1696 Steingut- und Ofen-Fariken, Topfereien Ete. bis zum Zahlungstage; nicht bezogene Stücke sollten anderweitig zu 107 % verkauft werden. Die Tagesordn. der am 16./11. 1912 stattgefundenen G.-V. enthielt ausser den Regularien den Antrag auf Zus. legung des M. 1 500 000 betragenden A.-K. im Verhältnis von 5 74 zum Zwecke der Tilg. der Unterbilanz (ult. Juni 1912: M. 266 270) sowie Beschlussfass. über Zu- zahlung von 20 % auf die zus. gelegten Aktien u. Umwandl. derjenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in 6 % Vorz.-Aktien zwecks Beschaff. neuer Betriebsmittel. Die G.-V. . 16./11. 1912 genehmigte diesen Sanierungsvorschlag. Auf M. 1 119 000 wurden 20 % 800 zugezahlt, so dass das A.-K. von 1912–1917 aus M. 1 200 000 in 1119 Vorz.- Aktien u. 81 St.-Aktien bestand. Die a. o. G.-V. v. 6./10. 1917 beschloss Herabsetz. des A.-K. von M. 1 200 000 auf M. 1 159 000 durch Zus. legung von 80 St.-Aktien 2: 1 u. kostenlose Überlassung von 1 St.-Aktie (Frist 15./3. 1918). Gleichzeitig wurde die Wiedererhöh. des A.-K. um M. 41 000 in 41 St.-Aktien zu 100 % mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918 beschlossen, auch wurden M. 1 119 000 Vorz.-Aktien mit Wirkung ab 1./1. 1918 in St.-Aktien umgewandelt. A.-K. jetzt einheitlich M. 1 200 000 in St.-Aktien. Nach M. 132 348 Abschreib. resultierte 1914/15 ein Verlust von M. 124 436, hiervon M. 63 605 aus Gewinnvortrag u. M. 60 830 aus R.-F. gedeckt. 1916 ergab sich als Folge des Kriegszustandes nach M. 102 271 Abschreib. ein neuer Verlust von M. 152 983, der vorgetragen wurde, aber 1917 getilgt werden konnte. Infolge der Umwandlung der Betriebe in solche für Kriegsbedürfnisse konnte ausserdem für 1917 ein Reingewinn von M. 163 470 erzielt werden. 1918 M. 7883 Verlust, gedeckt aus R.-F. Hypotheken: M. 720 000 auf Friedland, davon M. 220 000 in eigenem Besitz; M. 485 000 auf Sinzig, davon M. 155 000 in eigenem Besitz. Geschäftsjahr: Kalenderj. (bis 1915 v. 1./7.–30./6.) Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie= 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 296 533, Gebäude u. Anlagen 1 000 000, Masch. 214 000, Werkzeuge u. Geräte 20 300, Kapseln 11 842, Formen 4800, Trockenrahmen 1800, Schablonen 1, Fuhrpark 1, Mobil. 3 100, Kassa 16 278, Postscheck 3560, Effekten 284 162, Wechsel 450, Guth. bei der Kundschaft 153 373, Bankguth. 329 806, Kaut. 2265. Vorräte 198 094. –— Passiva: A.-K. 1 200 000, Hypoth. 830 000, R.-F. 40 388, Talonsteuerres. 1800, Kredit. 455 229, Arb.-Unterstütz.-F 10 000, Kto für Erlös versteigerter Aktien 970, unerhob. Div. 1980. Sa. M. 2 540 368. Dividenden: St.-Aktien 1906/07–1914/15: 0 % (Baujahr), 5, 7, 8, 0, 0, 0, 0, 0 %; 1916–1917: 0, 0 %; Vorz.-Aktien 1912/13– 191 4/15: 0, 0, 0¾ 1916=1918: 0, 13, 00 95 Direktion: Kaufm. Leitung: C. Reinicke, Godesberg; techn. Leitung: M. Gotthardt, Sinzig. