1800 Farben- und Bleistift-Fabriken etc. hofen bei Augsburg u. stand ferner bis zum Ausbruch des Krieges in nahen Beziehungen zu der Akt.-Ges. der Moskauer Chemischen Fabrik Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Moskau, und der Comp. Parisienne de Couleurs d'Aniline, Paris, sowie zu der Meister Lucius & Brüning ILd., Manchester; über die Verhältnisse dieser Firmen lässt sich zur Zeit infolge der Kriegsverhältnisse nichts Näheres mitteilen. Gegen Verluste aus diesen Beziehungen ist durch entsprechende Rückstell. Vorsorge getroffen. Die Höchster Farbwerke beschäftigten bis Ende 1917 14 000 Beamte u. Arb. Sämtl. Grundstücke in Höchst u. Gersthofen umfassen 2 542 199 qm, die Fabrikgebäude 404 750 qm, die Bahnanl. 62 km. Ferner sind eine grosse Zahl Beamten- u. Arb.-Wohnhäuser vorhanden, von denen die Arb.-Wohnhäuser einer besonderen A.-G. (Ges. z. gemeinnütz. Beschaffung von Wohnungen, Höchst) übertragen sind, deren M. 2 000 000 betragendes Akt.-Kap. sich sämtl. in Händen der Farbwerke befindet (bisher keine Div. gezahlt). Auf die gesamten Fabrikanlagen etc. im Kostenwerte von M. 141 187 395 wurden von der früh. Firma M. 3 022 358, von der A.-G. von 1880–1918 M. 131 403 549 amortisiert, somit Buchwert Ende 1918 M. 45 213 738. – Die Höchster Farbwerke sind bei der China Export- Import- u. Bank-Comp. in Hamburg beteiligt, welche Firma die Inter- essen der Ges. in Ostasien vertritt. Infolge des Krieges ist ein Teil der Höchster Betriebe zum Stillstand gekommen; der Umsatz an Farbstoffen u. deren Zwischenprod. erlitt einen starken Rückgang, da der grösste Teil des Exports nach überseeischen Ländern in Wegfall kam. Dagegen hatte die Ges. im vaterländ. Interesse die Fabrikation einer ganzen Reihe von Produkten übernommen, deren Bescheff. der Heeresverwaltung zur Sicherstellung des Munitions- u. Sprengstoff- Bedarfs erwünscht erschien. Die so aufgenommenen Fabrixkat., welche erst 1915 in Betrieb kamen, bedingten sehr umfangreiche Neuanlagen, für die der Ges. teilweise Staatsmittel zur Verfüg. gestellt worden sind. Im J. 1919 wurde bis Juni einerseits infolge der erhöhten Löhne, Gehälter u. Preissteigerungen für Rohmaterialien, andererseits wegen der durch Kohlenmangel verursachten Produktionseinschränkung u. wegen Schwierigkeiten in der Ein- u. Ausfuhr mit erheblichem Verlust gearbeitet. Wenn auch eine leichte Besserung im Juni eingetreten sei, so sei nach Mitteil. der Verwalt. doch die Gesamtlage auch jetzt noch als unbefriedigend zu bezeichnen. Im Jahre 1904 wurde eine Interessengemeinschaft zwischen den Höchster Farbwerken u. der mit M. 30 000 000 St.-Kapital u. M. 10 000 000 Oblig. in eine G. m. b. H. umgewandelten Firma Leop. Cassella & Co. in Frankf. a. M. gebildet u. von der G.-V. v. 15./10. 1904 gutgeheissen. Der zwischen beiden Firmen geschlossene Vertrag bezweckt hauptsächlich eine Stärkung gegenüber der Konkurrenz, gemeinsamen Bezug der Rohmaterialien von aussen u. gleich- zeitig gegenseitige Lieferung, die gegenseitige Unterstützung in Patentangelegenheiten u. Licenzen, die gemeinsame Errichtung von Fabrikationsstätten im Auslande etc. Die Höchster Farbwerke besitzen jetzt M. 8 140 000 Cassella-Anteile. Um die schon bestehenden nahen Beziehungen zu der Firma Kalle & Co. A.