Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1577 Zweck: Betrieb von Kalksteinbrüchen, Kalk- u. Ziegeleibrennereien, sowie allen aus diesen Betrieben sich ergebenden Nebenzweigen auf eig. oder fremdem Grundbesitz. Die Ges. besitzt folg. 4 Kalkwerke, die in der Nähe von Elbingerode liegen u. sämtl. durch Anschlussgeleise mit der Halberstadt-Blankenburger Bahn verbunden sind: 1) Mühlen- thal (früher Kattentidt & Pohlmann), 2) Kleiner Stein (früher Max Meyerstein), 3) Christinen- klippe (früher Buchholz & Märtens), 4) Garkenholz (früher Harzer Werke). Wasserkräfte der Werke ca. 300 PS. Sämtliche Werke liegen dicht beieinander u. mitten in den Kalkstein- terrains, welche den weitaus grössten Teil des 182 ha grossen Grundbesitzes der Ges. bilden. Das Kalkvorkommen reicht noch für 200 Jahre. Es sind in den Werken vorhanden: 3 dreiflügelige und 4 zweiflügelige Ringöfen, System Eckardt, 10 Etagenöfen, System Dietz, J einfacher Schachtofen, 1 grosse Mühle zum Mahlen von gebranntem Kalk u. Kalksteinen. Ferner besitzt die Ges. eine grosse Anzahl Fördergeräte, Drahtseilbahn, Geleisanlagen, schmal- und normalspurig etc. Die Werke sind in der Lage, pro Arbeitstag zus. 750 t gebrannten Kalk, 90 t Kalkmehl und Kalksteinmehl zu produzieren. Ausserdem können aus den umfangreichen Kalksteinbrüchen werktäglich 1000 t Kalksteine geliefert werden. 1906/07 Bau einer Cementfabrik, die im Oktob. 1907 in Betrieb kam; Produktionsfähigkeit ca. 400 000 Fass. Kosten ca. M. 1 500 000. Zugänge auf Anlage-Kti erforderten 1909/10 bis 1912/13 M. 143 723, 92 732, ca. 100 000, ca. 50 000, 1914 u. 1915 M. 15 639 bezw. 4847. Arb. in normaler Zeit ca. 1006. Die Ges. gehört mit ihrer Zementfabrik dem Norddeutschen Zementverbande G. m. b. H. in Berlin an. Zum Zwecke der Verwendung im Betriebe werden die an verschied. Stellen der Bode sich vorfindenden Wasserkräfte durch Turbinen in Elektricität umgesetzt und in einer Centrale in der Nähe des Kalkwerks „Kleiner Stein“ vereinigt. Dieselbe liefert genügend Kraft und Licht zum Betrieb und zur Beleuchtung sämtl. Werke. – Die Ges. besitzt ferner ein grosses Verwaltungsgebäude, sowie eine Reihe Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser. Nach Kriegs- ausbruch 1914 konnte der Betrieb nur durch bereits vorher abgeschlossene Staatsliefer. aufrecht erhalten werden. Das genügte jedoch nicht, um für 1914 einen Gewinn zu erzielen. Nach Abschreib. von M. 151 548 ergab sich für 1914 ein Fehlbetrag von M. 201 262, gedeckt aus R.-F. I u. II. Die Ges. litt auch 1915 sehr unter den Einwirk. des weiter andauernden Kriegszustandes. Das Geschäftsj. 1915 erbrachte einen Gesamtverlust von M. 230 000; wegen Sanierung siehe bei Kap. Auch 1916 hatte die Ges. mit Betriebs- u. Absatzschwierigkeiten zu kämpfen, ebenso 1917 u. 1918, da die Cementfabrik wegen Mangel an Kohlen nicht be- trieben werden konnte. Gewinn 1916–1918: M. 1875, 203 292, 272 883. Kapital: M. 2 750 000, eingeteilt in 2750 gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 700 000, erhöht zwecks Bau einer Zementfabrik lt. G.-V. v. 7./6. 1906 um M. 800 000 (auf M. 3 500 000) in 800, ab 1./10. 