Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 147 durch Erwerb der betr. Patente; c) Erwerb u. Betrieb aller mit der Fabrikat. von Gas, sowie mit der gewerbl. Ausnutzung der Elektrotechnik in Zusammenhang steh. Gewerbe u. Geschäfte. Die Ges. besass u. betrieb bis Ende 1912 die Gasanstalt in Glogau. Dieselbe wurde am 1./1. 1913 an die Stadt Glogau abgetreten. Die Ges. hat 5./1. 1899 mit der Allg. Elektr.-Ges. in Berlin einen V ertrag wegen Erwerbung der Oberschles. Elekrizitätswerke abgeschlossen, wonach sich die Allg. Elektr.-Ges. ver- pflichtete, alle ihr aus Konz. und Verträgen, betr. die Abgabe von Elektrizität zu Licht- Kraft- u. sonst. Zwecken im Oberschles. Industriebezirke zustehenden Rechte u. Pflichten gegen Erstattung der ihr für deren Erlangung erwachsenen Auslagen der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. abzutreten, wogegen ersterer die Ausführung der Werke mit allem Zubehör übertragen wurde. Die Oberschles. Elektr.-Werke bezwecken, das Industriegebiet Ober- schlesiens, umfassend das Länderdreieck Beuthen, Gleiwitz, Myslowitz, mit elektr. Energie für Licht- u. Kraftzwecke zu Versorgen und der. Oberschles. Strassenbahn den Strom für ihre elektrisch betriebenen Linien zu liefern. Zu diesem Zwecke sind in Zaborze und Chorzow 2 Kraftstationen errichtet. Leistungsfähigkeit derselben zus. ca. 73 000 Kw. Mit den Städten Gleiwitz, Beuthen u. Kattowitz sind ab 24./12. 1897 bezw. 1./4. 1898 bezw. 21./12. 1898 Verträge auf die Dauer von 25 Jahren abgeschlossen. Die Städte Gleiwitz u. Kattowitz erhalten von der Einnahme aus der Stromlieferung eine Abgabe, welche je nach der Höhe der Gesamteinnahme verschieden ist, während die Stadt Beuthen den Strom als Grossabnehmerin zu Vorzugspreisen bezieht u. denselben ihrerseits an die Konsumenten abgibt. Mit den Städten Königshütte u. Myslowitz bestehen ähnliche Verträge wie mit Beuthen auf die Dauer von 10 bezw. 15 Jahren beginnend mit dem 1./10. 1911 bezw. 1./1. 1914. Das Leitungsnetz umfasst den eigentl. Oberschles. Industriebezirk: Gleiwitz-Tarnowitz- Myslowitz-Kattowitz-Neudorf-Gleiwitz mit den Städten resp. Gemeinden Beuthen, Bielschowitz, Birkenhain mit Samuelsglückgrube, Biskupitz mit Borsigwerk, Bismarckhütte, Bittkow, Bobrek, Brzesowitz, Bogutschütz mit Zawodzie, Chorzow, Deutsch-Piekar, Domb mit Josefsdorf, Eichenau, Gieraltowitz, Gleiwitz, Gross Dombrowka, Hohenlinde, Hohenlohehütte, Kamin, Karf, Kattowitz, Kochlowitz, Königshütte, Kunzendorf, Lipine, Makoschau, Mathesdorf, Michalkowitz, Myslowitz, Neudorf, Neu-Heiduk, Paulsdorf, Preiswitz, Radzionkau, Rosdzin, Rossberg mit Guretzko, Ruda, Scharley, Schlesiengrube, Schönwald, Schoppinitz mit Wilhelminenhütte, Schwientochlowitz, Sosnitza, Zaborze mit Poremba, Zabrze, Zalenze zus. 46 Städte u. Ortschaften. Auch mit der Schles. Kleinbahn-A.-G. in Kattowitz ist ein Strom- lieferungsvertrag vereinbart, nach dem diese Ges. ihren ganzen Strombedarf von der Schles. Elektr.- u. Gas-A.-G. bezieht. Ferner ist ein Stromlieferungsvertrag mit dem Kreise Tost-Gleiwitz abgeschlossen. An das Leitungsnetz sollen die Bahnhöfe:Kandrzin und Cosel- Oderhafen angeschlossen werden. Ein weiterer mehrjähriger Vertrag auf Liefer. von jährl. 310 Mill. KW.-St. ist mit der Bayerischen Stickstoff-Werke A.-G. vereinbart. Beteilig. an dem Elektrizitätswerk Sosnowize (Polen) mit Rbl. 350 000. Seitens der Bayerischen Stickstoff. werke ist der Ges. ein Darlehen von M. 10 000 000 zur Verfügung gestellt worden. Als Gegenleistung ist den letzteren eine Beteiligung am Gewinn der Ges. zugebilligt. Wegen des mit diesen Werken abgeschlossenen neuen Abkommens v. 5./7. 1918 liegt die Schles. Die Vergrösserung der Anlagen der Oberschles. Elektricitätswerke erfolgte in einer dem jeweiligen Anschlussbedürfnis entsprechenden Weise. Ende 1915 betrug das Anlage-Kto der Oberschles. Elektricitätswerke M. 33 794 003. Die maximale Beanspruchung beider Zentralen zusammen betrug 1917 73 300 Kilowatt d. h. 72.9 % der in Summa angeschlossenen Kilowatt. Ende 1918 waren 613 Transformatoren mit einer Gesamtleistungsfähigkeit von zus. 69 002 Kilovoltampere in Betrieb gegen das Vorjahr mit 622 Transformatoren und einer Gesamtleistungsfähigkeit von zus. 71 500 Kilovoltampere. Von beiden Zentralen nutzbar abgegebene Kilowattstunden: AIm J ahre Industrie Strassenbahn In Summa 1905 8875192 15175306 622325 2787086 — 27712474 1906 9873900 22907106 725727 3213710 — 37063883 1907 11480000 28913149 811030 3947493 — 45524887 1908 13506047 42827864 982875 4234430 61965491 1909 14638774 51817444 937065 4325921 — 72086104 1910 11182897 67660988 1062732 4135013 84041630 1911 12 372050 80685942 1104847 5918467 — 100081306 1912 14328409 103097055 1187331 7627279 — 126240074 1913 15513641 117225475 1137449 7850678 — 141727240 1914 16520476 120379292 1190630 7236732 — 145327130 1915 16937811 134612057 1285702 5935401 158770971 1916 17727931 168916133 1296935 6605973 114344802 308891774 1917 18426597 172454739 1321388 6146284 138916986 337268994 1918 19323755 188467277 1331856 5940368 140068900 355132156 Für Strom, Zählermiete etc. wurden 1918 insges. vereinnahmt M. 17 488 073.– dagegen verausgabt für Betriebsmaterialien, Gehälter, Löhne, Reparaturen und sonstige Unkosten . . M. 16 707 739.– so dass als Überschuss verbleiben.. A . M. 780 334.– Nach Zahlung der vertragl. Abgaben (M. 218 302) u. der Abschreib (M. 20 000) resultierte für 1918 ein Betriebsverlust von M. 163 418, der vorgetragen wurde.