Steingut- und Ofen-Fabriken, Töpfereien etc. 1691 Kapital: M. 1 000 000 in 954 Vorz.-Aktien u. 46 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Das J. 1907 schloss mit einer Unterbilanz von M. 35 898 ab, die sich 1908 auf M. 183 812 erhöhte. Zur Beseitigung derselben sowie zu Abschreib. beschloss die G.-V. v. 5./4. 1909 auf die Aktien eine Zuzahlung von 25 % = M. 250 einzufordern, ohne dass hierdurch eine Erhöhung des Nennwerts der Aktien stattfand. Ende 1909 ergab sich ein neuer Verlust von M. 63 413, der sich bis Ende 1910 auf M. 128 596 erhöhte. Be- seitigung desselben, zu Abschreib. u. Rücklagen, sowie zur Sanierung der Ges. über- haupt beschloss die a. o. G.-V. v. 11./10. 1910 „„„.. des A.-K. um M. 500 000, also auf M. 500 000 durch Zus. legung der Aktien 2: 1, sodann beschloss die gleiche G.-V. die Wiedererhöhung des A.-K. um M. 500 000 durch Ausgabe von 500 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1911; auf je eine gültig gebliebene St.-Aktie konnte eine Vorz.-Aktie gegen Zahlung von M. 250, zuzüglich M. 30 für Aktienstempel u. abzügl. 4 % Stück-Zs. bis 1./1. 1911 auf die Einzahl. von 25 % bezogen werden. Die Resteinzahl. von M. 750 für jede Aktie hatte zum 20./12. 1910 zu erfolgen. A.-K. somit von 1910–1916 M. 1 000 000 in 500 Vorz.- u. St.-Aktien. Die Vorz.-Aktien erhalten aus dem Reingewinn vorweg 8 %, ein etwa fehlender Betrag ist aus dem Reingewinn der späteren Jahre nachzuzahlen. Der Rest des Reingewinns fällt an die St.-Aktionäre. Nachdem die Vorz.-Aktien im Laufe der Jahre mindestens 40 % Gewinn- anteil erhalten haben und sofern keine Gewinnanteilrückstände bestehen, ist die VersRammlung der St.-Aktionäre berechtigt, mit % Mehrheit eine Gleichstell. der Vorz.-Aktien mit den St.- Aktien zu beschliessen gegen eine auf jede Vorz.-Aktie zu zahlende Abfindung von M. 150. Unter den gleichen Voraussetaungen u. Bedingungen u. sofern die St.-Aktien in 2 aufeinander folgenden Jahren höhere Gewinnanteile als die Vorz.-Aktien bezogen haben, erfolgt die Gleich- stellung ohne weiteres. Infolge des Krieges 1914–1916 beschränkter Absatz. Die Unterbilanz von 1914 stieg 1915 von M. 43 576 auf M. 151 753. Zur Beseitig. derselben beschloss die G.-V. v. 29/4. 1916 die Zuzahl. von M. 250 für jede St.-Aktie u Umwandl. der Aktien, auf die die Zuzahl. geleistet wird, in Vorz.-Aktien. (Frist 30./5. 1916). Auf 454 St.-Aktien er- folgte die Zuzahlung mit zus. M. 113 500, die hierdurch Vorz-Aktien wurden. A.-K. jetzt wie oben. Hypoth.: M. 102 000. Anleihe: M. 500 000 in 5 % Anleihe-Scheinen, rückzahlbar zu 103 %, Stücke à M. 1000. Die Vers. der Oblig.-Besitzer v. 10./3. 1916 beschloss die Tilgung von 1916–1921 auszu- setzen, demnach nächste Auslos. von M. 25 000 am 1./10. 1922. Zahlst.: Bremen: Bremer Bank, Fil. d. Dresdner Bank. In Umlauf Ende 1918 M. 475 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Siehe oben bei Kapital. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 285 218, Gebäude u. Anl. 637 904, Masch. 241 950, Inventar 22 101, Waren u. Material 250 053, Debit. 211 945, Kassa u. Wechsel 3951, Effekten 6280, Feuerversich. 11 000. – Passiva: A.-K. 1 000 000, Anleihe 475 000, Hypoth. 102 000, R.-F. 4000, Kredit. 26 528, Rückstell. 45 000, Vorträge für Zs., Löhne, Unk. 9700, Reingewinn 8174. Sa. M. 1 670 403. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 21 179, Reingewinn 8174. – Kredit: Vortrag 10 004, Betriebsgewinn abzügl. Betriebskosten und Kriegsunterstütz. 19 350. Sa. M. 29 354. Dividenden: St.-Aktien 1906–1907: 0, 0 % (Baujahre); 1908–1918: 0 %; Vorz.-Aktien 1911–1918: 8, 8, 0, 0, 0, 0, 0, 0 % (für 1911 aus dem Gewinn 1912 im J. 1913 nachgez.) Direktion: Georg Gaetcke. Aufsichtsrat: Vors. Carl Ed. Meyer, Stellv. Ferd. Wilh. Oelze, Architekt Paul Fröhlich, Bankier Dr. A. Strube, Bremen. Zahlstellen: Ges.-Kasse: Bremen: Deutsche Nationalbank K.-G. a. A. Keramag Keramische Werke Akt.-Ges. in Meiningen. Gegründet: 9./3. 1917; eingetr. 16./3. 1917. Firma bis 19./6. 1918 ohne den Vorsatz Keramag. Gründer: Bank für Thüringen, vormals B. M. Strupp, Akt.-Ges., Meiningen; Gen. Dir. Luitwin von Boch, Mettlach (Saar); Komm.-Rat Simon Bamberger, Frankf. a. M.; Gebr. Arnhold, Dresden; Aug. Heusing, Meiningen. Zweck: Fabrikation von sanitärem Steingut, Feuerton u. anderen keramischen Artikeln u. der Handel mit solchen. Die Ges. erwarb am 16./3. 1917 die in der Zwangsliquidation befindliche englische Feuertonfabrik von Thomas William Twyford in Ratingen, ebenso wurde am 17./3. 1917 die englische Steingutfabrik Alfred Johnson, Wesel, in der Zwangs- liquidation angekauft. Des weiteren hat die Ges. die Diamantsteingutwerke G. m. b. H. Flörsheim a. M., die ebenfalls unter Zwangsliquidat. gestellt wurde, am 28./4. 1917 gekauft. Zunächst hat die Ges. die Instandsetzung der Werke, soweit es die Kriegsverhältnisse zu- liessen, vorgenommen und Massnahmen getroffen, um in Ratingen und Wesel nach Kriegsende mit der Fabrikation beginnen zu können. In dem Werk in Flörsheim a. M. wurde der Betrieb den Kriegsverhältnissen entsprechend in sehr beschränktem Umfange fortgesetzt. Die Nachfrage nach den Artikeln ist eine sehr rege. Erst mit dem Eintritt des Friedens dürften sich die drei Werke zur vollen Beschäftigung bringen lassen. Die für den Erwerb von Ratingen, Wesel und Flörsheim benötigten Gelder hat sich die Ges. durch ein Konsortium beschafft, das per 31./12. 1918 eine Forderung von M. 4 264 142 an die Gesellschaft hatte.