1594 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 58 ha 25 a 72 qm). Dieses Werk besteht aus 3 gesonderten Anlagen und zwar a) das Centralwerk zu Misburg, erbaut in Beton u. Eisen in den Jahren 1886–1888, z. Z. aus- gerüstet mit 7 Ringöfen, 8 Schneideröfen u. 4 Rotieröfen, sowie der Kraftanlage. b) Die Fabrik in Anderten, erbaut in Beton u. Eisen 1899–1901, ausgerüstet mit 3 Ringöfen u. mit elektr. Kraftantriebe von dem Centralwerk (a) aus versehen. c) Das Cementkalkwerk, erbaut in Eisen u. Beton 1899–1901, mit 2 Ringöfen u. 6 Schneideröfen versehen, ursprünglich für Cementfabrikation bestimmt, wurde 1907 für die Herstellung von Cementkalk hergerichtet. Diese 3 Werke in Misburg-Anderten sind mit 14 Dampfkesseln u. 4 Dampfmasch. ausgerüstet. III. Werk Ennigerloh: (Areal 66 ha 66 a 11 qm). Die Fabrik, 1898–1900 in Stein u. Fachwerk er- baut, besitzt z. Z. 7 Ringöfen u. 1. Rotierofen u. ist mit 6 Dampfkesseln u. 2 Dampfmasch. aus- gerüstet. Ausser den bei den 3 Werken bereits aufgeführten Grundstücken besitzt die Ges. noch einen Tonbruch in Ricklingen b. Hannover mit einer Ausdehn. von 1 ha 72 a 42 qm. Sämtliche Werke der Ges. verarbeiten nur eigenes Rohmaterial aus den auf dem zugehörigen Areal befindlichen Brüchen. Jedes der Werke ist mit den erforderlichen elektr. Masch. zur Kraft- übertragung, Lichterzeugung etc. versehen u. besitzt eigene normalspurige Anschlussgleise für den Aussenverkehr. vie auch in allen Werken normalspurige bezw. schmalspurige Gleisanlagen vorhanden sind. Die Ges. besitzt in Ennigerloh eine Arbeiterkolonie von 21 Vierfamilienhäuser, zu Lehrte u. Misburg eigene Kasernen für eine Belegschaft von insgesamt 400 Mann, sowie Kantinen auf jedem der 3 Werke. Gesamtleistungsfähigkeit sämtlicher Fabriken ca. 3 000 000 Fass; Versand 1901–1906: 452 748, 727 516, 1 009 170, 1 161 106, 1 178 358, 1 501 038 Fass; später nicht veröffentlicht, doch für 1913/14 mit 1 393 675 Fass u. für 1915/16 mit 785 920 Fass angegeben. Zugänge auf Anlage-Kti der Cementfabriken 1906/07–1915/16 M. 593 568, 1 355 677, 124 785, 219 300, 502 252, 1 471 503, 254 181, 258 577, 371 577, 77 863; 1916, II. Halbj. rd M. 41 000. 1917 M. 232 874, 1918 M. 172 900. Die Gesellschaft gehört dem Norddeutschen Cemeit-Verbande G. m. b. H., Berlin, u. für das Ennigerloher Werk dem Rhein.-Westfäl. Cement-Verbande G. m. b. H., Bochum, an. Mit Rücksicht auf die ungeklärten Verhältnisse in der Zementindustrie wurde für 1912/13 von der Verteilung einer Div. abgesehen u. der Gewinn zu Extra-Abschreib. (M. 200 000) u. Vortrag (M. 196 634) verwendet. Der verfügbare Gewinnüberschuss des J. 1913/14 M. 497 556 wurde mit Rücksicht auf die Kriegslage und ihren Einfluss auf die Industrie vorgetragen. 1914/15 sank der Gesamtabsatz unter die Hälfte. Infolgedessen legte dite Ges. bald nach Kriegsbeginn die Misburger Werke auf annähernd ein halbes Jahr und auch den Ennigerloher Betrieb auf mehrere Monate hindurch still. Die Fabrik in Lehrte ist bereits seit einigen Jahren ausser Betrieb. Die Abschreib. von M. 370 040 wurden aus dem Gewinnvortrag von 1914 bestritten. Auch 1915/16 liess sich ein befriedigendes Jahres- ergebnis nicht erzielen; nach M. 379 694 Abschreib. konnte nur ein Reingewinn von M. 12 982 erzielt werden, hierzu M. 100 174 Gewinnvortrag aus 1915; zus. M. 113 156, davon zum R.