0 1762 Fabriken für Chemikalien etc. ulm Jahre 1899 ist eine am 8.–9. Nov. 1898 für 30 Jahre getroffene Vereinbarung mit den Elektrochem. Werken in Bitterfeld u. Badisch-Rheinfelden in Wirksamkeit getreten, durch welche die Benutzung deren Anlagen daselbst zur Darstellung von Chlorprodukten und Alkalien, sowie von Carbid, Natrium u. Magnesium der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron pachtweise überlassen wird. Die Verwaltung und Betriebsführung steht der letzteren Ges. allein zu u. ist mit derjenigen ihrer eigenen zur Herstellung von Chlorprodukten u. Alkalien dienenden Werke vereinigt worden. Aus dem Gesamtgewinn der vereinigten Betriebe für Chlorprodukte u. Alkalien, ferner von Carbid, Natrium u. Magnesium erhält die Chemische Fabrik Griesheim-Elektron vorweg eine Vergüt. für die Verwaltung und Betriebsführung; der danach verbleibende Gewinn wird zwischen den beiden Ges. hälftig geteilt. 1915 u. 1916 Erricht. grosser neuer Anlagen der Betriebsgemeinschaft mit den Elektrochemischen Werken. Die Ges.-Beteiligungen an fremden Unternehmungen stehen gegenwärtig mit M. 1 000 000 zu Buche. Das Immobilienkonto, Grund, Boden u. Gebäude, welches am 1./7. 1880 einen Buchwert von M. 905 451 hatte, weist seitdem bis Ende Dez. 1918 einen Zugang von M. 27 425 653 auf u. stand nach M. 14 794 093 Abschreib. am 1./1. 1919 mit M. 13 537 012 zu Buche. Apparate Buchwert am 1./7. 1880: M. 1 228 905, Zugang b. Dez. 1918 M. 44 249 810, davon Abschreib. 44 249 810, somit 1./1. 1919 M. 5 193 434. Die im Besitz der Ges. befindlichen Häuser, Fabrik- gebäude etc. bedecken ein bebautes Areal von 387 162 qm. 1901 erwarb die Ges. zwischen Roitsch, Petersroda u. Holzweissig 420 Morgen Braunkohlenterrains zur Versorgung der Bitterfelder Werke mit Braunkohlen. Beamte u. Arbeiter in allen Betrieben im J. 1918 ca. 19 200. Nach Kriegsbeginn 1914 teilweise Stockung des Exportgeschäftes u. Stillegung einer Reihe von Betrieben, dafür Aufnahme von anderen Fabrikationen u. Ausführung von Regier.-Aufträgen bezw. für die Kriegswirtschaft. Die Reingewinne der Ges. betrugen 1913–1918: 4 344 741, 4 488 937, 3 599 389, 9 259 990, 9 651 072, 4 516 197. Der erhebliche Rückgang des Gewinnes im Vergleich zum J. 1918 wurde in der Haupt- sache dadurch hervorgerufen, dass mit Eintritt des Waffenstillstandes die Mehrzahl der Be- triebe plötzlich zum Erliegen kam u. die Umstellung auf Friedenswirtschaft für den kurzen Rest des Jahres nicht in Betracht gezogen werden konnte. Unter der Einwirkung der allg. Verhältnisse waren ausserdem die Herstellungskosten für die Erzeugnisse im Laufe des Jahres stark gestiegen. Der unglückliche Ausgang des Krieges hat die Ges. in stärkstem Masse betroffen. Die Fabriken in Griesheim a. M. sind vom Feinde besetzt. Die Ges. hat dort u. auf unseren anderen Werken mit grossen Schwierigkeiten in der Beschaffung von Kohlen u. Rohstoffen zu kämpfen. Das Geschäftsjahr 1919 hat zudem gewaltige Erhöhungen der Löhne u. Gehälter gebracht. Der Wiederaufbau des Friedensgeschäftes begegnet ernsten Hemmnissen. Der Absatz nach dem neutralen Auslande hat so gut wie aufgehört und die Wiederanbahnung der Ausfuhr nach den feindlichen Ländern ist durch die Friedensbedin- gungen schwer bedroht. Die G.