1526 Elektrotechnische Fabriken, Elektricitätswerke und Hilfsgeschäfte. Fränkisches Ueberlandwerk Akt.-Ges. in Nürnberg. Gegründet: 8./1. 1913; eingetragen 15./1. 1913. Gründer: Kreisgemeinde Mittel- franken, Elektrizitäts-Aktien-Gesellschaft vorm. Schuckert & Co., Nürnberg; Bayerische Hypotheken- u. Wechselbank, Bayerische Vereinsbank, München; Anton Kohn, Bankhaus in Nürnberg. Die Akt.-Ges. hat mit dem bayer. Staat einen Vertrag über Benützung staatl. Grund u. Bodens auf die Dauer von 75 Jahren u. mit der Schuckertges. über den Kauf der bisher von der Ges. aufgeführten Bauten und über den weiteren Ausbau der Überland- zentrale abgeschlossen. Das Fränkische Überlandwerk führte bisher den Namen Fränkische Überlandzentrale und wurde von der Schuckertges. ins Leben gerufen. Mit mehr als 1600 Ortschaften sind bis jetzt Konz. u. Stromlieferungsverträge abgeschlossen worden. Zweck: Ausnutzung der Elektrizität, insbes. Abgabe u. Verteilung sowie Erzeugung u. Bezug elektr. Stromes, Errichtung u. Betrieb hierzu geeigneter Werke u. Anlagen, ferner Pachtung u. Verpachtung, der Erwerb u. Verkauf sowie die Beteiligung an gleichen und verwandten (Bahn-, Treidelei- etc.) Unternehmungen in jeder Form, zunächst Übernahme der Gesamtanlagen des bisher unter dem Namen „Fränkische Überlandzentrale' von der Firma Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. in Nürnberg betriebenen Unternehmens. Die Zentralstation befindet sich in Ansbach, die Lokomobilstation in Kitzingen, die Fern- leitungsanlage hat eine Gesamtlänge von 1509 km u. wird mit einer Spannung von 20 000 bis 6000 Volt betrieben; sie erstreckt sich über Mittelfranken u. einen ansehnlichen Teil von Unterfranken. Ende 1918 wurden 652 Städte u. Gemeinden mit Strom versorgt. Von diesen besitzen 14 Stadt- und Marktgemeinden eigene Ortsverteilungsnetze, während in den übrigen 638 Gemeinden die Ortsnetze auf Kosten der Ges. erstellt sind. Der Gesamt- anschlusswert betrug 48 587 Kw., nutzbar abgegeben wurden 1918 10 413 531 Kwst. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Von dem A.-K. haben die Kreis- gemeinde Mittelfranken 60 %, die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. 20 %, Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank 9 %, Bayer. Vereinsbank 9 % u. das Bankhaus Anton Kohn in Nürnberg 2 % übernommen. Die Elektrizitäts-Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co. hat sich ver- Ppflichtet, während der ersten 5 Jahre mind. die Hälfte ihres Aktienbesitzes nicht zu veräussern. Anleihen: M. 8 469 789 in Darlehen der Kreisgemeinde Mittelfranken. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 44 641, Gebäude 590 658, „% 392 042, Generatoren 102 950, Krananlage 8767, Schaltanlagen 176 639, CFransformatoren 1 934 304, Fernleitungen 6 302 256, Betriebstelephon 40 794, Ortsleitungsnetz 4 077 621, Zähler 773 880, Mobil. 1, Werkzeuge 1, Kassa 2024, Waren 885 916, Kautionsdepot 57 252, Debit. 2 310 295. – Passiva: A.-K. 4 000 000, Darlehen 8 469 789, Kredit. 2 412 228, Wohlf.-F. 41 607, R.-F. 68 432 (Rückl. 12 244), Amort.-F. 802 756, Ern.-F. 1 615 500, Talonsteuer-Res. 24 000, Div. 200 000, Tant. an A.-R. 3631, Wohlf.-Zwecke 30 000, Vortrag 32 101. Sa. M. 17 700 047. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Ausgaben 1 794 717, Kriegsfürsorge 52 227, Darlehen- Zs. 394 344, Amort.-F. 156 172, Ern.-F. 426 358, Talonsteuer-Res. 4000, Reingewinn 277 977. – Kredit: Vortrag 33 097, Einnahmen 3 072 701. Sa. M. 3 105 798. Dividenden 1913–1918: 5, 5, 5, 5, 5, 5 %. Direktion: Ing. Aug. Laible, Stellv. Jos. Lang, Nürnberg. Aufsichtsrat: Vors. Dr. Karl Theodor Ritter von Eheberg, Geh. Rat u. Universitäts- professor, Erlangen; Stellv. Geh. Komm.-Rat, Gen.-Dir. Dr. Oscar Ritter von Petri, Nürnberg; Alexander Friedrich Lothar Graf von Faber-Castell, Erlaucht, Stein; Hofrat, Oberbürger- meister Ernst Rohmeder, Ansbach; Komm.-Rat Friedr. Resenscheck, Erlangen; Okonomierat Karl Kliegel, Uttenreuth; Dir. Max Berthold, Nürnberg: Geh. Hofrat Adolf Pöhlmann, München; Bankier Martin Kohn, Schulrat Konr ad Weiss, Öberbürgermeister Dr. Otto Gessler, Nürnberg; Bürgermeister Ludwig Siebert, Rothenburg o. T. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bayer. Hypoth.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Vereins- bank; Nürnberg: Bankhaus Anton Kohn. Grosskraftwerk Franken Akt.-Ges. in Nürnberg. Gegründet: 28. u. 29./11. 1911; eingetr. 1./12. 1911. Gründer: Stadtgemeinde Nürnberg; Stadtgemeinde Fürth; Elektrizitäts- Akt.-Ges. vorm. Schuckert & Co., Bankhaus Anton Nürnberg; Bayer. Hypoth.- u. Wechselbank, Bayer. Vereinsbank, München. Zweck: Ausnutzung der Elektrizität, insbes, die Erzeugung u. der Bezug sowie Abgabe u. Verteilung elektr. Stromes, Errichtung u. Betrieb hierzu geeigneter Werke u. Anlagen, ferner Pacht. u. Verpacht., Erwerb u. Verkauf sowie Beteilig. in gleichen u. verwandten Unternehmungen in jeder Form. Die Ges. erwarb ein im Stadtgebiete Nürnberg liegendes, 34 Tagwerk grosses Grundstück in Gebersdorf. Das Grosskraftwerk Franken hat nur mit Gross- abnehmern im Stadtgebiet Nürnberg zu tun, die einen Anschlusswertvon mindestens 60 Kilowatt besitzen. Hierunter sind in erster Linie die städtischen Werke, städt. Elektrizitätswerk Nürnberg. Nürnberg-Fürther Strassenbahn, Elektrizitätswerk der Stadt Fürth zu nennen; ferner das Fränkische Ueberlandwerk, die Siemens-Schuckert-Werke, die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg u. eine Reihe Grossbetriebe. Zur Zeit werden 68 Grossbetriebe mit Strom versorgt. Die Verteilung des Stromes an die einzelnen Abnehmer der beiden Städte, sowie im Gebiet von Mittelfranken ist Sache der betreffenden städtischen Elektrizitätswerke bezw. des Fränkischen Überlandwerkes. Es ist später der Anschluss an das „Bayern-