-G. in Biebrich noch enger zu ge- stalten, wurde 1908 ein Abkommen getroffen, wonach seitens der Höchster Farbwerke u. der Firma Leopold Cassella & Co. G. m. b. H. von den Grossaktionären der Firma Kalle & Co. A.-G. Aktien dieser Ges. im Betrage von jetzt M. 6 000 000 nom. übernommen wurden (siehe bei Kap.). Div. der Kalle & Co.-Ges. 1910–1917: 10, 10, 10, 10, 9, 10, 10 %. Die Höchster Farbwerke besitzen jetzt M. 5 200 000 Aktien von der Kalle-Ges., Cassella & Co. davon M. 800 000. Auch besitzen die Höchster Farbwerke die Mehrheit des M. 8 000 000 betragenden A.-K. der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger in Knapsack, sowie die Mehrheit der Aktien der China-Export- Import- u. Bank-Co. in Hamburg (A.-K. 1 500 000); siehe auch oben. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte den Abschluss einer neuen Interessengemeinschaft mit der Badischen Anilin- & Soda-Fabrik in Ludwigshafen, den Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Leverkusen, der A.-G. für Anilinfabrikation in Berlin-Treptow, der Leopold Cassella & Co. G. m. b. H. in Frankf. a. M., der Kalle & Co. A.-G. in Biebrich, sowie auch den Chemischen Fabriken vorm. Weiler-ter Meer in Uerdingen und der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron in Frankf. a. M. für die Dauer von 50 Jahren, also bis 31./12. 1965, er- richtet auf der Grundlage, dass die Selbständigkeit der Gesellschaften erhalten bleibt und die Gewinne vom 1./1. 1916 ab – im Ausgleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim- Elektron vom 1./1. 1917 ab – nach bestimmten Quoten aufgeteilt werden. Kapital: M. 90 000 000 in 90 000 Aktien à M. 1000, auf Inhaber oder Namen lautend, in I., II., III., IV., V. VI. u. VII. Em. Die Aktien können auf Inh. u. wieder auf Namen umgeschrieben werden, es ist hierfür eine Gebühr von 50 Pf. pro Aktie zu zahlen. Die Übertragung der Nam.-Aktien erfolgt durch Indossament; sie ist bei nicht vollgezahlten Aktien an die Zu- stimmung des A.-R. gebunden. Urspr. M. 8 500 000, 1879 auf M. 10 000 000, 1882 auf M. 15 000 000, wovon 40 % sofort, restl. 60 % am 1./7. 1895 einbezahlt, erhöht. Die Vorbes. übernahmen die Aktien II. Em. al pari, während die Aktien III. Em. den Inh. der Aktien I. u. II. Em. al pari zur Verf. gestellt wurden. Die G.-V. v. 6./5. 1899 beschloss weitere Erhöhung um M. 2 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 320 %, angeboten den Aktionären zu 325 %. Das erzielte Agio floss mit M. 4 060 000 in den R.-F. Dann lt. G.-V. v. 6./5. 1904 Erhöh. um M. 3 000 000, übernommen von einem Konsort. zu 300 %, angeboten den Aktionären zu dem gleichen Kurse. Zwecks Herbeiführung obengenannter Interessengemeinschaft mit der Firma Leop. Cassella & Co., G. m. b. H. in Frankf. a. M. beschloss die G.-V. v. 15./10. 1904, das A.-K. weiter um M. 5 500 000 zu erhöhen. Gegen diese an Cassella & Co. begebenen Aktien erhielten die Höchster Farbwerke den gleichen Betrag Anteile der Firma Cassella. Infolge des oben erwähnten Abkommens mit der A.-G. Kalle & Co., der geplanten Ver-