1636 Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 225 400, Gebäude 901 600, Masch. u. elektr. Licht- u. Kraft-Anlage 881 100, Eisenbahn-Anschluss u. Gleise 68 400, Inventar, Utensil. u. Geräte 2000, Patent- u. Musterschutz 2, Materialen 15 000, Kassa u. Postscheck- guth. 7004, Effekten 1665, Hypoth. 2213, Beteilig. 7301, Debit. 637 235, Verlust 730 365. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Obligat.-Anleihe I 795 500, do. II 435 000, Kredit. 672 470, Talon- steuer-Res. 3000, unerhob. Div. 120, ausgeloste Oblig. 59 160, Coup.-Kto 14 037. Sa. M. 3 479 287. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 730 365, Handl.-Unk. 60 721, Reparat. 125, Zs. 59 386, Fabrikunk. 39 095, Talonsteuer-Res. 3000, Abschreib. 145 931. – Kredit: Zementverkauf 7650, Pacht u. Miete 300 611, Verlust 730 365. Sa. M. 1 038 626. Dividenden: 1907–1908: 0, 0 % (Baujahre); 1909–1918: 0, 0, 0, 6, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Otto Schäfer. Aufsichtsrat: Vors. Dir. A. Brosang, Wunstorf; Dir. Dr. A. Vehse, Dir. Dr. Wilh. Renner, Misburg; Dir. Dr. Rud. Kneisel, Höver; Dir. Walter Hensel, Dir. Th. v. Helmolt, Komm.-Rat Max Kuhlmann, Hannover; Oberamtmann O. Ohlmer, Hardegsen; Dir. Heinr. Lau, Lehrte. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Magdeburg: Dingel & Co. Weseler Portland-Cement und Thonwerke in Wesel. Gegründet: Akt.-Ges. Eltener Thonwerke 1891, Weseler Kunstziegelei 1873; 1894 ver- einigten sich beide Werke unter der Firma Weseler Kunstziegelei und Eltener Thonwerke; jetzige Firma lt. G.-V. v. 29./4. 1899 angenommen. Zweck: Errichtung u. Betrieb von Zementfabriken u. Kalköfen, sowie von Werken zur Herstell. von Zementwaren, gewöhnl. u. Verblendziegeln, feuerfesten Steinen, Ornamenten, Glasuren, Belegplatten etc., Betrieb von Gruben u. Steinbrüchen. Die Ges. besitzt einen Kalk- steinbruch in Paubenheim a. Rh. (Grösse 52 228 am); die Weseler Felder (über 30 ha gross) geben den notwendigen Ton für viele Jahrzehnte. 1899 wurde eine neue Portland-Zementfabrik erbaut, welche 1900 erheblich vergrössert wurde; nach Fertigstell. aller Anlagen im März 1901 ist die Jahresproduktion auf ca. 400 000 Fass Portland-Zement gebracht. Die Vergrösser. des Werkes bezw. die Neubauten erforderten einen Kostenaufwand von M. 1 237 550. Zugänge 1908 M. 99 671, davon entfallen M. 84 120 auf eine Drahtseilbahn in Weisenau. Das Eltener Werk brannte Anfang 1899 vollständig ab und ist der Betrieb desselben nicht wieder aufgenommen worden. Nach Überweisung von M. 65 032 an den Ern.-F. (statt Abschreib.) blieb die Unter- bilanz von M. 545 253 aus dem Vorjahre 1907 in gleicher Höhe bestehen, erhöhte sich aber 1908 durch Betriebsverlust von M. 9930 u. durch Überweis. von 76 565 an Ern.-F. um M. 86 496 auf M. 631 749. 1909 ergab ebenfalls einen Verlust von M. 41 498, der sich durch Überweis- von M. 78 484 an Ern.-F. auf M. 119 983 erhöhte, sodass ein Gesamtverlust von M. 751 733 vor, handen war, der sich 1910 nach Überweisung von M. 74 607 an den Ern.