Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. 1523 u. Einricht. aller Art zu diesen Zwecken u. die Beteilig. an gleichartigen Unternehmungen. Die Werkanlage ist folgendermassen eingerichtet: Das Wasser der Leitzach wird oberhalb des früheren Elektrizitätswerkes Mühlau durch einen 352 m langen Oberwasserkanal u. einen daran anschliessenden Stollen von 6744 m Länge nach dem Seehamer See abgeleitet, der als Staubecken mit einem Fassungsraum von rund 6 000 000 cbm ausgebaut ist. Von hier wird das Wasser durch Druckstollen und Dükerleitungen dem Maschinenhaus bei Vagen zugeführt. Das nutzbare Gefälle beträgt je nach der Stauhöhe des Sees 110–120 m. Im Maschinenhaus sind zunächst vier Turbinen mit je 3000 Kw.-Leistung aufgestellt, doch ist der Platz für zwei weitere Turbinen gleicher Leistungsfähigkeit vorhanden, so dass nach vollem Ausbau dem Werke 18 000 Kw. zur Verfüg. stehen. Aus den Turbinen gelangt das Wasser durch einen 1600 m langen Unterwasserkanal in die Mangfall. Bei voller Ausnütz. der verfügbaren Wassermengen werden im Jahr durchschnittl. 45 000 000 Kwst. erzeugt werden können. Durch zwei langfristige Stromlieferungsverträge, nämlich mit der Stadt- gemeinde München u. der 1911 gegründeten, mit einem A.-K. von M. 2 300 000 ausge- statteten Oberbayerischen Überlandzentrale A.-G., München, ist den Leitzachwerken A.-G. eine jährl. Mindesteinnahme von M. 535 000 gesichert u. zwar durch den Vertrag mit der Stadtgemeinge München eine Mindesteinnahme von M. 300 000, durch den Vertrag mit der Oberbayer. Überlandzentrale A.-G. eine Mindesteinnahme von M. 235 000, welche Beträge auch fällig sind, wenn die vereinbarten Mindestquanten nicht voll bezogen werden sollten. Die Leistungsfähigkeit des Werkes wird durch die vertraglich festgelegten Mindestquanten je nach der Wasserführ. der Leitzach mit 75–85 % beansprucht; auf die über diese Mindest- dauanten hinaus verfügbaren Strommengen haben sich beide Stromabnehmer ein Bezugsrecht gesichert, so dass die Mindesteinnahmen von M. 535 000 bei voller Ausnützung des Werkes eine nicht unbeträchtl. Steiger. erfahren werden. Der für die Stau-, Triebwerks- u. Bau- anlage verwendete Grundbes. der Leitzachwerke verteilt sich auf die Steuergemeinden Nicklas- reuth, Parsberg, Reichersdorf, Irschenberg, Holzolling u. Vagen u. umfasst insges. 213.801 ha. Der umfangreiche übrige ländliche Grundbesitz der Ges. ist verpachtet. Das Werk ist am 7./1. 1914 in Betrieb gesetzt worden. Vom 7./1. 1914 bis 30./9. 1914 wurden 17 867 373 Kwst. Strom abgegeben, dagegen erhöhte sich die Stromabgabe im ersten vollen Betriebsjahr 1914/15 auf 30 073 435 Kwst.; 1915/16: ? Kwst. Von dem Reingewinn für 1913/14 M. 105 260 wurden M. 5276 dem R.-F. zugeführt u. restl. M. 100 260 vorgetragen. 1914/15 bis 1916/17 M. 298 170 bezw. 254 708 bezw. 256 580 Reingewinne erzielt. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Sämtliche Aktien befinden sich im Besitz der Stadt München. Hypoth.-Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Schuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 20./5. 1912, rückzahlbar zu pari. Stücke à M. 2000 u. 1000, lautend auf den Namen des Bank- hauses Merck, Finck & Co. in München oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1920 bis spät. 1960 durch jährl. Auslos. von mind. 1 % des urspr. Betrages nebst ersp. Zinsen im Jan. auf 1./4. (zuerst 1920); im Wege des freihänd. Rück- kaufs können Schuldverschreib. jederzeit aus dem Verkehr gezogen werden; Jan. 1921 ver- stärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Sichergestellt durch I. Hypoth. auf den Werksanlagen der Ges. u. hinsichtl. Verzins. u. Tilg. durch Abtretung eines Teilbetrages von M. 160 000 bezw. M. 200 000 jährl. aus jenen Gebühren, welche die Stadtgemeinde München den Leitzachwerken A.-G. in München auf Grund Vertrags v. 23./9. 1911 für Strombezug zu zahlen hat. Zahlstellen: München: Ges.-Kasse, Merck, Finck & Co., Kgl. Filialbank München; Nürnberg: Kgl. Hauptbank; Berlin: Jacquier & Securius, Fried- mann, Bleibtreu & Co. Kurs: Eingeführt in München im April 1914. Am 25./7. 1914: 94 %. Ende 1915–1918: –, 90, –, 96* %. Hypotheken: M. 49 784 (Stand ult. Sept. 1918). Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Spät. im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Auf obige Tant. an A.-R. wird eine feste Vergüt. von M. 2000 für den Vors. u. von je M. 1000 für jedes Mitgl. des A.-R. angerechnet. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 917 925, Dienstbarkeiten 172 571, Werkanlagen 8 436 037, Mobil. u. Werkzeug 1, Kassa 126, Bankguth. 171 720, Debit. 212 406, Vorauszahl. 4921, Kaut. 1000. – Passiva: A.-K. 6 000 000, Schuldverschreib. 4 000 000, Hypoth. 49 784, Kredit. 570 096, Kaut. 1000, R.-F. 38 102 (Rückl. 12 688), Div. 240 000, Vor- trag 5036. Sa. M. 10 916 709. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 136 606, Zs. 178 457, Abschreib. 75 000, Rein- gewinn 257 725. – Kredit: Vortrag 3951, Werkeinnahmen 616 068, Ertrag aus Grund- besitz 27 769. Sa. M. 647 788. Dividenden: Für 1911/12 wurden 4 % Bau-Zs. = M. 20, fär 1912/13 4 % Bau-Zs. = M. 25.83 pro Aktie gezahlt; 1913/14–1917/18: 0, 4, 4, 4, 4 %. Direktion: Gallus Wehner, städt. Gefälls-Dir., München; Ing. Otto Grassmann, Vagen. Aufsichtsrat: Vors. Justizrat Phil. Grimm, München; Stellv. Bankier Ernst Friedmann, Berlin; rechtsk. Magistratsrat Dr. Aug. Steinhauser, rechtsk. Magistratsrat Heinr. Schlicht, Kkomm.-Rat Karl Stierstorfer, Ing. u. Gemeindebevollmächtigter, bürgerl. Magistratsrat Jos. Vierheilig, Baurat Klemens Zell, Dir. des städt. Elektriz.-Werks München, München; Komm.-Rat Karl Hromadnik, Pasing. 96* Ö―