-V. v. 21./6. 1916 genehmigte den Beitritt der Ges. zu der Interessengemeinschaft der Firmen der Deutschen Teerfarben-Ind. (Anilinfabriken Leverkusen, Ludwigshafen, Höchst etc.) mit Wirkung ab 1./1. 1917. Näheres siehe bei Badische Anilin- u. Sodafabrik in Ludwigshafen. Im J. 1916 Übernahme der Chemikalienwerke Griesheim G. m. b. H. (St.-Kap. M. 2 500 000). Die Ges. Griesheim-Elektron hat sich 1916 im Verein mit der Ges. für Lindes Eismaschinen in Wiesbaden massgebenden Einfluss auf die Deutsche Oxhydric- Akt.-Ges. in Berlin dadurch gesichert, dass sie die Majorität der Aktien der Oxhydric- Akt.-Ges. erworben hat. Dadurch finden die Patentstreitigkeiten zwischen den beiden Parteien ihre Erledigung. Die Deutsche Oxhydric-Ges., die ihren Sitz von Mannheim nach Berlin verlegen wird, bleibt unverändert bestehen. Kapital: M. 25 000 000 in 25 000 Aktien à M. 1000. Die Aktien lauten auf den Inh., können aber auf Namen eingetragen werden u. umgekehrt. Das urspr. A.-K. von fl. 100 000 wurde erhöht bis 1862 auf f. 400 000, 1863 auf fl. 500 000, 1871/72 auf fl. 800 000 und 1872/74 auf fl. 1 000 000 in Aktien à fl. 500. Hierauf in Reichswährung umgewandelt und durch Ent- nahme von M. 85 714 aus dem R.-F. auf M. 1 800 000 in 2000 Aktien à M. 900 gebracht. Dann 1881 Erhöh. um M. 900 000, 1889 wurde das M. 2 700 000 betragende, aus 3000 Aktien à M. 900 bestehende A.-K. durch Ausgabe von 1300 Aktien à M. 1000 auf M. 4 000 000 erhöht u. gleichzeitig die älteren Aktien à M. 900 in solche à M. 1000 umgewandelt; Rerner erhöht 1896 um M. 2 000 000. Von den neuen Aktien wurden 700 Stück zu 210 % an die Bank für Handel u. Ind. verkauft, 300 Stück dienten zum Umtausch der Mainthal-Aktien. Auf restliche 1000 Aktien, hatten die Aktionäre ein Bezugsrecht zu 150 %. Ferner erhöht It. G.-V. v. 18./8. 1898 um M. 3 000 000, wovon ein Teil zu 250 % angeboten wurde. Weitere Erhäh. um M. 3 000 000 It. G.-V. v. 6./7. 1905; hiervon dienten 2000 Stück zu pari zum Erwerb der Anilin- und Anilinfarben-Fabrik K. Oehler in Offenbach. Restl. M. 1 000 000 übernahm eine Bankgruppe unter Trag. der Kosten für die Einführ. an der Börse zu 226 % mit der Verpflicht., sie den Aktionären zu 230 % anzubieten; geschehen. Nochmalige Erhöh. lt. G.-V. v. 5./11. 1906 um M. 2 000 000, angeb. den Aktion. zu 230 %, dann G.-V. v. 15./5. 1912 um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, den alten Aktionären zu 230 % angeboten, weiter lt. G.-V. v. 8./12. 1817 um M. 9 000 000 (auf M. 25 000 000) in 9000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917, übernommen M. 1 000 000 von einem Konsort. zu 250 % mit zweijähriger Sperr- frist. Diie restlichen M. 8 000 000 neuer Aktien wurden den alten Aktion., 2: 1 zu 107 %, angeboten.