1686 Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. Ofen- u. Tonindustrie-Akt.-Ges. Angerburg in Angerburg, Zweigniederlassungen in Dullen u. Emilienthal b. Liebemühl. Gegründet: 7./2. 1906; eingetr. 10./2, 1906. Gründer siehe Jahrg. 1906/07. Zweck: Erwerb und Betrieb von Öfen und Tonindustrie-Anlagen und von Ziegeleien, sowie Erwerb u. Ausnutzung von Ton- u. Lehmlägern u. Fabrikation von Öfen, Ziegel, Ton- waren u. keramischen Erzeugnissen aller Art in Ost- u. Westpreussen u. Beteiligung an ge- werbl. Unternehm., sowie Erwerb von Grundstücken, welche mit den vorbezeichneten Zwecken in Beziehung stehen. Die G.-V. v. 1./3. 1906 beschloss den Erwerb der der Firma „Angerburger Kachelofen- u. Tonwarenfabrik H. J. Sommerfeld, Angerburg“ gehör. Fabrik- anlagen nebst allen Bestandteilen und Zubehör, Grundstücke, Tonläger, Masch., Apparaten, Material u. Warenvorräten. Der gesamte Erwerbspreis betrug M. 1 051 868. Die a. o. G.-V. v. 7./9. 1906 beschloss den Ankauf der O. Krügerschen Ofen- u. Tonwarenfabrik Emilien- thal. Der Ton daselbst ist in grossen Quantitäten vorhanden. Nach M. 48 121 Abschreib. stieg der Verlust 1910 auf M. 43 261, verminderte sich aber 1911 auf M. 15 981 u. konnte 1912 ganz getilgt werden. Im J. 1912 Erwerb eines Grundstücks in Königsberg für M. 270 881. Die Betriebe der Ges. wurden 1914 durch die Russen-Invasion teilweise zerstört. 1915 u. 1916 beschränkter Betrieb. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 7./9. 1906 um M. 500 000 in 500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1907 infolge Ankaufs der dem O. Krüger in Emilienthal b. Liebemühl bisher gehörigen Ofenfabrik, des Gutes, der Ziegelei u. des Tonlagers. Von alten Aktionären wurden 364 Stück zu 110 % bezogen, 80 Stück zu 110 % übernahm O. Krüger u. 56 Stück wurden zu 112 % zur öffentl. Zeichnung gestellt. Auf nom. M. 81 000 Aktien sind M. 40 500 Einzahl. nicht geleistet, so dass dieselben für kraftlos erklärt wurden. M. 120 250 des A.-K. waren Ende 1908 noch nicht eingezahlt. Für sämtl. Aktien war seitens des Dir. H. Sommerfeld bis 31./12. 1910 eine Mindestdividende von 8 % garantiert, doch wurde dieselbe im J. 1908 gegen franko Hergabe von 200 Aktien der Ges. aus der Garantieverbindlichkeit entlassen; diese 200 Aktien, sowie die oben erwähnten M. 81 000 befinden sich in dem Besitz der Ges. Hypotheken: M. 799 274 (Stand Ende 1918), davon M. 110 000 auf Königsberg. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 4 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. event. Sonderrücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. etc., 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: A.-K. 281 000, Grundstücke 836 055, Gebaude 780 813, Masch. 74 250, Formen 1, Utensil. 3000, Kontorinventar 1, Schmiede 1, Gespann 1, Schiff- fahrts-Kto 10 000, Anschlussgleis Dullen 7000, Kassa 2317, Reichsbankgiro-Kto 1000, Post- scheckkto 34, Effekten 32 741, Wechsel 752, Debit. 132 381, Fabrikat.-Kto 189 873, landwirt- schaftl. Inventar 20 507, Grundertrag 11 284, Amort.-F. 214 652, Kriegsentschädig. 26 000. – Passiva: A.-K. 1 500 000, Hypoth. 799 274, Akzepte 185 000, Bankkto 57 424, Lombard 16 000, Kredit. 44 575, Delkr.-Kto 10 000, Ern.-F. Emilienthal 2561, Tant. 4000, Gewinn 4831. Sa. M. 2 623 667. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäfts-Unk. 33 805, Steuern 3357, Kranken-, Inval.- u. Angestellten-Versich. 2174, Geschäfts-Zs. 25 346, Hypoth.-Zs. 21 364, Tant. 4000, Ern.-F. 3565, Abschreib. 36 210, Gewinn 4831. – Kredit: Vortrag 3144, div. Eingänge 513, Grund- ertrag, Pacht u. Miete 13 674, Schiffahrt 7457, Fabrikat.-Kto 109 867. Sa. M. 134 657. Dividenden 1906–1918: 8, 8, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Ludw. Proschka. Prokurist: Clara Kuhn. Aufsichtsrat: Vors. Rob. Wolff, Bürgermeister Otto Laser, Bank-Dir. Alb. Specovius, Angerburg; Louis Meyer, Bartenstein. O. Titel's Kunsttöpferei, Act.-Ges. in Liqu. in Berlin, Charlottenburg, Mommsentr. 52, Amt Steinplatz Nr. 14 601. Gegründet: 23./7. 1885; eingetr. 9./12. 1885. Näheres über die Ges. s. dieses Jahrbuch 1908/09. Die Ges. hatte bereits 1906 das Baugeschäft vollständig aufgegeben u. beschränkte sich nur noch auf den Verkauf der Waren. Die a. o. G.-V. v. 26./9. 1907 beschloss die Auflös. der Ges. und die Liquidation des Unternehmens. Die Fürstenwalder Fabrikanlage wurde an Hans Koehler für M. 210 000 verkauft. Die im Besitz der Ges. verbliebenen Hausgrundstücke in Berlin, Steinstr. 26, 27 u. 28 wurden anfangs 1909 verkauft u. zwar konnte dabei annähernd der Buchwert (M. 300 000) erzielt werden; auch das Warenlager bis auf einen kleinen Rest konnte 1909 verkauft werden. Die Veräusserung des Grundstücks in Neuenhagen nebst der darauf befindlichen Fabrikanlage nebst Bahnanschluss konnte 1917 für M. 225 000 realisiert werden, wovon M. 25 000 bereits in bar abgezahlt. Die restlichen M. 200 000 sind spätestens bis 1./7. 1923 in sechs Jahresraten abzuzahlen. Die Unterbilanz ging 1915 auf M. 573 463 zurück,