Fabriken für Chemixkalien etc. 1787 ruhten mangels Freigabe der erforderlichen Rohmaterialien fast vollständig. Nach Ab- schluss des-Waffenstillstandes, dem politischen Zusammenbruch Deutschlands und infolge der Besetzung kamen sämtliche Betriebe zum Erliegen, und die Monate Nov. u. Dez. schlossen mit erheblichen Verlusten ab. Mit der Umstellung der Betriebe auf Friedensbedarf wurde sofort begonnen; sie wird noch viele Monate angestrengter Arbeit erfordern. Die Aus- sichten für das Jahr 1919 erscheinen ausserordentlich trübe. Infolge der Besetzung sind der Verkehr u. die freie Entfaltung der technischen u. kaufmännischen Kräfte schwer behindert. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte den Abschluss einer Interessengemeinschaft mit Badischen Anilin- & Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh., Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co., Leverkusen, Akt.- Ges. für Anilinfabrikation, Berlin, Farbwerke vorm. Meister, Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Calle & Co., Akt.- Ges., Biebrich a. Rh., u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankf. a. M., für die Dauer von 50 Jahren, also bis zum 31./12. 1965. Die Interessengemeinschaft ist auf der Grundlage aufgebaut, dass die Selbständigkeit der Ges. erhalten bleibt u. der Gewinn vom 1./1. 1916 ab, im Ausgleich mit der Chem. Fabrik Griesheim-Elektron v. 1./1. 1917 ab, nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt wird. Kapital: M. 10 400 000 in 10 400 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht 1890 um M. 125 000, 1896 um M. 875 000, 1900 um M. 1 000 000. Hiervon dienten M. 500 000 zum Erwerb von Grundstücken u. Gebäuden der Firma Küchler & Buff G. m. b. H. in Crefeld (s. oben), während restl. M. 500 000 von einem Konsort. zu 150 % übernommen wurden; angeboten den Aktionären zu 155 %. Nochmals erhöht zur Stärkung der Betriebsmittel und teilweisen Abstossung der Bankschuld lt. G.-V. v. 4./5. 1907 um M. 1 000 000, über- nommen von einem Konsortium zu 130 %, angeboten den alten Aktionären zu 135 %. Ausser Stempel- u. Druckkosten hatten die Konsort. bei den letzten Em. alle anderen Lasten, namentlich auch diejenigen der Einführ. der Aktien an den Börsen zu Berlin, Cöln und Frankf. a. M. zu tragen. Weitere Erhöhung anlässlich der Verlegung der Cölner Fabriken nach Uerdingen lt. G.-V. v. 9./5. 1911 um M. 1 000 000, für 1911 nur zur Hälfte div.-ber., übernommen von einem Konsort. unter Führung der Firma J. H. Stein in Cöln zu 150 %, angeb. den alten Aktionären zu 161 %. Agio mit M. 500 000 in R.-F. Die G.-V. v. 20./5. 1914 beschloss nochmalige Kap.-Erhöh. um M. 2 000 000 mit Div.-Ber. ab 1./7. 1914, übern. von einem Konsort. zu 150 %, angeb. den alten Aktion. zu 162.50 %. Agio mit M. 1 000 000 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1917 um M. 2 400 000 (auf 10 400 000) in 2040 Aktien à M. 1000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1918, übernommen von einem Bankkonsort. zu 107 %, angeboten den alten Aktion. 