1520 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Direktion: Komm.-Rat Emil Berneaud. Prokuristen: Ing. Max Gerstenberg, Alfred Lucius. Aufsichtsras: Vors. Dir. Max Lieberoth, Blasewitz; Stellv. Rechtsanw. Dr. jur. Georg Francke, Meissen; Komm.-Rat C. Bergmann, Meissen; Dir. Paul Heimbrecht, Bremen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt u. deren Filialen; Dresden: Gebr. Arnhold, H. G. Lüder, Allg. Deutsche Credit-Anstalt; Dresden u. Meissen: Deutsche Bank, Dresdner Bank, Mitteldeutsche Privatbank (Meissner Bank). 0 9 3 3 Aktiengesellschaft für elektrotechnische Unternehmungen mit Sitz in München, Verwaltung in Krumbach (Schwaben). Gegründet: 2./9. 1898; eingetr. 7./10. 1898. Gründer s. Jahrg. 1899/1900. Zweck: Anlagen u. Bauten jeder Art, insbes. Elektr.-Werke für Licht- u. Kraftlieferungen, Bahnen mit elektr. u. anderer Betriebskraft, sowie elektrochem. u. elektrometallurg. Anlagen zu errichten, zu betreiben und zu verwerten, sowie sich an anderweitigen Unternehm. solcher Art direkt oder indirekt zu beteiligen. Vornehmlich erstrecken sich die Geschäfte der Ges. auf die Verwertung von Wasserkräften mit besonderer Berücksichtigung der Alpenländer. Die Ges. erwarb 1903 sämtl. St.- Anteile der in Liquid. getretenen Elektr.-Ges. vorm. Erwin Bubeck G. m. b. H. in München; beide Betriebe sind seit Anfang 1903 mit einander vereinigt u. in das Fabrikanwesen Königinstr. 44 verlegt. Ende 1911 wurde die Verwalt. zum Zweck der Spesenersparung nach Krumbach verlegt u. das Geschäft in München aufgegeben; das Grundstück daselbst soll verkauft werden; dasselbe ist vermietet. Ende 1906 erhielt die Ges. die Konz. für eine elektr. Bahn von Mattuglie nach Abbazia-Lovrana mit Fortsetzung nach Fiume, zu deren Herstell. u. Betrieb eine eigene Akt.-Ges. unter der Firma Abbazianer Elektricitäts- u. Kleinbahn-Ges. mit K 2 850 000 A.-K. gegründet wurde. Der Betrieb wurde am 8./2. 1908 eröffnet. Der Restbestand v. A. der Istrianer Elektric.- u. Kleinbahn-Ges. u. die Beteilig. an dem Elektr.-Werk Gundelfingen wurde 1908 ungefähr zum Buchwert verkauft. Das Engagement bei genannter Strassenbahn Abbazia-Lovrana wurde 1910 mit M. 486 044 Verlust abgestossen, so dass sich noch nach Hinzurechnung anderweitiger Abschreib. für 1909 ein Verlust von M. 620 033 ergab, somit Gesamtverlust M. 747 871, der sich 1910 um M. 235 971, also auf M. 983 843 erhöhte, bedingt durch M. 170 395 weiterer Rückstell. für endgiltige Abwickelung der österr. Geschäfte, M. 42 081 Wasser- schaden des Werkes Illachmühle u. M. 23 495 Betriebsverlust. Im J. 1911 stieg die Unter- bilanz weiter um M. 9478 auf M. 993 322. Wegen Sanierung siehe bei Kap. Die Ges. besitzt und betreibt die nachstehenden Zentralen in eigener Verwaltung: 1) Elektrizitätswerk in Breitenthal b. Krumbach i. Schwaben, seit Sept. 1899 in Betrieb. Aus der Günz werden in Breitenthal ca. 290 HpP gewonnen. 2) Elektrizitätswerk in Illach b. Steingaden i Oberbayern, seit 1901 in Vollbetrieb. Durch Aufstauung u. Akkumulierung der Illach werden ca. 300 HP. gewonnen. 