Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1561 Förderbahn versehene Tongruben, in welchen der für die Herstellung des Portland- Zementes nötige Ton gewonnen wird. Die Dampfziegelei ist für eine Jahresleistung von 3 500 000 Mauersteinen erbaut. Die umfangreichen Lehmlager liegen in unmittelbarer Nähe des Werkes. Der Ziegelei ist eine Plattenfabrik angegliedert, In Balgstädt bei Freyburg a. U. betreibt die Ges. eine Weisskalkbrennerei mit 2 deutschen Öfen. Der Rohstoff wird aus den der Ges. gehörigen Steinbrüchen in Grössnitz gewonnen u. nach der Brennerei befördert. Auch dieses Werk ist mit Anschlussgleis versehen. Die noch unausgebeuteten Gelände werden landwirtschaftlich verwertet. Zurzeit beschäftigt die Ges. insges. gegen 170 Arbeiter. Die in Lengefeld errichtete Arb. Kaserne u. Kantine ist mit Schlafräumen für gegen 100 Arb. errichtet. Die Ges. bringt einen wasserdichten Zement unter dem Namen „Dr. Kerstens Edel-Zement wasserdicht' in den Handel. Zugänge auf Anlage-Kti 1914–1916 rd. M. 105 000, 17 000, 8321. 1914 Absatzrückgang, der sich infolge des Krieges im J. 1916 noch mehr steigerte u. bis ungefähr ein Drittel des normalen Absatzes zurückging. 1915 M. 54 349 Verlust, gedeckt aus Spez.-R.-F. 1916 M. 74 738 Gewinn erzielt, wovon M. 22 736 zu Rückl. verwendet u. M. 52 001 vorgetragen; 1917 M. 166 834 Gewinn erzielt. 1918 verblieb nach M. 260 762 Abschreib. nur ein Gewinn von M. 16 129. Seit Eintritt der Revolution im Nov. 1918 standen die Werke wegen Kohlenmangel völlig still; auch 1919 aus diesem Grunde beschränkter Betrieb. Kapital: M. 2 000 000 in 2000 Akt. à M. 1000. Urspr. M. 625 000, erhöht lt. G.-V. v. 15./4. 1899 um M. 1 375 000 in 1375 Aktien, wovon M. 375 000, div.-ber. ab 1./2. 1899, voll zur Ein- zahlung gelangten, wogegen M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./2. 1900, zunächst mit nur 25 % ein- gezahlt waren, weitere 25 % wurden zum 30./9. 1899 u. restl. 50 % zum 15./1. 1900 einberufen. Die neuen Aktien wurden den Aktionären zu 102.50 % angeboten. Die Mehrheit der Aktien ging 1917 in den Besitz des Nordd. Cement-Verb. G. m. b. H. in Berlin über. ö Hypotheken: M. 203 000 auf Bad Kösen u. Balgstädt, u. zwar M. 160 000 zu 5 %, M. 40 000 zu 5 % u. M. 3000 zu 4½ %. Die Bankschulden hat die Ges. seit 1903 durch Rückzahl. von annähernd M. 1 800 000 jetzt auf rund M. 40 000 ermässigt. Gen.-Vers.: Spät. Juni Geschäftsjahr: Kalenderj.; bis 1904/1905 vom 1./2.–31./1. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., sodann bis 4 % Div., v. Übrigen 10 % Tant. an A.-RH., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. event. auch zu Sonderrücklagen. Die Tant. des Vorst. wird unter Geschäfts-Unk. verbucht. Die Tant. des Vorst. sowie die feste Vergüt. an A.-R. von M. 7000 werden unter Geschäfts-Unk. verbucht. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Anlagen 2 038 058, Forder. 177 465, Kassa 9290, Bürgschaften 32 990, Wertpap. 7020, Beteil. 81 102, Rohstoffe u. Vorräte 289 102. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hypoth. 229 000, Kredit. 270 250, Bürgschaften 34 200, Rückl. f. Zinsbogen- steuer 20 000, unbezahlt. Div. 450, R.-F. 65 000, Restgewinn 16 129. Sa. M. 2 635 029. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 178 019, Sonderabschreib. 80 743, Ab- schreib. auf Beteil. 2000, Zs. 31 277, allg. Handl.-Unk. 103 384, Restgewinn 16 129. – Kredit: Vortrag 53 490, Betriebsgewinn 235 928, Pacht u. Miete 1391, Gewinn aus Beteilig. 40 000, Aussenstände 80 743. Sa. M. 411 554. Kurs Ende 1909–1918: –, –, 75, 97.50, 97.25, 85*, –, 75, 101.50, 85* %. Eingef. in Leipzig 20./7. 1909. Dividenden: 1898/99–1904/1905: 8, 9, 4, 0, 0, 0, 0 %; 1905 (11 Mon.): 0 %; 1906–1918: 4, 8, 6, 0, 0, 5, 7, 6, 0, 0, 0, 5, 0 % ÖGoup.-Verj. 4 J. (K.) Direktion: Paul Kersten; Stellv. Dr. Felix Kersten. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Dir. Dr. Heinrich Müller, Kalkberge (Mark); Stellv. Gen.-Dir. Ferd. von Prondzynski, Groschowitz bei Oppeln; Dir. Karl Jacobi, Hamburg; Dir. Georg Minkler, B.-Wilmersdorf; Fabrik.-Dir. Oberamtmann Otto Ohlmer, Hardegsen. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Akt.-Ges. für Rheinisch-Westfälische Cement-Industrie in Beckum i. Westf. Gegründet: 17./2. 1898; eingetr. 7./5. 1898. Bei der Gründung brachte die A.-G. für Rhein.-Westphäl. Industrie in Cöln die zu Beckum belegene Zementfabrik mit allem Zu- behör gegen Überlassung von nom. M. 845 000 Aktien ein. Die Fabrikanlage ist im J. 1873. ausgeführt u. mehrfach erweitert worden. Seit 1907 wird mit Drehöfen gearbeitet. Das Roh- material wird aus eigenen Brüchen, direkt bei der Fabrik liegend, gewonnen. Das Werk ist durch ein Anschlussgleis mit der Westfäl. Landes-Eisenbahn verbunden. Die Ges. gehört dem Rhein.-Westfäl. Zement-Verb. G. m. b. H. in Bochum mit einer Beteilig. ziffer von 929 700 Fass an. Absatz desselben 1913 nur 55.36 %, 1914 nur 27.27 %, 1915 nur 12.66 %, 1916 nur 15.42 %, 1917 nur 14.62 %, 1918 nur 6.63 % des Kontingents. Auch bei der Zementsack- zentrale G. m. b. H. in Beckum beteiligt. Die Grösse der Liegenschaften der Ges. beträgt ca. 38 ha. Zugänge auf Anlage-Kti 1910–1914 M. 64 882, 155 699, 7663, 68 084, ca. 319 209, wovon 1914 M. 279 072 auf Masch. u. Drehöfen entfielen. In Folge des Kriegszustandes Stockung des Geschäftsbetriebes. Der Reingewinn von 1914 (inkl. Übertrag von 1913 M. 146 880) wurde mit M. 123 759 auf 1915 vorgetragen u. ermässigte sich 1915 auf M. 91 765, da dieses Geschäftsjahr ohne Reingewinn blieb, 1916 Erhöh. des Reingew. auf M. 92 510, 1917 auf M. 332 959, 1918 M. 272 906 ausgewiesen.