1786 Fabriken für Chemikalien ete. zufs- und Strombolitwerke Akt.-Ges. in Taucha. Firma bis 1./3. 1919: Radium- und Strombolitwerke Dr. Bantlin u. Schmidt A.-G. mit Sitz in Gräfenroda. Gegründet: 11./10. 1916: eingetr. 18./10. 1916 in Gotha. Gründer: Witwe Emy Parade geb. Porpaczy, Edle von Hidveég, Phototechniker Paul Faulstich, Leipzig, Bankprokurist Erich Schreyer, Gotha; Fabrikant Kurt Roever, Magdeburg, Buckau; Albertine Junghans geb. Hirth, Schramberg. Zweck: Erwerb u. Verwert. von Erfindungen auf chemisch-industriellem Gebiet u. Erricht. oder Erwerbung von Anlagen chemisch-industrieller oder verwandter Art. Auch der Handel mit Waren dieser Art. Werke in Taucha b. Leipzig. Kapital: M. 600 000 in 600 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypotheken: M. 176 464. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1918: Aktiva: Grundstücke 91 130, Gebäude 203 189, Masch. 166 000, Kraft-, Licht- u. Heizungsanlage 52 000, Mobiliar u. Utens. 13 000, Werkzeuge 1, Patente 20 000, Beteil. Leipziger Emaillier- Werke 50 000, Effekten 12 740, Kassa 2833, Postscheck 10 192, Debit. 198 162, Halb- u. Fertigfabrikate, Material. 744 748, Rückstell. 1302, Verlust 68 594. – Passiva: A.-K. 600 000, Hypoth. 176 464, Verbindlichkeiten 849 827, R.-F. 2165, Rückstell. 5437. Sa. M. 1 633 894. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Geschäftsunk. 251 388, Abschreib. 27 236 – Kredit: Vortrag 3436, Miete u. Unk.-Beitrag 14 655, Fabrikationsgewinn 191 939, Verlust 68 594. Sa. M. 278 625. Dividenden 1916/17–1917/18: 6, 0 %. (Verlust 1917/18 M. 68 594.) Direktion: Dir. Dr.-Ing. Gerhard Bantlin, Fabrik-Dir. Gust. Riel. Aufsichtsrat: Vors. Rechtsanwalt Dr. Leo Gutmann, Gotha; Stellv. Fabrikant Rud. Walter, Rittergut Buhla b. Nordhausen; Hofbankier Dr. Otto Goldschmidt, Gotha; Fabrikbes. Alfred Straehl, Konstanz; Chemiker Dr. Max Winckel, Berlin. Zahlstelle: Gotha: Gebr. Goldschmidt. Chemische Fabriken vorm. Weiler- ter Meer in Uerdingen (Niederrhein). Gegründet: 18./4. 1889 (eingetr. 16./5. 1889) unter der Firma: „Chemische Fabriken vorm. J. W. Weiler & Co.“ in Cöln-Ehrenfeld. Die Gesellschaft übernahm als Ein- lage die Firma J. W. Weiler & Co., Cöln für M. 2 104 076. 1896 wurde für M. 875 000 in Aktien u. M. 350 000 bar das Farbwerk E. ter Meer & Co. in Uerdingen gekauft und. lt. G.-V. v. 25./4. 1896 die Firma samt Sitz wie oben geändert. Anfangs 1900 wurde die Anilinfarbenfabrik von Küchler & Buff G. m. b. H. in Crefeld für M. 1 500 000 erworben und dafür M. 500 000 in 500 Aktien der Ges., sowie M. 1 000 000 in bar gewährt, welche durch Aufnahme der 4½ % Anleihe von 1900 beschafft wurden. Der Erwerb der Crefelder Fabrik ermöglichte die Zus. legung von Doppelbetrieben in Crefeld u. Uerdingen zu einbeit- lichen, den neuesten Anforderungen entsprechenden Betrieben. Die Ges. ist bei der Duis- burger Kupferhütte mit M. 166 000 beteiligt (Div. stets 5 %). 1910 Errichtung einer selbständigen Fabrik in Frankreich unter der Firma Société Anonyme des Etablissements Weiler-ter Meer, in Tourcoing, A.-K. frs. 250 000, welches sich fast ausschliessl. in Besitz der Uerdinger Ges. befindet. Zweck: Betrieb der in Crefeld u. Uerdingen am Rhein gelegenen chemischen Fabriken Fabrikate: Anilinfarben, Salpetersäure, Salzsäure. Schwefelsäure u. Hilfsprodukte für di Teer- u. Anilinfarben-Industrie, Zinnsalz, Zinnchlorid. Neue Betriebsanlagen erforderten 1906 rund M. 600 000 u. sind 1907 zur ferneren Ausdehnung des Geschäftsbetriebes u. zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit weitere umfangreiche Anlagen vorgenommen worden, zu deren Deckung das A.-K. 1907 erhöht wurde. Speziell wurde in Uerdingen eine neue Fabrik für Salzsäure, Sulfat etc. erbaut. Für diese Anlagen, sowie für Grundstücks- ankauf u. Arb.-Häuser wurden 1907 M. 1 561 000 verwendet. Die Fertigstellung der Anlagen erfolgte 1908 und erforderte weitere M. 300 000. Die Grundstücke der Ges. umfassen zus. ca. 48 ha, von denen ca. 20 ha bebaut sind. Der Bau einer Schwefelsäurefabrik nach dem Kontaktverfahren wurde 1911 vollendet; die Salpetersäurefabrik u. die Nitrofabrik seit Mitte 1912 fertiggestellt. Auch die sonst. Anlagen u. Gebäude sind seit 1914 vollendet, sodass seit Frühjahr 1914 sämtl. Betriebe in Uerdingen vereinigt sind. Die erheblichen Mittel hierfür wurden durch die Kapitalvermehr. u. durch den Erlös aus dem Verkaufe des Kölner Fabrikareals bestritten. denn nach Inbetriebsetzung der Uerdinger Schwefelsäurefabrik wurden die Fabrikgebäude auf dem 4 ha grossen, am Rhein gelegenen Grundstück in Köln-Riehl niedergelegt; das Grund- stück soll zur Bebauung mit Wohnhäusern verkauft werden. In allen Betrieben ca. 1200–1300 Beamte u. Arb. Die Fabrik in Ehrenfeld wurde von der Stadt Cöln übernommen. Durch den Krieg kamen einzelne Betriebe u. der Absatz ins Stocken. Allmählich gelang es der Ges., die Fabrikation den Bedürfnissen des Krieges mit steigendem Erfolg anzupassen. In den ersten 10 Monaten des Jahres 1918 wurde in den auf Kriegsbedarf umgestellten Betrieben mit äusserster Anspannung gearbeitet; die bewilligten Preise haben jedoch mit den so erheblich gestiegenen Unkosten nicht gleichen Schritt gehalten. Die Farbstoffbetriebe