1792 Farben- und Bleistift-Fabriken elc. Rheinische Gerbstoff- u. Farbholz-Extraktfabrik Gebr. Müller Akt.-Ges. in Benrath am Rhein. Gegründet: 29./10. 1906 mit Wirkung ab 1./1. 1906; eingetr. 6./12. 1906 beim Amtsgericht in Gerresheim, jetzt Düsseldorf. Gründung siehe Handb. 1913/14. Zweck: Erwerb u. Fortbetrieb des von Erich Müller u. Jul. Müller unter der Firma „Rheinische Gerbstoff- u. Farbholz-Extraktfabrik Gebr. Müller“ in Urdenbach bei Benrath betriebenen Fabrikunternehmens (übernommen 1906 für M. 1 978 098 abzügl. M. 956 978 Passiven), insbes. Herstell. u. Vertrieb von in der Gerb- u. Farbstoffbranche u. Ind. ver- wendbaren Materialien u. der damit zus.hängenden Nebenprodukte. Zurzeit stellt die Fabrik in der Hauptsache Quebracho-Extrakt her, sowohl in flüssiger als auch in fester Form, letztere besonders für den Export. Ausserdem werden noch einige Spezialextrakte für besondere Zwecke der Gerbereikundschaft hergestellt, auch wird Quebrachoholz in gemahlenem Zustande zum Versetzen der Häute in den Gruben der Gerbereien vertrieben. Farbholz- extrakte werden gegenwärtig nicht fabriziert. Umsatz 1909: M. 2 012 000; später nicht ver- öffentlicht; ca. 110 Beamte u. Arb. Das Fabrikgrundstück hat eine Grösse von ca. 340 a, wovon ca. 27 a mit Fabrikanlagen bebaut. Dieses Grundstück liegt hochwasserfrei am Rhein u. hat eigene Werft u. Löschanlage. Kapital: M. 1 300 000 in 1300 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 000 000, erhöht zur Ab- stossung von Buchschulden lt. G.-V. v. 15./12. 1909 um M. 300 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von Erich u. Jul. Müller zu pari, die sämtliche Erhöhungskosten trugen. Der R.-F. wurde bereits bei der Gründ. voll dotiert. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt aus 1909), 4 % Div., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, vom Rest 10 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen Vergüt. von M. 3000 pro Mitgl.), weiterer Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 300 000, Gebäude 98 000, Masch. 1, Waren 490 656, Wertpapiere 1 788 219, Kassa 33 341, Aussenst. einschl. Bankguth. 867 369. – Passiva: A.-K. 1 300 000, R.-F. 130 000, Rücklagen zur Verfügung des A.-R. 51 180, Sicherungsbest. 30 000, Kriegs-Rückstell. u. Erneuerungs-F. 400 000, Arb.-Fürsorge (Stift. Erich u. Jul. Müller) 23 091, Fürsorge 100 000, Rückl. für Gewinnerneuerungsscheine 11 500, Kredit. 937 667, Div. 260 000, Sonderzuweisung 226 200, Tant. 50 633, Vortrag 57 314. Sa. M. 3 577 586. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gesamt-Unk. 1 358 166, Abschreib. 2000, Gewinn 594 147. – Kredit: Vortrag 61 109, Rohgewinn 1 893 204. Sa. M. 1 954 314. Kurs Ende 1910–1918: 279.75, 288, 279, 254.75, 257*, –, 280, 318, 160* %. Zugel. in Berlin Anfang April 1910; erster Kurs 15./4. 1910: 236 %. Auch in Düsseldorf notiert. Dividenden 1906–1918: 14, 14, 14, 15, 18, 18, 18, 18, 16, 25, 25, 15, 20 % (ausserdem für 1917 10 % Bonus, für 1918 M. 200 Bonus in Kriegsanleihe). Direktion: Jul. Müller, Wilh. Steuer. Aufsichtsrat: (3–7) Vors. Komm.-Rat Max Trinkaus, Düsseldorf; Stellv. Dr. Herbert Müller, Düsseldorf; Dir. Max Rischmann, München. Prokuristen: Otto Degenhardt, Karl Hallensleben, Heinr. Schmitz. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: C. Schlesinger, Trier & Co.; Düsseldorf: C. G. Trinkaus Act.-Ges. für Anilin-Fabrikation in Berlin-Treptow mit Filialen in Rummelsburg, Greppin b. Bitterfelde, Moskau, Libau u. St. Fons b. Lyon. Gegründet: 21./7. 1873; eingetr. 26./7. 1873. Zweck: Fabrikation u. Verwertung von chem. Produkten, Erwerb u. Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie. Hauptprodukte sind: Zwischenprodukte der Teerfarbenfabrikation, Anilin- u. Azofarbstoffe, Schwefelfarbstoffe, ferner photographische Produkte (Entwickler, Chemikalien, Trockenplatten, Films), diverse pharmazeutische Prä- parate u. synthetische Riechstoffe. Die Ges. entstand 1873 durch Vereinigung der Ges. für Anilinfabrikation Dr. C. A. Martius u. Dr. Mendelssohn-Bartholdy in Rummelsburg b. Berlin mit der Farbenfabrik von Dr. Jordan in Treptow b. Berlin. Die Betriebe der Ges. be- finden sich in Berlin-Treptow, Berlin-Lichtenberg und Wolfen bei Bitterfeld, ausländische Fabriken in Moskau, Libau und St. Fons bei Lyon. Der Grundbesitz der Ges., im In- und Ausland hat, abgesehen von den unten erwähnten Erwerbungen, einen Umfang von 383.02 ha. Der ausländische Grundbesitz entfällt mit 0.55 ha auf Moskau, mit 4.12 ha auf Libau und mit 3.1 ha auf St. Fonds. 1900 wurde die Braunkohlengrube Hermine bei Bitterfeld erworben und in eine G. m. b. H. umgewandelt, deren über Beteiligungskonto verbuchte Stammanteile in Höhe von M. 300 000 die Ges. besitzt. Ferner hat die Ges. das in der Gemeinde Roitzsch bei Bitterfeld belegene Gut Deutsches Haus im Ausmass von 207.2390 ha, welches Braunkohlenlager enthält, in Gemeinschaft und zu gleichen Teilen mit den Electrochemischen Werken G. m. b. H. zu Bitterfeld erworben. Das Gut wird zunächst durch Verpachtung landwirtschaftlich verwertet. Die Auskohlung ist ver- traglich bis 1919 ausgeschlossen. Das Miteigentnm der Ges. an dem Gut ist auf Grund-