1760 Fabriken für Chemikalien etc. schen Häuser ist ungewiss. Die Ges. hat allen aus feindlichen Massnahmen drohenden Verlusten Rechnung getragen. Die Beteiligungen in Amerika sind verkauft. Es bleiben der Ges. jetzt nur noch Beteiligungen in Oesterreich und Deutschland, die Ende 1916 mit M. 400 000 zu Buch standen. Der Krieg hat das Unternehmen deshalb besonders schwer betroffen, weil der Ges. die Zufuhr ausländ. Rohstoffe, wovon sie sonst grosse Mengen einführt u. weiter verarbeitet, zum Teil gänzlich versperrt, zum Teil sehr erschwert ist, auch die Ausführ. von Fabrik. ist unterbunden. Dagegen war die Ges. imstande, teilweise einen Ausgleich durch Übernahme von Kriegsliefer. zu schaffen, auch 1917 u. 1918 war die A.-G. gut beschäftigt. Der Ausbau des Werkes in Rheinau ist auch während des Krieges fort- gesetzt worden. Die hierfür aufgewend. Mittel betrugen 1914–1916 zus. rd. M. 2 080 000. Bei sämtl. Fabrikanlagen, Masch. u. Apparaten betrugen die Zugänge 1917 etwas über M. 5 000 000, 1918 etwa M. 1 000 000. Das Verfahren der Ges. auf dem Gebiete der Ausnutzung der Kohle u. die hierfür in Einrichtung begriffenen Anlagen in Rheinau wurden 1918 in ein Konsor- tium für Kohlechemie eingebracht. Dies Konsortium wird seine Geschäfte durch die Erdöl- u. Kohle-Verwertungs-Akt.-Ges., Berlin, führen. Damit scheiden die Arbeiten über Kohle- veredelung aus dem unmittelbaren Geschäftsbereich der Ges. aus u. werden das Geschäfts- ergebnis erst beeinflussen, wenn die Verfahren nutzbringend ausgestaltet sind. Kapital: M. 17 000 000 in 17 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 10 000 000, begeben zu 110 %. Erhöht lt. a. o. G.-V. v. 19./12. 1912 um M. 5 000 000 durch Ausgabe von 5000 neuen Aktien à M. 1000, welche vom 1./1. 1913 ab div.-ber. sind. Hiervon sind abgęgeben: M. 800 000 an die Aktionäre der Chemischen Fabriken Gernsheim-Heubruch, behufs Übernahme dieser Fabrik, M. 3 000 000 mit 25 % eingez. Aktien an die Vorbesitzer der amerik. u. österr. Beteilig, M. 1 200 000 sind zum Kurse von 170 % den Vorbesitzern überlassen worden gegen deren Verpflicht., diese Aktien mit 25 % u. dem Aufgelde von 70 % in bar einzuzahlen. Restliche 75 % in 1918 eingez. Danach sind zur Zeit vom A.-K. M. 10 800 000 vollgez. u. M. 4 200 000 mit 25 % u. dem Aufgelde eingezahlt. Als die Th. Goldschmidt A.-G. gegründet wurde, hatten die Vorbesitzer einige ihrer auswärtigen Beteilig. nicht eingebracht, nämlich ihren Besitz an Anteilen der Goldschmidt Detinning Co., New-York, der Goldschmidt Thermit Co., New. York, u. des Chlorzinnwerks „System Goldschmidt“ Oesterreich. Verein für chemische u. metallurgische Produktion & Co., Aussig. Sie hatten der Th. Goldschmidt A.-G. jedoch ein Ankaufsrecht darauf eingeräumt. Dasselbe wurde in der a. o. G.-V. v. 19./12. 1912 ausgeübt u. der Kaufpreis mit M. 2 250 000 in bar u. M. 3 000 000 in Aktien der Ges., die mit dem vierten Teil ihres Nennwertes als eingezahlt gelten, entrichtet. Damit sind diese Beteilig, die sich an den Betriebs- u. Geschäftskreis des Essener Werkes eng anschliessen, unter den umittelbaren Einfluss der Essener Ges. gebracht. Anlässlich des Erwerbs der Aktien der Akt.