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Werner Kleinert, Stellv. Konsul Brockelmann, Rostock; Paul Kracht, Berlin-Dahlem; Eugene Betz, Plauen; Ratssyndikus Hans Link, Rostock. Prokuristen: Fritz Eckemann, Sinzig; Eugen Moll, Wilh. Rahe, Friedland. „ Sinzig: Ges.-Kasse; Rostock: Rostocker Bank. Steingutfabrik Act.-Ges., Sörnewitz-Meissen. Gegr ündet: 29./12. 1897; eingetr. 11./2. 1898. Gründung s. Jahrg. 1898/99. Zweck: Erricht. u. Betrieb einer Steingutfabrik, einer Porzellanfabrik u. einer Glashütte. Die Fabrikation erstreckt sich in der Steingutfabrik in der Hauptsache auf die Herstell. vor Steingut-Gebrauchsgeschirren, wie Wasch- u. Küchengarnituren u. die Abteil. Glas fertigt Hohl- u. Pressglas jeder Art. Die Fabrikanlagen der Ges., Steingutfabrik, Porzellanfabrik u. Glashütte liegen nahe beieinander am Bahnhof Neu-Sörnewitz u. besitzen Gleisanschluss an die Staatsbahn. Der Grund u. Boden dieser Grundstücke beträgt 11 ha 5,3 a, davon ist etwa der dritte Teil mit Gebäuden bebaut. Die masch. Betriebskräfte bestehen ausser in elektr. Motoren a) bei der Steingutfabrik: in 1 Dampfmasch. von 350 Ps mit 3 Dampfkesseln von zus. 250 qm Heizfläche, b) bei der Porzells anfabrik: in einer 100 PS Dampfmasch. mit 2 Dampf- kesseln à 60 qm Heisfläche, c) bei der Glashütte mit 3 Öfen: in einer 100 PS Dampfmasch. mit 2 Dampfkesseln à 40 qm Heizfläche. Zugänge auf Anlage-Kti u. Anschaffungen in allen 3 Abt. erforderten 1908–1918 M. 186 753, 137 341, 95 865, 118 974, ca. 100 000, 198 663, ca. 80 000, 23 638, 47 480, rd. 18 000, 137 427. Bie Abt. Porzellan hat 1907 die Fabrikation eingestellt und ist seit 1./7. 1918 verkauft. Durch den Krieg erlitt die Produktion in beiden Abt. empfindliche Störungen. Der Reingewinn für 1914 betrug M. 66 654; um Extra-Abschreib. im Betrage von M. 106 760 zu ermöglichen, wurden dem Spez.-R.-F. M. 50 000 entnommen. 1915 Reingewinn M. 43 108, davon M. 20 340 zu Extra-Abschreib. u. M. 22 768 vorgetragen. 1916–1918 Besserung der geschäftl. Lage, Reingewinn M. 128 689, 274 408, 317 183. Die Glas- hütte wurde im Sept. 1917 stillgelegt; die zu Lagerzwecken geeigneten Räume derselben sind an eine Kriegsgemüse- -Ges. vermietet. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht lt. G.-V. v 22./11. 1900 um M. 200 000 u. lt. G.-V. v. 19./12. 1903 um noch M. 200 000, übernommen von einem Konsort. zu à M. 1330. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 24./11. 1906 zwecks Erwerb des Vermögens der Porzellanfabrik Sörnewitz A.-G. u. der Sörnewitzer Glashütten-A. G., sowie zur Vermehrung der Betriebsmittel um M. 500 000. Von den 500 neuen Aktien sing 200 Stück den Aktion. der Porzellanfabrik Sörnewitz (A.-K. M. 400 000) u. 250 Stück den Aktion. der Sörnewitzer Glashütten (A.-K. M. 500 000) gewährt worden, während die restl. 50 neuen Aktien von einem Konsort. zu 105 % übernommen sind.