Fabriken für Chemikalien etc. 1789 Durchführung des Ausbaues der Fabrik gesichert wurde. Gleichzeitig hat die Wiesbadener Ges. auch ihre sämtl. Lizenzen mit Ausnahme derjenigen für Spanien u. Portugal an die Elektrochemische Industrie G. m. b. H. verkauft u. dafür eine Beteilig. mit 450 Anteilen in dieser Ges. erworben. Durch diese Transaktionen hat sich die Ges. nicht nur einen be- stimmten Ertrag aus ihrer Fabriksanlage gesichert, sondern auch eine entsprechende Beteilig. an den zukünftigen Erträgnissen der Fabrik sowie sämtl. im Besitze der Cölner Ges. be- findlichen Patente u. Lizenzen erreicht. Die Cölner Ges., welche für die Anlagen M. 85 000 jährl. Pacht zahlt, hat die Herstell. von Calcium-Carbid u. Kalkstickstoff in grösseren Mengen aufgenommen. Die Fabrik in Patsch war bis 1915 im Ausbau bezw. Um- bau begriffen, sodass die Cölner Ges. infolge dieser Anlagenerweiterung 1915 bedeutende Abschreib. vornehmen musste u. deshalb noch keine Verzins. erbrachte. Im Jahre 1916 hat die Fabrik günstig gearbeitet. Im J. 1917 dürfte der Verkauf der Patent- u. Lizenzrechte in Spanien u. Portugal an die Elektrochem. Industrie G. m. b. H. in Cöln erfolgt sein. Kapital: M. 556 000 in gleichber. Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000 in 1000 St.-Aktien. Die a. o. G.-V. v. 3./11. 1908 u. 8./2. 1909 beschlossen, das A.-K. um M. 100 000 durch Ausgabe von 100 Vorz.-Aktien zum Kurse v. 130 % u. M. 25 Zuschlag für Stempel u. Unk. unter Ausschluss des Bezugsrechts der alten Aktionäre zu erhöhen. Die St.-Aktionäre konnten ihre Aktien durch 25 % Zuzahl. in 6 % Vorz.-Aktien umwandeln. Auf 882 St.-Aktien wurde die Zuzahl. von 25 % geleistet. Für die neuen Vorz.-Aktien inkl. Agio waren 80 % plus M. 25 am 1./1. u. 50 % am 1./2.1909 zu zahlen. A.-K. somit M. 1 100 000 in 982 Vorz.-Aktien u. 118 St.-Aktien. Am 5./1. 1910 wurde weiter beschlossen, das A.-K. um M. 600 000 herabzusetzen, gegen welchen Betrag M. 600 000 in 5 % Schuldverschreib. gewährt wurden, u. dann das A.-K. durch Ausgabe von M. 1 600 000 auf M. 2 100 000 zu erhöhen; in diesem Betrag sind M. 400 000 enthalten, welche für die Rechte auf eine Wasserkraft zu Val d'Aran in den spanischen Pyrenäen gewährt wurden (dieser Vertrag wurde 1912 rückgängig gemacht). Auf die gegen Forderungen zu ver- rechnenden bezw. bar einzubezahl. M. 1 200 000 sind bis ult. 1913 M. 1 168 000 einbezahlt. Die oben am 5./1. 1910 beschlossene Herabsetz. des A.-K. von M. 1 000 000 erfolgte dergestalt, dass a) nom. M. 100 000 von einem Konsort. zur Verfüg. gestellte Vorz.-Aktien gegen Gewähr. von nom. M. 100 000 5 % Teilschuldverschreib. vernichtet; b) die verbleib. nom. M. 1 000 000 Aktien im Verhältnis von 2: 1 zus.gelegt wurden. Die Sanierung erfolgte mit Hilfe eines französ. Konsort. A.-K. somit bis 1917: M. 2 068 000. Die a. o. G.-V. v. 29./9. 