1714 Porzellan-Fabriken. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handlungsunk., Steuern, Versich. u. Reparat. 260 278, Kosten der Kapitalerhöh. 17 854, Abschreib. 54 000, Reingewinn 354 804. – Kredit: Vortrag 4728, Brutto-Erträgnis 682 209. Sa. M. 686 937. Kurs Ende 1904 –1918: 169.75, 223, 236, 219, 228.25, 230, 287, 307, 323.50, 348, 4400*, –, 302, 428, 310 %. Zugel. Mai 1904; eingef. in München 1./6. 1904 zu 12250 %. Dividenden 1902–1918: 6, 8, 10, 14, 14, 14, 14, 14, 14, 16, 18, 20, 10, 10, 15, 20, 20 %. Cp.-V.: 4 J. (F.) Direktion: Joh. Schlipphak. Prokurist: Jos. Koch. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Dir. Max Gross, Bayreuth; Stellv. Bankier Eugen Schweisheiner, München; Bank-Dir. Alfred Schneider, Strassburg; Rentier Aug. Heilbronner, München; Ludwig von Gumppenteig-Pöttmes, Partenkirchen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; München: Bank f. Handel u. Ind., E. u. J. Schweisheimer. Triptis-Aktiengesellschaft in Triptis (Sachsen-Weimar). (Firma bis 28./10. 1912: Triptis Akt.-Ges. (vorm. Porzellanfabrik Triptis, Brüder Urbach, Glasfabriken S. Fischmann Söhne). Zweigniederlassungen in Teplitz, Prag, Teplitz-Tis chau, Eich wald, Wilhelms- burg u. Znaim. Gegründet: 4./6. 1896; eingetr. 5./6. 1896. Die Ges. übernahm bei der Gründung das Vermögen der Porzellanfabrik in Firma Unger & Gretschel zu Triptis samt Grundstücken, Gebäuden, Vorräten, Aussenständen etc. für zus. M. 600 000. Firma bis 5./3. 1909 Porzellanfabrik Triptis, dann abgeändert u. lt. G.-V. v. 28./10. 1912 jetzt wie oben. Die Ges. ist bei Amerikan-German- Stoneware Works beteiligt, für welche Ges. sie die Bürgschaft einer Hypoth. im Betrage von M. 400 000 übernahm. Zweck: Fabrikation von Porzellan- u. Glaswaren u. anderen keramischen Artikeln u. Gewinnung der hierzu erforderl. Rohprodukte. Die dicht am Bahnhof Triptis gelegene, mit Geleisanschluss versehene Fabrik besteht aus einem Komplex von dreistöckigen massiven Gebäuden mit ca. 6103,7 am bebauter Fläche; der nicht bebaute Teil von ca. 13 000 qm besteht aus Fabrikhöfen, Geleisareal, Lagerplätzen u. günstig gelegenem Bauland. Betriebs- kraft: 2 Dampfkessel, 2 Dampfmasch. von 220 PS., welche 2 Massemühlen, 2 Chamottewerke, 2 Dynamomasch. zur Erzeugung des elektr. Lichtes und die Dreherei treiben. Zum Werke gehören 15 Brennöfen, Weisslagerräume, Schmelzen, Buntläger, Packereien, Materialschuppen etc. Brandversich. der Gesamtanlage M. 1 120 000. Anfang 1906 Erwerb der Steingutfabrik Gebr. Urbach in Teplitz für M. 1 259 500 (s. unten bei Kap.). Die Betriebskraft in Teplitz wird erzeugt durch einen Dampfkessel von 63,8 am Heizfläche u. eine Dampfmasch. von 70 PS., welche eine grosse Massemühle mit den nötigen Hilfsmasch., 2 Chamottewerke, 1 Dynamomasch. zur Erzeug. des elektr. Lichtes u. die mech. Dreherei treiben. Zum Werke gehören ferner 13 grosse Brennöfen, sowie 6 Muffelöfen mit direkter Feuerung. Ca. 500 Arb. in Triptis u. 400 Arb. in Teplitz. Die a. o. G.-V. v. 5./3. 1909 genehmigte die Erwerbung der Unternehmungen der Firma S. Fischmann Söhne in Prag, Teplitz-Tischau u. Eichwald, zu welchem Zweck das A.-K. um M. 2 000 000 erhöht u. eine Hypoth.-Anleihe von M. 1 100 000 aufgenommen wurde (s. unten). Für die aus einer Flaschenglasfabrik zu Teplitz-Waldthor, zwei Tafelglasfabriken zu Eich- wald bezw. Tischau und kleinen Braunkohlenwerken (mit Ausnahme des Pretiosaschachtes) bestehenden Fischmannschen Unternehmungen wurden für insgesamt M. 3 196 000 über- nommen, wovon entfielen M. 1 297 000 auf die Fabriken, M. 250 000 auf die Bergwerke, M. 76 500 auf Kuxe, M. 26 932 Kasse, M. 47 523 Wechsel, M. 6650 Depots, M. 207 718 Bankguth., M. 636 748 Aussenstände u. M. 646 760 Vorräte. Belegt wird der Kaufpreis durch Hingabe von M. 2 000 000 neuer Aktien der Porzellanfabrik Triptis an die Inhaber der Firma S. Fischmann Söhne zum Kurse von 101 %, von M. 1 100 000 4½ Oblig. zum Nennwerte u. Vergüt. von M. 76 500 in bar. Die Flaschenfabrik ist am Owens Patent beteiligt u. gehört dem grossen europäischen Syndikate an. Auch die beiden Tafelglasfabriken sind im österreichischen Tafelglassyndikat. Beschäftigt werden rund 1100 Arb. Die Kohlenförderung der Braunkohlenwerke beträgt pro Tag 10 Waggons für eigene und 14–15 Waggons für fremde Rechnung. Die Schachtleitung berechnet bei einer Durchschnittsförderung, von 20 Waggons pro Tag die Lebensdauer der Schächte auf noch etwa 30 Jahre. Die Übernahme gilt ab 1./7. 1908. Nicht mit über- nommen wurde das Prager Geschäftshaus, das auf 5 Jahre ermietet und auf das die Ges. ein Vorkaufsrecht für 5 Jahre zum Preise von M. 330 000 hat. Die Ubernahme- und andere Spesen trug die Ges., erhielt aber dafür K 110 000 u. M. 20 000 R.-F.-Vergüt. zu- gebilligt. Den Aktionären wurden M. 1 000 000 der neuen Aktien zu 150 % angeboten (s. unten). Wegen Erwerb der Fabriken in Wilhelmsburg u. Znaim siehe bei Kap. Sämtl. österr. Werke wurden 1913 an Ges. m. b. H. mit den alten Firmenbezeichn. abgetreten. 1914: Während des Krieges bei den deutschen u. österr. Fabriken erhebliche Einschränk., zum Teil sogar Stillegung einzelner Betriebe. 1915 Wiederbelebung des Geschäftes, auch 1916 bis 1918 gute Beschäftigung; für 1919 liegt ein umfangreicher Auftragsbestand vor. Die a. o. G.-V. v. 4./8. 1919 beschloss die in der Tschecho-Slowakei gelegenen Fabriken mit Wirkung