Fabriken für Chemikalien etc. 1745 Firmen ihres Geschäftsgebietes geschlossen wurde. Die Ges. Riedel ist bei der 1907 errichteten Akt.-Ges. Pharmakon Fabrik chem. und pharmazeutischer Produkte in St. Petersburg (A.-K. Rbl. 300 000) mit. Rbl. 100 000 beteiligt; auch hat die Ges. Riedel in England unter der Firma „The J. D. Riedel Company“' eine Zweigniederlass. in London eröffnet; 1908 Eröffn. einer Zweigunternehm. in New York. Zugänge auf Anlage-Konti erforderten 1911–1918: M. 2 032 832, 157 317, 1 025 923, 52 746, 45 492, 305 545, 844 120, 765 301 (1911–1913 inkl. der neuen Fabrikanlage in Britz). Unter der Firma Permutit-Filter-Co., G. m. b. H. hat die Riedel-Ges. im Aug. 1909 ein Unternehmen mit M. 300 000 St.-Kap. errichtet Diese Ges. befasste sich mit der Fortführ. der Permutit-Abteil. der Riedel-Ges. (Einricht. von Anlagen für die Enthärtung, Enteisung usw. von Gebrauchswässern nach dem System Prof. Dr. Gans); der Vertrieb des Permutits geschieht jetzt durch die Permutit-Akt.-Ges., Berlin N. 39, Gerichtstr. 12/13. Sämtl. Permutit-Patente sind 1912 verkauft, nachdem bereits früher die französisch. u. engl. Patente veräussert worden waren. Die Gewinne hierfür kamen in der Bilanz von 1912 zur Verrechnung, soweit sie in Barzahl. geleistet wurden. Die Riedel-Ges. verteilte infolgedessen für 1912 eine Extra-Div. von 28 % an ihre St.-Aktionäre An Stelle der Barzahl. eines beträchtl. Teiles der Kaufsumme mussten Aktien angenommen werden. Weitere Bareingänge sind, abgesehen von den der Ges. zustehenden Abgaben für die jeweilig verkauften Permutit-Mengen, nicht zu erwarten. Wie gross diese sein werden, hängt von dem Aufschwunge des in- u. ausländischen Permutit-Geschäftes ab. Die deutsche Permutit-A.-G. arbeitet mit sehr gutem Erfolge, die ausländ. Ges. sind noch in der Ent- wicklung begriffen. Den Besitz an Aktien u. Anteilen der verschiedenen ausländ. Per- mutit-Ges., darunter die der Amerikan. Permutit-Ges. hat die Ges. in ihren Bilanzen ohne Bewertung gelassen; ein zuverlässiger Massstab zu einer solchen Bewertung hat sich bisher nicht ergeben. Die Ges. gedenkt deshalb ihren Bilanzen nur den Barertrag zuzuführen, der ihr durch den etwaigen Verkauf der Aktien oder durch Gewinnausschüttungen auf ihren Besitz zufliesst. Behufs Baues einer neuen Fabrikanlage erfolgte 1910 der Ankauf eines mit Eisenbahn- u. Schiffahrtsanschluss versehenen etwa 80 000 qm grossen Fabrikgeländes in Berlin-Brit für M. 623 393. Die Fertigstellung der Fabrikanlage in Britz erfolgte im Mai 1912. Ein an das Fabrikgrundstück anstossendes, 47 000 qm umfassendes Gelände ist 1913 von der Riedel A.-G. für M. 682 693 erworben worden. Im J. 1918 wurde ein weiteres Grundstück von 22 843 qm für M. 254 000 dazugekauft. Nach Verlegung des Fabrikbetriebes nach Britz im J. 1912 wurde das Berliner Grundstück mit den Gebäuden an die mit einem Kap. von M. 400 000 ausgestattete Industriestätte „Nordhof“' Grundstücksges. m. b. H. verkauft. Die Riedel-A.