1906 div.-ber. Akt., übernommen von einem Konsortium zu 110 %, angeboten davon M. 675 000 den Aktionären zu 115 %. Zur Vornahme von Abschreib. u. Rückstell. beschloss die G.-V. v. 20./11. 1915 das A.-K. durch Zus. legung im Verhältnis 2 1 auf M. 1 750 000 herabzusetzen. Die Herabsetz. soll insoweit nicht stattfinden, als Aktien der Ges. freiwillig zur Verfüg. gestellt werden. Gleichzeitig wurde die Ausgabe von M. 1 000 000 neuer Vorz.-Aktien zum Kurse von 103 % mit 6 % Vorzugs-Div.-Ber. ab 1./1. 1916 beschlossen. Die Aktionäre wurden infolgedessen aufgefordert, v. 7.–30./12. 1915 von je 2 ihrer Aktien eine der Ges. zur Verfüg. zu stellen. Diese Aktien wurden in Vorz.-Aktien umgewandelt. Diejenigen Aktien, welche nicht zur Verfüg. gestellt wurden, waren zum Zweke der Zus.- legung im Verhältnis von 2: 1 ebenfalls einzureichen. Den Besitzern von je zwei Aktien, die wegen Rückgabe von Aktien zu freier Verfüg. oder infolge Zus. legung gültig geblieben sind, war das Recht zum Bezuge einer Vorz.-Aktie zum Preise von M. 1030 eingeräumt. Nach der handelsger. Eintrag. v. 5./7. 1916 sind die Beschlüsse der G.-V. v. 22./11. 1915 betr. Herabsetzung des A.-K. u. gleichzeitige Erhöhung durchgeführt, die Erhöhung in der Art, dass M. 591 000 Vorz.-Aktien zum Preise von M. 1030 das Stück ausgegeben sind u. das Bezugsrecht von M. 1 182 000 gültig gebliebener Aktien ausgeübt ist, die dadurch zu Vorz.- Aktien geworden sind. Unter Hinzurechnung der Stamm-Aktien betrug das Aktien- Kapital nach der Herabsetzung u. Wiedererhöhung M. 2 341 000, eingeteilt in 1773 Vorz.- Aktien u. 568 St.-Aktien von je M. 1000 (Beschluss v. 22./5. 1916). Der Buchgewinn aus der Zus. legung betrug M. 1 750 000. Ausserord. Abschreib. wurden in Höhe von M. 1 354 000 vorgenommen. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1916 eine Vorz.-Div. von 6 % jährl. mit dem Anspruch auf Nachzahl. etwaiger Fehlbeträge aus dem Reingewinn späterer Jahre. Der Überschuss des verteilbaren Reingewinns wird zwischen Vorz.-Aktien u. St.-Aktien so geteilt, dass jede Vorz.-Aktie u. St.-Aktie den gleichen Betrag erhält. Bei Auflös. der Ges. erhalten die Vorz.-Aktien zuerst alle rückständigen Div., sodann 120 % des Nennbetrages nebst 6 % vom 1./1. des Jahres ab, in welchem die Liquidation beschlossen ist, bis zur Auszahl. des Betrages, sodann die St.-Aktien den Nennbetrag. Ein Überschuss wird so geteilt, dass jede Vorz.-Aktie u. jede St.-Aktie den gleichen Betrag erhält. Die G.-V. v. 19./6. 1917 beschloss die noch ausstehenden 568 St.-Aktien den Vorz.-Aktien gleichzustellen, und zwar entweder durch Zuzahlung von 25 % auf die St.-Aktien oder Zus. legung der letzteren im Verhältnis von 4: 3. Frist 15./10. 1917. Diese Umwandlung der St.-Aktien in Vorz.-Aktien ist durch- geführt worden. Infolge Nichteinreichung mussten 4 Aktien kraftlos erklärt werden, für die 3 neue ausgegeben wurden, während um den Nennwert der vierten das A.-K. gemäss dem Beschluss v. 19./6. 1917 um M. 1000 herabgesetzt werden musste. Aus der Sanierung vom Jahre 1915 waren noch M. 309 000 Aktien frei, die einem Kredit-Konsort. vorbehalten