Cement-, Kalk-, Gips- und Mörtel-Werke etc. 1637 Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5–20 % z. R.-F., 10 % Div. an Vorz.-Aktien mit event. Nachzahl.- Pflicht, vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 5000), Rest weitere Div. an Vorz.- Aktien, wobei diese mit à M. 2000 bewertet werden, u. St.-Akten zu sonst gleichen Teilen. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Inventar 148, Effekten 1676, Kassa 218, Debit. 98 069, Beteil. am Cement-Syndikat i. L. 7500, Kaut. 4600, Gläubigerverzicht 1 100 000, Verlust 1 994 589. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Oblig. 76 000, do. Zs.-Kto 1462, Delkr.-Kto 755, Kredit. 1 138 585. Sa. M. 3 216 803. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlust-Vortrag 1 696 848, Gen.-Unk. 39 657, Reparat. u. Instandsetz. 1108, Abschreib. 1 371 043. – Kredit: Mieten u. Pächte 4068, Gläubiger- verzicht 1 110 000, Verlust 1 994 589. Sa. M. 3 108 657. Dividenden: St.-Aktien 1903–1917: 0 %. Vorz.-Aktien 1903–1917: 0 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: C. Becker. Aufsichtsrat: (3–9) Vors. Rechtsanw. Dr. Peter Aberer, Rechtsanw. Dr. Carl Kraemer, Ing. Carl Vanoni, Cöln. Zahlstellen: Wesel: Ges.-Kasse; (Öln: A. Schaaffhaus. Bankver. u. dessen Niederlass. Wunstorfer Portland-Cementwerke, Aktien-Gesellschaft in Wunstorf, Prov. Hannover. Gegründet: 26./2. 1900 mit Wirk. ab 1./1. 1900; eingetr. 26./5. 1900 in Neustadt a. Rbge. Gründ. s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb der bisher unter der Firma Schmidt, Brosang & Co. in Luthe, Post Wunstorf Bahnhof, betriebenen Portland-Cementfabrik. Der Grundbesitz um- fasst ca. 51 ha mit 4 ha bebauter Fläche. Die Ges. verarbeitet an Rohmaterial einen der oberen Kreideformation angehörenden Kalkmergel, welcher in einem etwa 4 km siidöstlich von der Fabrik belegenen Mergelbruch gewonnen wird. Für die Gewinnung des Materials steht daselbst eine der Ges gehörende Fläche von 25 ha zur Verfügung, auf welcher der Mergel in einer Mächtigkeit ansteht, welche nach dem Gutachten des Professors an der Technischen Hochschule in Hannover, Hoyer, auf etwa 100 m zu veranschlagen ist und sowohl seiner Quantität als auch seiner Qualität nach ein vortreffliches Material dar- stellt. Der in der Fabrik verwandte Ton wird auf einer der Ges. gehörenden Fläche von $ ha abgebaut: eigene etwa 4.5 km lange Schmalspurbahn vorhanden. Die Leistungsfähigkeit der Fabrik beträgt jährl. rund 450 000 Fass. Ca. 300 Arb. Zugänge auf Anlage-Kti 1906 u. 1907 M. 150 973 bzw. 354 355, u. zwar speziell für den Umbau der Vortrocknung u. die damit verbundene Aufstellung von modernen Apparaten u. Masch.; Zugänge 1908–1918 M. 38 745, 58 386, 66877, 76714, 27 654, 45 140, 42 739, 50 288, 11 764, 13 481, 230 316. Die Ges. gehört dem Norddeutschen Cement-Verband G. m. b. H., Berlin, an. 1914 u. 1915 Rückgang der Pro- duktion u. des Absatzes; 1915 musste zur Deckung der Abschreib. (M. 51 400) der R.-F. mit MH. 44503 herangezogen werden; 1916 ergab M. 89 342 Fehlbetrag, ebenfalls abgebucht aus R.-F., 1917 u. 1918 Besserung der Verhältnisse u. Erzielung von M. 159 210 bezw. 212 279 Reingewinn. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 als solche abgest. Vorz.-Aktien, sämtl. à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000 in St.-Aktien, beschloss die G.-V. v. 15./6. 1903 zur Deckung der Unter- bilanz aus 1902 von M. 409 062 und zur Beschaffung neuer Betriebsmittel Ausgabe von Gewinnanteilscheinen à M. 400 gegen Zahlung des gleichen Betrages nebst M. 2.40 Stempelkosten und Schaffung von Vorz.-Aktien. Aus den Reingewinnen werden nach Abzug der Reservedotierung etc. zunächst 5 % Div. auf die Gewinnanteilscheine, sowie M. 10 000 für deren Tilg. u. 5 % Div. auf die Vorz.-Aktien ausgeschieden, der Rest wird nach Abzug der A.-R.-Tant. zu gleichen Teilen zur weiteren Tilg. der Gewinnanteilscheine u. zu fernerer Dividende auf die Vorz.- Aktien verwandt. Im Falle der Liquidation der Ges. ist für die Vorz.-Aktien Vorrang vorgesehen, Nachzahlungsverpflichtung der Priorität. Dividende dagegen nicht. An der Transaktion beteiligten sich Inhaber von 1058 Aktien, die damit Vorz.-Aktien geworden sind. Von den der Ges. dadurch zugeflossenen M. 421 475.80 sind nach Tilgung obengen. Unterbilanz von M. 409 062 noch M. 12 413 übrig geblieben, welche auf Disagio-Kto abgeschrieben wurden. Die G.-V. v. 9./12. 1905 beschloss, den Besitzern der restl. 442 St.-Aktien die nachträgliche Umwandlung in Vorz.-Aktien gegen Zuzahlung von M. 500 pro Aktie zu gestatten, die zuzahlenden Aktionäre erhielten hiergegen für jede Zuzahlung von M. 500 einen Gewinnanteilschein über M. 400 mit den gleichen Rechten ab 1./1. 1906, wie die It. G.-V. v. 15./6. 1903 ausgegebenen Scheine unter Umwandlung ihrer Aktien in Vorz.-Aktien. Von dem Rechte der Zuzahlung wurde für 427 St.-Aktien Gebrauch gemacht, die damit Vorz.-Aktien geworden sind. Demnach bestand das A.-K. Ende 1905 aus 15 St.- u. 1485 Vorz.-Aktien. Für die restierenden 15 St.-Aktien be- schloss dann die G.-V. v. 15./3. 1906 die Umwandlung in Vorz.-Aktien unter den gleichen Bedingungen wie lt. G.-V. v. 9./12. 1905 noch zuzulassen. Nach Durchführung der Trans- aktion bestand das A.-K. also aus 1487 Vorz.-Aktien u. 13 St.-Aktien. Aus der Zuzahlung l. G.-V. vom 9./12. 1905 gingen abzügl. aller Kosten M. 210 964 ein, die mit M. 150000 zur Auffüllung des R.-F. u. mit dem Rest von M. 60 964 zu Abschreib. Verwendung fanden; aus der Zuzahlung lt. G.-V. v. 15./3. 1906 gingen auf 2 Aktien abz. Kosten M. 770.70 ein. Die Umwandlung der restlichen 13 St.-Aktien in Vorz.-Aktien wurde in der G.-V. v. 3./6. 1908 beschlossen und zwar ohne Zuzahlung. A.-K. also jetzt wie oben.