10: 1 zu ebenfalls 107 %. Anleihen: I. M. 2 000 000 in 4 % Schuldverschreib. von 1897, rückz. zu 102 %, Stücke à M. 1000. Zs. 1./4. u. 1./10. Tilg. ab 1902 in längstens 42 Jahren durch jährl. Auslos. von 1 % u. ersp. Zs. 1./4. auf 1./10.; kann verstärkt, auch ganz mit sechsmonat. Frist gekündigt werden. Verj. der Coup. nach 4, der Stücke nach 10 Jahren. Als Sicherheit dient das gesamte Vermögen; vor Tilg. dieser Anleihe ist die Ges. nicht berechtigt, irgend welche Schuldverbindlichkeiten einzugehen, durch welche den künftigen Gläubigern ein besseres Recht auf das Vermögen der Ges. eingeräumt wird. Zahlst.: Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Cöln: J. H. Stein. Noch in Umlauf Ende 1918 M. 1 539 000. Kurs Ende 1904–1918: 97.50, 97.50, 96, 94.40, 97, 95, 95, 94.25, 94, 89, 92*, –, 90, –, 91* %. Aufgel. 24./5. 1897 zu 101.50 %. Notiert in Berlin u. Cöln. II. M. 1 000 000 in 4½ % Schuldverschreib. lt. G.-V. v. 16./6. 1900, rückzahlbar zu 103 %. Stücke à M. 1000, auf Namen des Bankhauses J. H. Stein in Cöln. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. lt. Plan ab 1906 in 39 Jahren durch jährl. Auslos. von 1 % u. ersp. Zs. 2./1. auf 1./7.; verstärkte Tilg. oder Gesamtkünd. zulässig. Noch in Umlauf Ende 1918: M. 829 000. Verj. der Coup. 4 J. (K.), der Stücke 10 J. (F.). Sicherheit u. Zahlst. wie Anl. I. Kurs Ende 1904–1918: 101, 102.75, 101.25, 99.50, 97.20, 99, 102.20, 100.75, 100, 98.75, 98.60*, –, 93, –, 97* %. Vor- anmeldekurs bis 22./11. 1900 zu 100.25 %. Notiert in Berlin u. Cöln. Hypotheken: M. 322 310 auf Arb.-Häuser. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. in Uerdingen od. Cöln. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), bis 4 % Div., etwaige bes. Abschreib. u. Rückl., vom verbleib. Betrage 3–6 % Tant. an A.-R. je nach Anzahl der Mitgl., Rest zur Verf. d. G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 2 338 955, Anlagen: Gebäude 2 058 845, Masch. 158 054, Apparate 608 238, Geleise 69 530, Geräte 1, Emballagen 1, Fuhrpark 1, Patente-Markenschutz-Verfahren 1, Lager 765 884, Beteilig. 203 350, Debit. 10 472 840, Kassa 302 475, Wechsel 82 167, Effekten 6 211 340, Waren 1 650 257. —– Passiva: A.-K. 10 400 000, 4 % Schuldverschreib. 1 539 000, 4½ do. 829 000, do. Zs.-Kto 35 802, Hypoth. a. Arb.-Häuser 322 310, Kap.-R.-F.2 212 693, Spez.-R.-F. 1 000 000, Div.-Ergänz.-F. 1 000 000, unerhob. Div. 9120, ausgel. Schuldverschreib. 2050, Unterstütz.-F. für Beamte u. Arb. 1 027 975, Kredit. 5 285 399, Div. 1 040 000, Tant. 105 168, Vortrag 113 425. Sa. M. 24 921 945. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 4 386 070, Abschreib. 621 787, Rein- gewinn 1 258 594. – Kredit: Vortrag 110 913, Betriebsgewinn 5 769 375, Zs. u. Bankspesen 96 163, Effekten-Zs. 289 999. Sa. M. 6 266 452. Kurs: In Berlin: Ende 1902–1918: 181, 196.50, 187.50, 176.50, 177.50, 160, 143.30, 179.95 233, 244.25, 230, 213, 175.10*, –, 206, 257.75, 141* %. Eingef. 4./6.1894 zu 199.50 %. – In Frankf. a. M. Ende 1902–1918: 179.70, 198, 184, 174, 175, 158, 142, 179, 234.50, 246, 227, 211.50, 188.90*, –, 206, 260, 141* %. Eingef. 21./5. 1889 zu 140 %. – Auch notiert in Cöln.