Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1585 nung desselben in Trockentrommeln, Vermahlung u. Brennen in Schachtöfen oder durch Nassmahlung u. Verarbeitung des Dickschlammes in Drehöfen. Göschwitz besitzt sowohl 9 Schachtöfen als auch 2 Drehöfen, von denen der eine im Jahre 1913 aufgestellt worden ist; eine diesem Betriebe dienende Dampfturbine entwickelt 1500 PS (im ganzen sind da- selbst ca. 3750 PS vorhanden), Schönebeck besitzt 15 Schachtöfen u. erhielt 1913 einen Dieselmotor, dessen Stärke die Betriebskraft auf 1800 PS erhöhte. In Nienburg besteht ein Drehofen. Das Kalkwerk Dünkler-Förderstedt besitzt 4 Schacht- u. 1 Ringofen. – Die Ges. beschäftigt zur Zeit in Göschwitz, Schönebeck, Nienburg u. Unterwellenborn ca. 690 Arb. u. Hilfskräfte. Der Gesamtgrundbesitz dieser vier Werke umfasst 1 430 711 qm. Die Ges. ist Mitgl. des Nordd. Cement-Verbandes G. m. b. H. in Berlin u. hat hier ein Kontin- gent von 1 574 735 Fass. Dieser Verband ist geschlossen bis Ende 1925. Nach Kriegsausbruch 1914–1916 eingeschränkter Betrieb. 1915 wurden die Abschreib. M. 182 126 aus der Sonderrücklage gedeckt. Der Reingewinn von M. 345 503 wurde vor- getragen; durch den Gewinn des J. 1916 auf M. 370 338 erhöht, welcher Betrag ebenfalls vorgetragen wurde. Hierzu M. 706 789 Gewinn in 1917; 1918 M. 935 301 Reingewinn. Kapital: M. 4 000 000 in 4000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 500 000, erhöht 1887 um M. 100 000, 1888 um M. 100 000, 1891 um M. 150 000, 1898 um M. 170 000, 1899 um M. 230 000. 1904 Fusion mit resp. Erwerb der Aktien u. Vorz.-Aktien der Mitteldeutschen Portland- Cement-Fabrik Prüssing & Co. in Schönebeck a. Elbe u. Erhöh. des A.-K. um M. 1 000 000. Näheres hierüber siehe Jahrg. 1907/08 dieses Buches. Es wurde ferner beschlossen, zur Tilg. des Bankkredites der aufgenommenen Schönebecker Ges. eine 4½ % bis Ende 1934 zu 103 % zu tilgende Oblig.-Anleihe von M. 1 000 000, eingetr. mit M. 1 150 000 auf die zum Schönebecker Werk gehörigen Liegenschaften, aufzunehmen. Die a. o. G.-V. v. 15./6. 1909 beschloss Erhöh. des A.-K. um M. 500 000 in 500 Aktien. Von diesen Aktien sind 66 Stück zum Nennwerte u. die übrigen 434 Stück zum Kurse von 130 % an das Bankhaus S. L. Landsberger mit der Verpflicht. begeben worden, zur Bezahlung der restlichen Anteile der S. Dünkler, Kalkwerke u. Cementkalk-Fabrik G. m. b. H. die erstgenannten 66 Aktien zum Einstandspreise der Ges. zurückzugeben u. ferner den Kommanditisten auf je 6 alte Aktien 1 neue zu 130 % zuzügl. 4 % Zs. auf den eingezahlten Betrag v. 15./6. 1909 ab u. des Schluss- scheinstempels zum Bezuge anzubieten (ist erfolgt)). Agio dieser Emiss. mit M. 117 221 in R.-F. Die G.-V. v. 29./3. 1913 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 550 000 in 550 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1913, übernommen von einem Konsort. zu 145 %, angeboten den alten Aktionären zu 150 %; der Erlös dieser Emiss. diente zum Bau einer Rotierofen- Anlage in Göschwitz. Agio mit M. 216 570 in R.-F. Nochmals behufs Beteilig. bei 3 Kon- tingenten erhöht lt. G.-V. v. 25./4. 1914 um M. 700 000 (auf M. 4 000 000) in 700 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1914, übernommen von einem Konsort. zu 155 %, angeboten M. 660 000 den alten Aktionären ebenfalls zu 155 %. Anleihen Göschwitz. I. M. 1 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 6./5. 1909, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen des Bank- hauses S. L. Landsberger in Berlin oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1./1. 1913 bis spät. 1938 durch jährl. Auslos. im III. Quartal (zuerst 1912) auf 2./1. (erstmals 1913); verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 3 monat. Frist zulässig. Sicherheit: Kaut.-Hypoth. auf die Göschwitzer Fabrik etc. In Umlauf Ende 1918 M. 720 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.). Zahlst. wie bei Div.-Scheine. Kurs in Berlin Ende 1909–1918: 102.25, 101.30, 102.10, 99.80, 97, 97.75*, –, 91, –, 95* %. Eingeführt daselbst am 24./8. 1909 zum ersten Kurse von 101.50 %. II. M. 1 000 000 in 5 % Teilschuldverschreib. von 1913, rückzahlbar zu 102 %. Frühestens zum 1./1. 1918 kündbar. Sicherheit: Ebenfalls auf Besitz Göschwitz eingetragen. Noch in Umlauf Ende 1918 M. 920 000. Anleihe Schönebeck: M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. von 1904. Tilg. ab 1910 bis 1934 zu 103 %. Sicherheit: Sicherungs-Hypoth. von M. 1 150 000 auf den Grundbesitz in Schönebeck. Noch in Umlauf Ende 1918: M. 743 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. besond. Rückl., 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an persönl. hatt. Gesellschafter, 10 % an A.-R. (ausser einer festen Jahresentschädig. von M. 3000 pro Mitgl. u. M. 6000 für den Vorsitz.), Rest weitere Div. bezw. zur Verfüg. der G.-V. Die pers. haftenden Ges. erhalten ausser erwähnter Tant. eine schwankende Vergüt. vom Jahresgewinn, die für alle persönl. haftenden Ges. zus. höchstens 10 % des Gewinns nach Abzug der Mindestabschreib. ausmachen darf. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke, Steinbrüche u. Wohnhäuser 713 548, Bauten u. Nebenanlagen 2 661 546, Masch. u. Drehofen-Anlagen 2 976 621, Neubau-Anlagen 73 069, Betriebsrechn. Vorräte 1 822 016, Debit. einschl. Banken 3 101 090, Beteilig. 42 943, Wertp. 309 418, Kassa 19 321, Avale 69 580, vorausbez. Feuerversich. 34 461. – Passiva: A.-K. 4 000 000, R.-F. 864 026, Sonder-Rückl. 400 000, Rückstell. für Talonsteuer u. Aufgeld für ausgeloste Teilschuldverschreib. 95 660, Arb.-Wohlf. 50 000, Ern.-F. 200 000, Anleihe I Göschwitz 720 000, do. II 920 000, do. III Schönebeck 743 000, do. ausgeloste 120 607, Hypoth. 230 500, Guthaben von Werksangehörigen 616 087, Kredit. 1 817 625, Avale 69 580, rückst. Löhne 14 262, do. Zs. 21 367, unerhob. Div. 5600, Rückstell. für Umbauten von Häusern 150 000, Div. 480 000, Tant. 64 000, Vortrag 241 301. Sa. M. 11 823 618. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. I. 100