Glas-Fabriken und Spiegel-Manufakturen. 1729 2 Schmelzöfen vorhanden, von denen stets einer betrieben wird, ferner 3 Strecköfen, Erweiter. u. Verbesser. der Werke, speziell die Erricht. einer neuen Schmelz- u. Kühl- halle stc. in Schalke erforderten 1907 zus. ca. M. 350 000. 1908 u. 1909 fand der Umbau resp. Neubau der Schleif- u. Poliermasch. statt, zu welchem Zwecke das A.-K. um M. 600 000 erhöht wurde (siehe bei Kap.); hierfür rund M. 1 050 000 verausgabt. 1910/11 Umbau der Giesserei-Einricht., spez. Bau neuer Strecköfen, behufs Einführ. eines neuen Systems für die Herstell. von Spiegelglas. Kostenaufwand hierfür bis Ende 1911 M. 753 002, dann 1912 noch M. 195 305, ausserdem 1912 ein benachbartes Grundstück für M. 183 155 erworben. Zugänge 1913–1915 M. 156 750, 150 000, 40 468. 1913–1918 waren für Reparat. M. 193 217, 169 075, 72 876, 153 753, 101 948, 156 283 aufzuwenden. In Schalke befindet sich eine elektr. Licht- u. Kraftzentrale. ca. 450 Arb. u. 20 Beamte. Die Fabrik in Dorsten wurde ab 1./10. 1913 für M. 750 000 mit M. 176 166 Mindererlös an die neugegründete Dorsfener Glashütte A.-G. ver- kauft. Die Ges. hat sich an Convention Internationale de Glaceries in Brüssel angeschlossen; auch ist dieselbe bei der Union Continentale Commerciale des Glaceries in Brüssel sowie an den Verein Deutscher Spiegelglasfabriken in Cöln beteiligt. Die Spiegelglasfabrikation ist seit Kriegsbeginn eingestellt, nur der Betrieb für Roh- u. Drahtglas konnte aufrecht erhalten werden. 1915 ergab einen Fehlbetrag von M. 107 644, wodurch der Gewinnvortrag aus 1914 auf M. 273 554 zurückging; 1916 M. 3000 Reingewinn erzielt. 1917 mittelbare u. unmittelbare Heeresliefer. mit M. 992 362 Reingew. 1918 konnte der Roh- u. Drahtglas- Betrieb wieder aufgenommen werden. Reingewinn M. 1 443 373. Kapital: M. 3 600 000 in 3000 gleichberecht. Prior.-Aktien (Nr. 1–3000) und 600 neuen Aktien von 1908 (Nr. 3001–3600) à M. 1000. Urspr. Tlr. 1 200 000 = M. 3 600 000, reduziert 1880 auf M. 2 400 000, 1884 auf M. 900 000, indem die urspr. auf Tlr. 200 lautenden Aktien auf M. 400 bezw. M. 150 abgestempelt wurden. 1884 wurde das A.-K. wieder auf M. 1 200 000 durch Ausgabe von 2000 Aktien à M. 150 erhöht, 1890 weiter auf M. 1 800 000 durch Ausgabe von 400 Aktien à M. 1500, 1893 auf M. 2 400 000 (siehe hierüber dieses Handbuch 1908/09). Ferner wurde das A.-K. lt. G.-V. v. 11./5. 1898 auf M. 3 000 000 durch Ausgabe von 600 Prior.-Aktien à M. 1000 erhöht, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Gleichzeitig wurde beschlossen, weitere 15 neue Prior.-Aktien à M. 1000 zum Umtausch an die Inhaber der noch umlaufenden 100 St.-Aktien à M. 150 gegen Zuzahl. von M. 150 auszugeben. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 9./3. 1908 um M. 600 000 (auf M. 3 600 000) in 600 Aktien, über- nommen von einem Konsort. zu 130 %, angeboten den alten Aktionären 5: 1 zu 13530 Agio mit M. 158 500 in R.-F. Im Falle stattfindender Erhöhungen des A.-K. über M. 3 600 000 hinaus sind die im Gründungsakte genannten Gründer berechtigt, die Hälfte der jedes- maligen Emission al pari zu übernehmen. Hypothekar- Anleihe: Lt. G.-V. v. 2./6. 1910 M. 750 000 zu 4½ %, rückzahlbar zu 103 %, aufgenommen. Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des A. Schaaffh. Bankver. und durch Indoss. übertragbar. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1916 durch jährl. Ausl. von 2 % des urspr. Anleihebetrages zuzügl. ersp. Zs. im II. Quartal auf 2./1. Noch in Umlauf Ende 1918 M. 684 000. Ab 1916 verstärkte Tilg. oder Totalrückzahl. mit 3 monat. Künd. gestattet. Zahlst. wie bei Div. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Spät. Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. Sonderrückl., 4 % Div., vom Rest 10 % Tant. an A.-R., sowie die kontraktliche Tant. an Vorst., Überrest zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 396 641, Fabrikgebäude 1 351 141, Ofen 172 391, Wohnhäuser 196 581, Masch. 351 171, Mobil. u. Utensil. 1, Eisenbahn u. Wege 1, Fuhrwerk 1, Beteilig. 1, Rohmaterial. 43 432, Glasvorräte 2431, Kassa 3316, Avale 30 000, Versich. 8290, Effekten 2 215 840, Bankguth. 2 154 912, Debit. 267 240. – Passiva: A.-K. 3 600 000, Oblig. 684 000, do. Zs.-Kto 15 390, R.-F. 459 261, Delkr.-Kto 26 094, Talonsteuer- Res. 43 200, Avale 30 000, Hypoth. 7200, Zs. 16 210, Beamten- u. Arb.-Unterstütz.-F. 200 583 (Rückl. 50 000), Kredit. 714 881, Tant. 85 714, Div. 540 000, unerh. do. 3200, Vortrag 767 659. Sa. M. 7 193 395. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 537 830, Reparat. 156 283, Gen.-Unk. 498 451, Versich. 3013, Gewinn 1 443 373. – Kredit: Vortrag 445 219, Miete 2665, Zs. 118 881, Bruttobetriebsüberschuss 2 072 186. Sa. M. 2 638 953. Kurs: Ende 1906–1918: Aktien: 232, 183, 154, 166, 227, 236, 272, 212, 165*, –, 165, –, –*%. Aufgel. 31./7. 1897 zu 157.50 %. Notiert in Cöln, Düsseldorf u. Essen. – In Berlin Ende 1906–1918: 230.10, 186, 150.20, 166.50, 226.30, 236.40, 272, 212.10, 165*, –, 165, 220, 155* %, eingef. 15./5. 1906 zu 221 %. Dividenden: Gleichber. Aktien 1898–1918: 15, 14, 14, 10, 8, 8, 10, 14, 16, 14, 3 16, 22, 16, 6, 0, 0, 12, 15 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: M. Grossbüning. Prokuristen: Oskar Dörr, Fritz Merten, Ober-Ing. Erich Rothe. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Geh. Komm.-Rat Dr. Louis Hagen, Cöln; Stellv. Bankier Dr. Fritz Eltzbacher, Berlin; Dr. jur. Paul von Mallinckrodt, Haus Wachendorf; Dr. Karl von Joest, Haus Eichholz b. Sechtem; Bank-Dir. Dr. Strack, Justizrat Dr. V. Schnitzler, Cöln. Zahlstellen: Für Div.: Schalke: Eig. Kasse; Berlin u. Essen: Disconto-Ges. Cöln, Düssel- dorf: A. Schaaffh. Bankverein; Cöln: A. Levy. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. I. 109