-Ges. für Petroleum Ind. in Nürnberg beschloss die a. o. G.-V. v. 7./3. 1918 nochmalige Erhöh. des A.-K. um M. 2 000 000 (auf M. 17 000 000) in 2000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, eingez. mit 25 %. Von den neuen Aktien wurden M. 1 575 000 zu 100 %, restliche M. 425 000 zu 200 % begeben. Hypoth.-Anleihe: M. 5 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. lt. Beschluss des A.-R. v. 7./6. 1911, rückzahlbar zu 105 %. Stücke à M. 1000 lautend auf den Namen der Disconto- Ges. in Berlin oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs. 1./6. u. 1./12. Tilg. lt. Plan ab 1917 bis spät. 1941 durch jährl. Auslos. im August auf 1./12. (zuerst 1917); ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. mit 6monat. Frist vorbehalten. Sicherheit: Sicherungs- Typothek zur I. Stelle auf Grundbesitz u. die Fabrikanlagen der Ges. Vertreterin der Gläubiger: Revision Treuhand-Akt.-Ges. in Berlin. Aufgenommen zur Verstärkung der Betriebsmittel u. zum Erwerb von Grundbesitz, auf dem weitere Fabrikneubauten errichtet werden sollen, gemäss der Satzungsbestimmung, dass Schuldverschreib. bis zur Höhe von des jeweiligen A.-K. ausgegeben werden können. Noch in Umlauf Ende 1918: M. 4 762 000. C.-V.: 4 J. (K.), der Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Essen-Ruhr: Ges.-Kasse; Berlin, Frankf. a. M. u. Essen-Ruhr: Disconto-Ges., Mitteldeutsche Creditbank; Essen-Ruhr: Simon Hirschland; Barmen: Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fischer & Comp.; Mannheim: Süddeutsche Disconto- Ges. u. die sonst. Niederlassungen dieser Banken. Kurs Ende 1911–1918: 102.10, 101, 97, 98*, –, 96, –, 99* %. Aufgelegt am 23./10. 1911 zu 102 %. Notiert in Berlin. Hypotheken: M. 3 00 000 auf Gernsheim; M. 1 000 000 auf Rheinau. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z2. R.-F. (ist gefüllt), hierauf bis 4 % Div., vom verbleib. Uber- schuss 6 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Rückständige Einzahl. 1 500 000, Fabrikanlagen 8 126 478, Vorräte 5 045 409, vorausbez. Versich. 61 896, Kassa 50 398, Staatsp. und Wechsel 5 855 006, Bankguth. 9 002 532, Anzahl. auf Waren u. Neubauten 17 982, Warenforder. u. sonst. Aussenstände 10 149 728, Hypoth. Rheinau 34 000, Beteilig. 2 091 147, Patente u. Lizenz verträge 1. – Passiva: A.-K. 17 000 000, R.-F. 2 230 138, Sonderrückl. 550 000, Bogensteuer- Rückl. 117 000 (Rückl. 17 000), Delkr.-F. für Forderungen an das feindl. Ausland 280 000, Teilschuldverschreib. 4 762 000, Hypoth. 1 403 270, Kredit. 13 206 209, nicht fällige Arbeits- löhne 98 650, do. Berufsgenossenschaft 103 000, do. unerhob. Zs. auf Teilschuldverschreib. 61 260, unerhob. Div. 20 880, Div. 1 950 000, Tant. an A.-R. 84 893, Theod. Goldschmidt-Kriegs- gedächtnisverein 30 000, Vortrag 37 278. Sa. M. 41 934 580. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Verwaltungs-Kosten u. Steuern 1 185 280, 2s. 299 903, Abschreib. 1 339 178, Entwertungen infolge des Krieges 598 938, Reingewinn 2 119 172.