-F. 5657, Grat. 10 000 u. M. 97 498 wieder vorgetragen. Hierzu M. 3093 Reingewinn im II. Halbj. 1916, zus. M. 100 591, davon M. 36 051 z. R.-F., M. 6000 Grat. u. M. 58 540 vorgetragen. In 1917 u. 1918 M. 938 235 bezw. 729 364 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 7 375 000 in 562 abgest. St.- u. 6813 als solche abgest. Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten 6 % Vorz.-Div. vorweg ohne Nachzahlungspflicht. während ein etwaiger verteilbarer Mehrgewinn gleichmässig an alle Aktien verteilt wird. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien vor den St.-Aktien befriedigt werden. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 23./6. 1900 um M. 800 000 in 800 Aktien, lt. G.-V. v. 14./9. 1901 zwecks Erwerb der Kommandit-Ges. H. Manske & Co. in Lehrte um M. 3 000 000 in 3000 Aktien. begeben zu pari, lt. G.-V. v. 21./11. 1901 um M. 1 500 000 in 1500 Aktien, begeben zu Pari, u. lt. G.-V. v. 28./5. 1902 um M. 2 000 000 (auf M. 8 500 000) in 2000 Aktien. Letztere dienten samt M. 200 000 weiterer von einem Grossaktionär zu diesem Zwecke z. Verf. gestellter Aktien zur Verschmelzung mit der Portland-Cementfabrik Rhenania in Ennigerloh i. W. (s. oben), deren Aktionäre für je 16 Rhenania-Aktien à M. 1000 11 Germania-Aktien à M. 1000 erhielten. Zur Beseitigung des Fehlbetrages von am 30./6. 1905 M. 2774 478, Tilg. der hohen Bankschulden u. zur Vornahme von Abschreib. beschloss die G.-V. v. 31./5. 1905 Herabsetzung des A.-K. durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1. Um neues Betriebskapital zu erhalten, wurde sodann die Aus- gabe von M. 2 833 000 Vorz.-Aktien beschlossen, wodurch das A.-K. wieder auf höchstens M. 8 500 000 erhöht werden sollte. Die Aktionäre erhielten gegen Zahl. von M. 2100 (= 70 %) u. Einlieferung von je 3 alten Aktien oder von je 1 zus.gelegten Aktie 3 Vorz.-Aktien. Von dieser Eventualität haben die Besitzer von M. 6 813 000 Aktien unter Einzahl. von zus. M. 4 769 100 Gebrauch gemacht. Von den übrigen Aktien ist der Ges. eine unentgeltlich zur Verfüg. gestellt, die anderen sind beschlussgemäss zus. gelegt. Der Buchgewinn der Transaktion von M. 5 894 100 ist zur Tilg. oben genannten Fehlbetrages, zu Sonder-Abschreib. u. Rückstell. benutzt. 36 alte St.-Aktien wurden zur Zus. legung nicht eingereicht; die an ihrer Stelle geschaffenen 12 zus. gelegten St.-Aktien wurden 7./6. 1906 versteigert, Gesamt- erlös M. 3320 oder 27 % pro Aktie. 4½ % Anleihe: M. 3 500 000 in Teilschuldverschreib. vom 1./10. 1906, Stücke à M. 2000, 1000 u. 500, rückzahlbar zu 103 %. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1./10. 1910 durch Auslos. (im März auf 1./10.) innerhalb 40 Jahren: Kündig. u. verstärkte Amort. seit 1./10. 1910 zulässig. Die Anleihe