3) Elektricitätswerk Sulzbach i. Oberpfalz, seit 15./4 1900 in Betrieb. 4) Elektrizitätswerk Schönach, am 1./12. 1915 erworben. Die Strom- einnahmen u. sonst. Einnahmen aus Installationen u. Lieferungen der Werke 1–3 betrugen 1914–1918 M. 117 217, 123 313, 151 651, 172 363, 181 467. Kapital: M. 400 000 in 340 Vorz.-Aktien u. 60 St-Aktien à M. 1000. Bis 1912: M. 2 000 000 in 4 Serien A, B, C, D von je 500 Aktien à M. 1000. Zur Beseitig. der Ende 1911 mit M. 993 322 ausgewiesenen Unterbilanz sowie zur finanziellen Rekonstruktion der Ges. überhaupt, be- schloss die G.-V. v. 27./6. 1912 folgendes: a) Herabsetz. des A.-K. um höchstens M. 1 600 000 durch Zus. legung der Aktien 5. 1; b) Umwandlung der gültig gebliebenen Aktien in Vorz.- Aktien nach Zuzahlung von je M. 250 auf jede gültig gebliebene Aktie. In Durchführ. des Beschlusses der G.-V. v. 27./6. 1912 wurde das A.-K. um M. 1 600 000 herabgesetzt und diese Summe wie folgt verwendet: M. 993 322 zur Tilg. der Unterbilanz v. 31./12. 1911 M. 40 000 zur Bildung des gesetzl. R.-F., M. 40 000 zur Bildung eines Spez.-R.-F., M. 4638 zur Abschreib. auf Mobil., Masch. u. Werkzeug, M. 2882 zur Abschreib. auf Betriebsinventar, M. 71 357 zur Abschreib. auf Immobil., M. 447 801 Rückstell. auf die Werke, zus. M. 1 600 000. Auf Grund der Aufforder. an die Aktionäre, gegen eine Zuzahl. von 25 % auf die zus.gelegten Aktien, diese in Vorz.-Aktien umzuwandeln, sind für 315 neue Aktien die Zuzahl. geleistet worden, so dass der Ges. hieraus M. 78 750 zuflossen, die entsprechend dem G.-V.-B. v. 27/ 1912 nach Abzug der Sanierungsspesen auf Rückstell.-Kto der Werke genommen wurden. Für die Vorz.-Aktien gelten folgende Vorrechte: jede dieser Aktien gewährt 1½ Stimmen; jede dieser Aktien erhält ab 1./1.1913 aus dem Reingewinn eine Vorz.-Div. von 6 % p. a. Sollten in einem nach dem 31./12. 1912 folgenden Geschäftsj. weniger als 6 % P. a. Div. auf die Vorz.-Aktien zur Auszahl. kommen, so wird der Fehlbetrag aus dem Gewinnüberschuss der folgenden ) ahre nach- gezahlt, u. ist jeweils auf das der letzten Div.-Zahlung folgende Jahr zu verrechnen, dann 4 % an St.-Aktien. An dem darüber hinaus erzielten Reingewinn nehmen die Vorz.-Aktien in gleicher Weise teil wie die übrigen Aktien. Im Falle der Auflös. der Ges. erhalten die Inhaber der Vorz.- Aktien aus dem Vermögen vorweg M. 1250 auf jede Vorz.-Aktie, sowie die etwa bis zur Auflös. rückständ. Vorz.-Div. Alsdann erhalten die Inhaber der St.-Aktien den Nennbetrag ihrer Aktien. Ein etwa verbleibender Rest wird auf sämtl. Aktien gleichmässig verteilt. Die G.-V. v. 30./6. 1914 beschloss die Umwandlung der noch vorhandenen M. 85 000 St.-Aktien in ab 1./1. 1914 gleichber. Vorz.-Aktien durch Aufzahl. von M. 300 pro Aktie nebst 4 % Z2s, ab 1./1. 1914; Zuzahl.-Termin bis 10./6. 1915. Auf 25 St.-Aktien fand die Nachzahl. statt. A.-K. somit wie oben. Auch die restl. 60 Stück St.-Aktien konnten lt. G.-V. v. 23./8. 1910 gegen Nachzahl. von M. 350 noch in Vorz.-Aktien umgewandelt werden.