1495 Hlektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Elektrizitätswerk Westerwald Akt.-Ges. in Höhn (Westerw.). Gegründet: 12./6. 1913; eingetr. 12./8. 1913 in Marienberg (Westerw.). Gründer: Ges. für elektr. Unternehmungen, Berlin; Coblenzer Strassenbahn-Ges., Justizrat Franz Maur, Ing. Petrus Henri van Hoorn- anssen, Coblenz; Betriebsleiter Major a. D. Ferd. Grude, Pfaffendorf. Zweck: Gewerbsmässige Erzeugung u. Ausnutzung elektr. Stromes in jeder Art, insbes- Errichtung u. Betrieb eines Elektrizitätswerkes auf der Braunkohlengrube Alexandria bei Höhn sowie der erforderl. Leitungsanlagen, Betrieb aller dem Zwecke der Ges. dienenden oder darauf berüglichen Geschäfte, Erwerbung oder Pachtung gleichartiger Unternehmungen u. Beteiligung an solchen. Das Werk erzeugte 1915–1918: 16 700 000, 26 079 640, 31 248 900, 32 131 700 KWSt. u. verkaufte 15 750 000, 24 110 212, 29 041 115, 30 180 413 KWst. an Gross- abnehmer, davon 1917 an die Coblenzer Strassenbahn 7 755 049 KWSt. abgegeben. Kapital: M. 2 800 000 in 2800 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypothekar-Anleihe: M. 3 000 000 zu 5½ %, aufgenomm. 1917 zur Abstoss. von Kredit. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 409 450, Masch., Kessel- u. Rohrleit. 2 051 713, Schaltanlage 320 140, Kohlenzuführ. 199 188, Stauwehranlage 162 715, 50 KV-Leitung 519 402, Fernsprechanlage 41 847, Schaltstation Horchheim 165 974, do. Holler 159 797, Werkstätten-Einricht. u. Werkzeuge 10 000, Mobil. 5557, Automobil 1, Beteilig. 681 207, Kassa 5796, Material. 42 935, vorausbez. Versich. 3199, Debit. 1 284 087, Kaut.-Effekten 860, Neubau 27 517, Fuhrwerk 1000, Verlust 159 910. – Passiva: A.-K. 2 800 000, Schuldver- schreib. 3 000 000, Kredit. 1 097 307, Abschreib. 355 000. Sa. MI. 7 252 307. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwalt.-Unk. 24 133, Betriebsdienst 7226, Stromkosten 1 410 078, Fernleitungsunterhalt. 8460, Gebäudeunterhalt. 770, Versich. 3468, Krankenkassenbeiträge 2510, Alters- u. Inv.-Versich. 1006, Steuern u. Abgaben 4434, Obliz.- Zs. 165 000, Abschreib. 120 000, do. 19 352. – Kredit: Vortrag 3559, Stromabgabe 1 516 624, verschied. Einnahmen 1333, Zs. 85 013, Verlust 159 910. Sa. M. 1 766 440. Dividenden 1913–1918: 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. (1913 u. 1914 je 5 % Bau-Zs. verteilt.) Direktion: Strassenbahn-Dir. Heinr. Hoff, Coblenz. Prokurist: Ing. Otto Kupfer. Aufsichtsrat: Vors. Baurat Dir. Rud. Menckhoff, Gen.-Dir. Oskar Oliven, Dir. E. Sommer- feld, Berlin; Dr. jur. Karl Matthes, Stuttgart; Dir. Otto Credner, Leipzig; Landrat Reg.-Rat Ulrici, Marienberg (Westerw.); Dir. H. E. Hoff, Koblenz. Elektrizitätswerk Homburgv.d. H., Akt.-Ges. in Homburgvd. H. Gegründef: 9./11. 1897; eingetr. 19./1. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Übernahme des Vertrags der Elektrizitäts-A.-G. vorm. Lahmeyer & Co. in Frankf. a. M. mit der Stadt Homburg v. d. H. v. 12./12. 1896; Erzeugung elektr. Energie u. gewerbliche Ausnutzung elektr. Ströme zur Beleuchtung u. Kraftabgabe, sowie jede andere Art gewerblicher Erzeugung u. Verwendung elektr. Energie im jetzigen u. künftigen Weich- bilde der Stadt Homburg v. d. H. etc. Die Ges. hat eine elektrisch mit Oberleitung betriebene Kleinbahn von Homburg v. d. H. nach Dornholzhausen bezw. Saalburg mit Abzweigung nach Kirdorf, ca. 11 km lang, erbaut, deren Betrieb seit 1./7. 1900 ganz für Rechnung der Ges. geht. Spurweite 1.435 m. 15 Motor- u. 12 Anhängewagen. — An die Zentrale waren Ende 1910 bis 1918 angeschlossen 40 585, 36 518, 39 793, 42 191, 44 694, 46 991, 48 353, 50 767, 51 708 Glüh- lampen zu 16 Normalkerzen, 285, 315, 350, 382, 414, 428, 440, 463, 476 Motore mit 695, 745, 823, 874, 940, 964, 977, 1035, 1052 Kw. Gesamtanschlusswert Ende 1918 3589 Kw. Strom- abgabe 1916–1918: 1 011 513, 989 505, 906 666 Kw. Die Bahn beförderte 1910–1918: 785 516, 765 131, 760 316, 855 798, 593 222, 506 642, 635 726, 875 840, 775 104 Personen. Die Konzession ist für die ersten 40 Betriebsjahre des Elektrizitätswerkes eine aus- schliessliche. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist berechtigt, das Elektrizitätswerk vor Ablauf der Konzessionsdauer mit sämtl. zum Betriebe gehörigen Grundstücken, Gebäu den, Masch. u. Anlagen, Leitungen und sonst. Einrichtungen zu erwerben und zwar erstmals mit Ablauf des 10. Betriebsjahres, dann weiter mit Ablauf des 15., 20., 25., 30., 35, u. 40. Jahres, doch muss sie die Ges. 12 Monate vorher verständigen. Als Preis für die Übernahme ist seitens der Stadtgemeinde die Summe zu zahlen welche sich als arithmetisches Mittel aus dem Taxwert und dem mit 25 kapitalisierten Betrag des durchschnittl. Reingewinns der letzten 3 Betriebsjahre vor der Erwerbung ergiebt. Der so ermittelte Wert muss jedoch mind. 20 % höher sein, als der jeweilige Buchwert des Werkes. Die Stadtgemeinde Homburg v. d. Höhe ist ferner berechtigt, nach Ablauf von 10 Jahren seit Beginn der Konzession (ab 25./5. 1899 50 Jahre) und unter den gleichen Bedingungen die elektr. Strassenbahn bis Dornholzhausen und event. Saalburg mit zu übernehmen. Diese Berechtigung wird indessen hinfällig, sofern bis zu dem vertragsmässig bestimmten Übernahmezeitpunkt von der Ges. für die Strecke Frankf. a. M.- Homburg v. d. Höhe eine elektr. Bahn gebaut werden sollte. Zwecks Baues der elektrischen Bahn von Homburg über Heddernheim nach Frankf. a. M. erwarb die Frankfurter Lokalbahn-Akt.-Ges. alle Aktien der Homburger Ges. Seit 1913 ist die Centrale des Elektrizitätswerks stillgelegt, da die Frankfurter Lokalbahn Akt.-Ges. den elektr. Strom für sich u. Elektrizitätswerk Homburg von den Main-Kraftwerken in Höchst bezieht.