-F. auf M. 959 984. also um M. 208 251 erhöhte, dann 1911 weiter auf M. 1 074 562, 1912 auf M. 1 133 104, 1913 auf M. 1 192 261, 1914 auf M. 1 267 300, 1915 auf M. 1 363 128, 1916 auf M. 1 696 848 stieg. Der G.-V. v. 27./6. 1912 wurde Mitteil. nach § 240 des H.-G.-B. gemacht. Die a. o. G.-V. v. 28./1. 1910 beschloss die Übertragung der Beteilig.-Ziffer bei dem Rhein.-Westf. Zement- syndikat in Bochum an ein anderes Syndikatsmitglied. Im Jahre 1916 Verkauf d. Masch.- Anlagen u. Einricht. d. Zementfabrik. Auch die Laubenheimer Liegenschaften konnten abgestossen werden. Die G.-V. v. 2./8. 1917 beschloss den Verkauf des Immobilienbesitzes sowie der noch vorhandenen maschinellen Anlagen u. Einrichtungen. Hierbei erfolgte auf diese Konten eine Abschreib. von M. 1 371 043, andererseits leisteten die Gläubiger auf ihre Forder. einen bedingten Verzicht von M. 1 110 000. Die Unterbilanz stieg von M. 1 696 848 auf M. 1 994 589. Kapital: M. 2 000 000 in 264 St.- u. 1736 als solche abgest. Vorz.-Akt., sämtl. à M. 1000. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1903 10 % Div. vorweg, ev. mit Nachzahl.-Anspruch, u. nehmen an einem etwaigen Reingewinn mit den St.-Aktien gleichber. teil, jedoch unter Zugrundeleg. eines fingierten doppelten Nennwertes der Vorz.-Aktien von à M. 2000. Im Falle Auflös. der Ges. werden die Vorz.-Aktien mit 150 % vom Nennwerte zuerst befriedigt. Urspr. M. 340 000, Er- höhung 1898 lt. G.-V. v. 31./3. 1894 um M. 60 000 in 60 zu pari ausgegeb. Aktien. Ferner erhöht It. G.-V. v. 29./4. 1899 um M. 600 000 in 600 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1900, begeben zu 102 %, u. zwecks Ausbaues der neuen Portland-Cementfabrik lt. G.-V. v. 14./3. 1900 um M. 1 000 000 auf M. 2 000 000) in 1000 Aktien, div.-ber. ab 1./1. 1901, angeboten den Aktionären zu 102 %. Nach Vornahme von Abschreib. schloss das Jahr 1901 mit M. 275 391 Unterbilanz ab. Da die Mittel zur Fortführung der Geschäfte nicht ausreichten, 80 wurde in der ausserord. G.-V. v. 8./1. 1901 beschlossen, im Wege des Kredits M. 300 000 – 400 000 von den Aktionären als Darlehen zu beschaffen. Ein grosser Teil der Aktionäre hat dementsprechend bare Dar- lehen im Gesamtbetrage von M. 360 000 gegeben, welche zum grossen Teil Verwendung zur Begleichung dringender schweb. Schulden fanden. Mit dem eingezahlten Betrage ist die Ges. jedoch nicht ausgekommen, zumal sich der Verlust bis Ende 1902 auf M. 629 602 erhöhte; die ausserord. G.-V. v. 13./12. 1902 beschloss deshalb, die Aktien in Vorz.-Aktien umzuwandeln, auf die eine Zuzahl. von M. 400 geleistet würde. Die Zuzahl. erfolgte auf 1736 Aktien, die damit Vorz.-Aktien geworden sind. Anleihe: M. 400 000 in 4½ % Oblig. von 1898, rückzahlbar zu 102 %, Stücke à M. 500. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1903 durch jährl. Ausl. im März auf 1./7. Sicherheit: Hypoth. zu I. Stelle auf den Immobil.-Besitz nebst do. Zubehör. Ende 1917 noch in Umlauf M. 76 000. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein u. dessen Filialen.