1917 beschloss a) Einziehung von M. 400 000 Aktien, welche für die Wasserkraft in Val d'Aran bestimmt waren. b) Herabsetzung des A.-K. von M. 1 668 000 auf M. 556 000, durch Zus. legung der Aktien im Verhältnis 3: 1 (Frist 5./4. 1918). Die im J. 1917 beschlossene Herabsetzung des A.-K. kommt erst in der Bilanz für 1919 zum Ausdruck. Die Unterbilanz stieg 1918 von M. 986 929 auf M. 1 137 708. Genussscheine bezw. Anleihen: Zur Beschaffung weiterer Geldmittel beschloss die a. o. G.-V. v. 29./5. 1909 die Ausgabe von Genussscheinen à M. 300; diese sollen vor den St.- u. Vorz.-Aktien mit 6 % jährlich verzinst werden, mit dem Rechte auf Nachzahl. Auf jede Aktie konnte ein Genussschein gezeichnet werden; 900 Genussscheine = M. 270 000 wurden gezeichnet. Die Einzahl. auf die Genussscheine erfolgte mit je M. 100 am 1./7., 1./8. u. 1./10. 1909. Dieselben werden lt. G.-V. v. 5./1. 1910 ebenfalls Teilschuldverschreib., Oblig. genannt. Ausserdem existieren M. 600 000 in 5 % Oblig. à M. 500 (s. oben bei Kap.) Tilg. durch Auslos. in Juni auf 2./1. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Ausständ. Sacheinlage 400 000, Kassa 287, Wertp. 6200, Beteilig. 471 500, Grundstücke 12 588, Gebäude, Werkplatz u. Bahnanschluss 503 185, chemische Einricht. 700 893, elektr. u. masch. Einricht. 650 035, Mobil., Werkzeuge u. Material 58 971, Kaut. 4250, Debit. 134 647, Verlust 1 137 708. – Passiva: A.-K. 2 068 000, Teilschuld- verschreib. 270 000, do. 480 000, verloste do. 7500, transitorisch. Kto 36 961, Rückstell. für Steuern 40 000, do. für Kursdifferenzen 30 000, Kredit. 459 480, Abschreib. 688 327. Sa. M. 4 080 268. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verlustvortrag 986 929, Gen.-Unk. 12 561, Teilschuld- verschr. u. Zs. 55 584, Kursdifferenzen 30 000, Steuern 57 677, Verlust an Wertp. 13 597, Abschreib. 67 558. – Kredit: Pacht 85 000, Zs. 1199, Verlust 1 137 708. Sa. M. 1 223 908. Dividenden: 1907–1909: 0, 0, 0 % (Baujahre); 1910–1918: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %. Direktion: Koloman Raichl, Marcel Vibert. Aufsichtsrat: (3–16) Vors. Landrichter a. D. Küster auf Weissenstein bei Wesel;: Fabrikbes. Aug. Gerstäcker, Hard i. Vorarlberg; Dir. Dr. A. Spilker, Duisburg; Louis Hemmerling, Claude Vibert, Lyon; Dipl.-Ing. Harry Pauling, Berlin; Dr. jur. Cleffmann, Bochum; Walter von Schwerzenbach, Bregenz; Dir. Guido Pauling, Innsbruck; Bankier Jul. Ullrich, Gladbeck. Zahlstellen: Gladbeck i. W.: H. Küster, Ullrich & Co., Innsbruck: Bank f. Tirol u. Vorarlberg, Fil. der Oesterr. Creditanstalt. Chemische Fabrik vorm. Goldenberg, Geromont & Cie. Sitz in Winkel (Rheingau), Zweigniederlass. in Durlach (Baden). Kaufmännisches Büro in Wiesbaden, Biebricherstr. 41, Zweigbüro in Berlin. Gegründet: 27./9. 1888, mit Wirkung ab 1./1. 1888; eingetr. 8./10. 1888 in Rüdesheim. Übernahmepreis M. 961 095. Gründung s. Jahrg. 1901/1902,