1430 Musikwerke- und Musik-Instrumenten-Fabriken ete. Polyphonwerke, Akt.-Ges. in Wahren bei Leipzig. Kaufmännisches Büro in Berlin SW 68, Markgrafenstr. 68. Gegründet: 1./4. 1895. Die Ges. erwarb die Firma Brachhausen & Riessner um den Gesamtkaufpreis von M. 1 361 077. Gründung siehe Jahrg. 1900/1901. Firma bis 18./6. 1917 Polyphon-Musikwerke. Zweck: Fabrikation mech. Musikwerke, Sprechapparate, Schreibmasch. u. Artikel der Feinmechanik überhaupt, sowie Betrieb anderer hiermit in Verbindung stehender Geschäfts- zweige. Seit 1898 baut die Fabrik Instrumente mit selbsttätigem Notenscheibenwechsel, seit 1903 Schreibmasch. u. Sprechapparate; letztere mit den zugehörigen Schallplatten. 1904 wurde der Bau von Motoren u. Kraftfahrzeugen aufgenommen; Spez.: Dux-Wagen. Beschäftigt werden 600 Arb. Die am 6./6. 1899 von einem Brandschaden heimgesuchte Fabrik wurde bedeutend vergrössert. Näheres über die Geschäftsjahre 1904–1909 siehe Jahrgang 1913/14 ds. Handb. u. früher. In 1910 konnte nach M. 91 382 Abschreib. ein Reingewinn von M. 48 408 erzielt werden, der zur Rückstell. auf Delkr.-Kto Verwendung fand. Der Jahres- umsatz hat sich 1911 zu günstigen Preisen gehoben. Der Gesamtüberschuss des J. 1911 belief sich auf M. 409 560, der zu ordentl. u. Sonderabschreib., sowie zu Rückl. etc. verwendet wurde. Ebenso waren 1912 u. 1913 die Geschäftsergebnisse zufriedenstellende, auch 1914 konnte ein Reingewinn von M. 128 141 erzielt werden, doch kam mit Rücksicht auf den Kriegszustand der Überschuss von M. 84 879 nicht zur Verteil., sondern wurde als Sonder- Res. vorgetragen. Die Ges. war 1915–1915 in Heereslieferungen beschäftigt, trotzdem konnte ein verteilbarer Reingewinn nicht erzielt werden, da auf Delkr.-Kto M. 113 666 zurückzu- stellen waren; 1916–1918 Heereslieferungen u. betrugen die Reingewinne 1916–1918: M. 271 423, 1 837 908, 997 162. Die Fabrikation wurde auf Friedenswirtschaft umgestellt. Die Automobil-Abteil. wurde Ende 1916 abgetrennt und in eine besondere Akt.-Ges. (Firma: Dux-Automobil-Werke A.-G.) mit M. 1 500 000 umgewandelt. Erwerb sämtlicher M. 1 000 000 Aktien der Deutschen Grammophon-Ges. in Hannover-Berlin, zu welchem Zwecke das A.-K. erhöht wurde (s. Kap.). Die Deutsche Grammophon-Ges. bleibt als selb- ständige A.-G. bestehen. (Reingewinn 1916/17 M. 123 757, welcher Betrag vorgetragen wurde; 1917/18 20 % Div., 1918/19: 10 % Div. verteilt). Kapital: M. 4 300 000 in 4300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000. Infolge von Verlusten besond. beim Schreibmasch.-Bau (inzwischen eingestellt), bei der Automobil-Abteil. etc., sowie nach M. 210537 ordentl. u. M. 90 367 ausserordentl. Abschreib. schloss das Geschäftsj. 1908 mit einem Verlust von M. 1 375 066 ab, der sich durch Nachlass bezw. Vergütung des Bank- hauses Knauth, Nachod & Kühne um M. 500 000, also auf M. 875 066 reduzierte. Zur Be- seitigung dieses Verlustsaldos bezw. Sanierung der Ges. überhaupt beschloss die G.-V. v. 22./5. 1909: a) Herabsetzung des A.-K. um M. 770 000 durch 1. Vernichtung von 80 eigenen Aktien u. 2. Zus. legung der übrigen verbleibenden 920 Aktien im Verhältnis von 4:1 (Frist 15./10. 1909); b) Erhöhung des herabgesetzten A.-K. um den Betrag von M. 1 020 000 (auf insgesamt M. 1 250 000) durch Ausgabe neuer Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1909; c) Aus- gabe von M. 600 000 Schuldverschreib. Das Bankhaus Knauth, Nachod & Kühne hat die Durchführung der Neuordnung dadurch gefördert, dass es für das Sanierungsjahr Zinsen u. Gebühren nicht in Anrechnung brachte, die Sanierungskosten einschl. Aktienstempel übernahm u. ausserdem M. 200 000 auf die Buchforderung zu Abschreib. nachgelassen hat. Die G.-V. v. 15./4. 1916 beschloss die Erköh. des A.-K. um M. 1 250 000 (also auf M. 2 500 000) in 1250 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, begeben zu 120 %. Von den neuen Aktien übernahm Knauth, Nachod & Kühne in Leipzig M. 800 000 in der Weise, dass diese Firma auf das erhöhte A.-K. von der ihr gegen die Ges. zustehenden Kontokorrentforder. einen Teilbetrag von M. 960 000 als Sacheinlage in die Ges. einbrachte. Restliche M. 450 000 neue Aktien wurden den alten Aktionären zu 120 % angeboten. Die G.-V. v. 24./5. 1917 beschloss anlässlich des Erwerbs der Aktien der Deutschen Grammophon-Ges. (s. oben) die Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 (also auf M. 4 000 000); hiervon wurden zunächst M. 1 100 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917 an ein Konsort zu 110 % begeben, angeboten davon M. 833 000 den alten Aktionären ebenfalls zu 110 %: die übrigen 267 Stück wurden den Angestellten des Werkes und den Personen, die sich um das Zustandekommen der Grammophon-Trans- aktion verdient gemacht haben zum Bezuge angeboten. Die restlichen M. 400 000 wurden später zu 175 % begeben. Nochmals erhöht lt. G.-V. vom 15./7. 1918 um M. 300 000 (auf M. 4 300 000) in 300 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918 behufs Beteil. an dem Unternehmen v. A. Laue in Reinickendorf bei Berlin (Messing- und Aluminiumwerk), doch konnte diese Beteil. schliesslich nicht erfolgen. Da jedoch die Kap.-Erh. bereits durchgeführt war, s0 wurden die M. 300 000 neuen Aktien im freien Markt zurückgekauft, und unter Effekten zum Parikurse eingestellt. Hypotheken: (Ende Dez. 1918) M. 1 774 487, verzinsl. zu 4½ %. Hypoth.-Anleihe: M. 600 000 in 5 % Oblig. v. 1909, rückzahlbar zu 103 %. Noch im Umlauf 1918: M. 520 000. Dieser Rest wurde 1918 zurückgekauft. Geschäftsjahr; Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., event. Sonderrückl., dann bis 5 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, Grat., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.