-G. ist hierbei mit M. 200 000 Geschäftsanteilen beteiligt. Über den erzielten Bar- gewinn hinaus hat sich die Riedel-A.-G. noch eine Vergüt. ausbedungen, welche seitens der „Nordhof' G. m. b. H. nach Ablauf einer Reihe von Jahren aus ihren Über- schüssen zahlbar ist. Die Firma hat im J. 1918 für ihre Werksangehörigen eine Er- holungsstätte unter der Firma Erholungsheim Riedelsruh G. m. b. H. in Freien- walde a. O. errichtet. Kapital: Bis 1918: M. 6 300 000 in 2700 Vorz.-Aktien (Nr. 1–2700) à M. 1000 u. 3600 St.- Aktien (Nr. 1–3600) à M. 1000. Die Vorz.-Aktien geniessen eine Vorz.-Div. von 4½ % (nur diesel) mit Nachzahl.-Anspruch u. bevorzugte Befriedigung u. ein Aufgeld von 5 % im Falle der Liquid. Die Vorz.-Aktien können auch aus den jährl. Gewinnen amortisiert werden. Urspr. A.-K. M. 4 300 000 in 1600 Vorz.-Aktien u. 2700 St.-Aktien. Die G.-V. v. 15./6. bezw. 11./8. 1910 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 900 000 (also auf M. 5 200 000) in 900 St.- Aktien mit Div.-Ber. für 1911 zur Hälfte, übernommen im Mai 1911 vom Komm.-Rat Paul Riedel u. Fritz Riedel zu 185 %. Die neuen Mittel dienten zur Verlegung der Fabriken u. Speicher nach dem am Teltowkanal in Britz belegenen Gelände. Mit Rücksicht auf die vorgenommenen Erweiter. beschloss die G.-V. v. 5./6. 1913, das A.-K. bis um M. 1 800 000 durch Ausgabe von neuen Vorz.-Aktien zu erhöhen. Von dieser Ermächtig. wurde jedoch nur in Höhe von M. 1 100 000 (begeben 1914 zu pari) Gebrauch gemacht. Die G.-V. v. 26./6. 1918 beschloss, die Vorz.-Aktien in St.-Aktien umzuwandeln in der Weise, dass von je 3 Vorz.-Aktien der Einreicher 1 Stück als Stammaktie abgestempelt zurückerhält. Für jede zur Umwandlung eingereichte Vorz.-Aktie erhält der Vorzugsaktionär eine Barvergütung von M. 50. (Frist zur Aktien-Einreichung 14./9. 1918.) Der Beschluss der Gen.-Vers. vom 26./6. 1918 hatte zur Folge, dass von 2700 Vorz.-Aktien 2601 zur Umwandlung in St.-Aktien eingereicht wurden Die Ges. gab davon auf je 3 Vorz.-Aktien eine, als St.-Aktie abgestempelt, den Einreichern zurück, d. h. 867 Stück. Danach verblieben im Besitze der Ges. 1734 Stück. Über eine Verwendung dieser St.-Aktien, die bei der Gewinn-Verteilung für 1918 nicht zu berücksichtigen waren, ist eine Beschlussfassung noch nicht erfolgt. Hinsichtlich der im Verkehre gebliebenen 99 Vorz.-Aktien beschloss die Vers. v. 24./6. 1919, dass diese Vorz- Aktien, sofern sie nicht noch bis zum 31 /12. 1919 zur Umwandlung eingereicht werden, gemäss $ 3 der Ges.-Satzung zur Tilgung gelangen. Der hierfür notwendige Betrag von M. 108 405 = M. 1095 für jede Aktie wurde aus dem Reingewinne zurückgestellt u. soll ab 2./1. 1920 ausgezahlt werden. Das A.-K. soll dann wieder um St-Aktien bis M. 6 300 000 erhöht werden. Hypothek: M. 2 000 000 auf die Grundstücke u. Fabriken in Berlin-Britz, davon bisher M. 128 094 getilgt. Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. I. 110