Fabriken für Chemikalien etc. 1755 Zweck: Erwerb u. Betrieb chemischer Fabriken, Beteiligung bei solchen, Gewinnung u. Vertrieb chemischer Erzeugnisse, Erwerb u. Verwertung von Patenten und Erfindungen auf chemischem Gebiete. Im J. 1901 wurde die Fabrikation von Nitrit, welche sich als verlustbringend erwiesen hatte, eingestellt und die Herstellung von Ameisensäure aufgenommen. Die Ges. hat dann bis 1912 fast ausschliesslich Ameisensäure fabriziert. Infolge der nach dem Erlöschen des Ursprungspatents der Ges. in neuerer Zeit zahlreich aufgetretenen Konkurrenzfabriken u. des dadurch bedingten sehr erheblichen Preisrück- gangs ist das Erträgnis aus der Herstell. der Ameisensäure stark zurückgegangen. Auch Zollerhöhungen des Auslandes haben dazu beigetragen. Die Ges. hat sich daher seit längerer Zzeit bemüht, auch andere Artikel aufzunehmen. Sie beschäftigt sich zurzeit ausser mit der Herstell. von Ameisensäure u. deren Salzen (Formiate) mit der Fabrikation von Tannin ffür Färbereien u. Druckereien), Perborat u. Wasserstoffsuperoxyd (Sauerstoffpräparate, die zum Bleichen verwendet werden), Fabrikation von Bromsalzen u. in ihrer pharma- zeutischen Abteil. insbesondere mit der Herstell. u. dem Verkauf von Histopin (eines Mittels für lokale Immunisierung der Haut gegen Eiter- u. Entzündungserreger, besonders bei Furunkulose). Die Aufnahme neuer Artikel soll fortgesetzt werden. Umsatz 1907/08 bis 1911/12: M. 1 782 000, 1 336 000, 1 511 000, 1 708 000, 1 618 000; später nicht veröffentlicht. ber Grundbesitz der Ges. liegt an der Marienstr. in Cöpenick zu beiden Seiten eines Stich. kanals der Spree u. hat eine Grösse von ca. 56 600 am, von welchen ca. 5160 qm bebaut eind. Zugänge auf Anlage-Kti besonders für Masch. u. Apparate etc. erforderten 1911/12 M. 161 910. Ca. 90 Arb. 1909 Beteilig. bei der Dellarocca-Akt.-Ges. in Berlin mit urspr. M. 300 000 in Aktien, welche Ges. eine Borkalk-Mine in Chile besitzt, deren Erschliessung infolge mangelhafter Kommunikationsmittel bisher noch nicht möglich war; das A.-K. von Dellaroca wurde Ende 1912 von M. 2 000 000 auf M. 1 000 000 herabgesetzt, sodass der Aktienbesitz der Nitritfabrik jetzt nur noch mit M. 150 000 zu Buch steht, nachdem die Nitritfabrik hierauf M. 300 000 abgeschrieben hat. Das Ergebnis des Geschäftsj. 1914/15 wurde durch den Krieg sehr ungünstig beeinflusst. Nach M. 56 227 Abschreib. u. M. 45 000 Kriegs-Rückstell. ergab sich ein Fehlbetrag von M. 141 331, gedeckt aus R.-F. Später Besserung der geschäftl. Lage. 1915/16 M. 176 940, 1916/17 M. 226 308, 1917/18 M. 241 130, 1918/19 M. 234 792 Reingewinne erzielt. Kapital: M. 1 500 000 in 1500 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Ver- grösserung der Anlagen lt. G.-V. v. 4./1. 1912 um M. 500 000 in 500, ab 1./4. 1912 div.-ber. Aktien, übernommen von einem Konsort. (G. Fromberg & Co. etc.) zu 150 %, angeboten den alten Aktionären im Jan. 1912 zu 165 %, einzuzahlen 25 % u. das Agio bei der Zeichnung, restliche 75 % waren spät. am 20./4. 1912 einzuzahlen. Agio mit M. 250 000 in R.-F. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: April-Juli. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1907), event. Sonderrückl. u. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., vom Ubrigen 6 % Tant. an A.-R. (ausser- dem eine feste Vergüt. von M. 2000 für jedes Mitgl. u. von M. 4000 für den Vorsitzenden), Rest Super-Div. bezw. nach G-V.-B. Bilanz am 31. März 1919: Aktiva: Grundstücke 353 473, Gebäude 170 000, Masch. u. Apparate 140 000, Patente 1, vorausbez. Versich. 7682, Kassa 3333, Effekten 892 704, Bank- guth. 690 703, Debit. 190 322, Beteilig. 1, Vorräte an Waren, Kohlen u. Material. 228 249. – Passiva: A.-K. 1 500 000, R.-F. 250 000, Kriegsres.-F. 45 000, Talonsteuer-Res. 15 000, Kto für Überleitung 60 000, unerhob. Div. 1015, Kredit. 570 665, Div. 180 000, Tant. an A.-R. 8500, Vortrag 46 291. Sa. M. 2 676 472. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 119 095, Reparat., Kohlen, Löhne etc. 1 032 656, Reingewinn 234 792. – Kredit: Vortrag 52 449, Waren 1 265 092, Diskont u. Zs. 69 001. Sa. M. 1 386 544. Kurs Ende 1908–1918: 239.25, 246.50, 243.90, 260, 139, 110.75, 74.50*, –, 158, 205.50, 100* %. Die Zulass. der Aktien in Berlin Anfang Mai 1908 erfolgt; erster Kurs 14./5. 1908: 182.50 %. Dividenden 1906/07–1918/19: 15, 16, 16, 16, 16, 16, 6, 4½, 0, 4, 10, 12, 12 % C.-V.: 4 1 Direktion: Dr. phil. Max Hamel. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Adolf Moser, Stellv. Komm.-Rat Max von Wassermann, Fabrikbes. Dr. Fritz von Liebermann, Rentier Ludwig Michaelis, Prof. Dr. Nicodem Caro, Berlin; Kaufm. Jakob Dietrich, Hamburg. Prokuristen: Friedr. Wetter, Franz Heide, Dr. Herbert Auerbach. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Georg Fromberg & Co., A. E. Wassermann. F. J. Collin Aktiengesellschaft zur Verwertung von Brennstoffen und Metallen in Dortmund. Gegründet: 2./12.1917; eingetr. 12./1. 1918. Firma bis 8./5. 1918 ohne den Vorsatz F. J. Collin. Gründer: Fabrikant Franz Josef Collin, Obering. Ernst Wiehenbrauk, dessen Ehefrau Alice Wiehenbrauk, geb. Collin, Obering. Max Collin, dessen Ehefrau Louise Collin, geb. Timmermann, sämtlich zu Dortmund. Zweck: Die Veredelung von Brennstoffen und Metallen, insbesondere der Bau und Betrieb von vollständigen Kokereianlagen, von Gasanstalten, Generatoren, Benzolfabriken