Farben- und Bleistift-Fabriken etc. 1803 Die Gemeinschaft ist lt. G.-V. v. 19./11. bezw. 3./12. 1904 ab 1./1. 1905 auf 50 Jahre geschlossen. Die Selbständigkeit der 3 Gesellschaften bleibt unberührt, der Gewinn wird zus. geworfen u. fallen bei dessen Verteilung je 43 % auf Leverkussen u. Ludwigshafen, 14 % auf Berlin. Die Gewinn-Abrechnung erfolgt in der Weise, dass die nach einheitlichen Grundsätzen zu er- mittelnden Erträgnisse der drei Ges. zus.geworfen und unter Berücksichtigung der durch die verschiedenartigen Bemessungen der Abschreib. und Reservestellungen bestehenden bezw. künftig noch entstehenden Vermögensverschiedenheiten unter die drei Gesellschaften wie oben aufgeteilt werden. Jede Ges. ist berechtigt, über den ihr nach Massgabe vor- stehender Grundsätze zufallenden Gewinn durch ihre Organe nach freiem Ermessen zu verfügen. Wegen Ausgleichung von Unebenheiten zwischen der Elberfelder u. Ludwigs- hafener Ges. siehe bei Kap. Die G.-V. v. 31./5. 1916 genehmigte die Erweiterung der Interessengemeinschaft der deutschen Teerfarben-Industrie durch den Beitritt der Firmen Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning, Höchst a. M., Leopold Cassella & Co., G. m. b. H., Frankf. a. M., Kalle & Co. A.-G., Biebrich a. Rh., Chemische Fabriken vorm. Weiler-ter-Meer, Uerdingen u. Chemische Fabrik Griesheim-Elektron in Frankt. a. M. Die Dauer der neuen Interessengemeinschaft ist auf 50 Jahre festgesetzt, also v. 1./1. 1916 bis 31./12. 1965. Die Selbständigkeit der Ges. bleibt erhalten u. der Gewinn wird vom 1./1. 1916 ab, im Ausgleich mit der Chemischen Fabrik Griesheim-Elektron vom 1./1. 1917 ab, nach einem bestimmten Schlüssel unter die Ges. verteilt. Die mit der Beteil. Ludwigshafens übereinstimmende Gewinnbeteilig. der Farbenfabriken Bayer wird für die ersten zehn Jahre 24, 82 %, für die spätere Zeit 25,02 % betragen. Der alten Interessengemeinschaft bleiben für die erwähnte Übergangszeit die Ge- winne aus dem von Ludwigshafen neu erschlossenen Gebiet der Herstellung von synthetischem Ammoniak und der daraus zur Erzeugung gelangenden anorganischen Stickstoffprodukte als Sondergewinne vorbehalten. Der alte Interessengemeinschaftsvertrag muss während der Dauer der neuen Interessengemeinschaft natürlich ausser Kraft treten, so weit er mit den Bestimmungen der neuen Interessengemeinschaft in Widerspruch steht. Es sollen aber, nach- dem innerhalb der neuen Interessengemeinschaft die Gewinne ausgeglichen sind, die auf die drei Firmen der alten Interessengemeinschaft entfallenden Gewinne unter diesen, jeweils nach dem alten Interessengemeinschaftsvertrag verteilt werden. Deshalb wurde der alte Vertrag, um mit dem neuen zeitlich übereinzustimmen, um zehn Jahre, also bis 31./12. 1965, verlängert. Im Jahre 1908 im Verein mit den übrigen Firmen der alten Interessengemeinschaft Erwerb der Kohlenzeche Auguste Victoria im Kreise Recklinghausen, um ihre Kohlen- versorgung unabhängig von der jeweiligen Gestaltung des Kohlenmarktes sicherzustellen. Der Erwerbspreis betrug rund M. 18 000 000 oder M. 17 700 pro Kux. Seitdem noch M. 2 000 000 Zubusse gezahlt. Von den 1000 Kuxen der Gew. hat die Ges. 475 Kuxe über- nommen. Die Gesellschaft ist beteiligt an den Firmen Wülfing, Dahl & Co. A. G., Barmen (A.-K. M. 1 000 000), Carl Jäger G. m. b. H., Anilinfarbenfabrik, Düsseldorf-Derendorf (St.-Kapital M. 592 500), A.-G. der Chemischen Fabrik Friedr. Bayer & Co., Moskau (A.-K. Rbl. 3 000 000), Société Anon. des Produits Fréd. Bayer & Cie., Flers, Frankreich (A.-K. Frs. 500 000), Usines des Produits Chimiques de Schoonaerde, Schoonaerde, Belgien (Kap. Frs. 1 500 000). Im Jahre 1911 erfolgte die Veräusserung der norwegischen Beteilig. (s. dieses Jahrb. 1911/12). Mit dieser, durch inzwischen im J. 1912 erfolgten Zahlungen vollzogenen u. für die Elber- felder Ges. befriedigend abgeschlossenen Transaktion sind die norweg. Beteilig. der Firmen der deutschen Interessengemeinschaft vollständig liquidiert. Die englische Niederlassung der Ges. wurde infolge des Krieges durch die engl. Regierung zwangsweise liquidiert und zur Versteigerung gebracht. Kapital: M. 90 000 000 in 90 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 5 400 000, erhöht 1883 um M. 2 100 000, 1889 um M. 1 500 000 (emittiert zu 147.25 %), sowie 1896 um M. 3 000 000, zu 200 %. Weitere Erhöh. lt. G.-V. v. 30./4. 1901 um M. 2 000 000, übernommen von der Deutschen Bank in Berlin zu 197.50 %, angeboten den Aktionären zu 200 %. Dann lt. G.-V. v. 1./6. 1904 Erhöh. um M. 7 000 000, übernommen von der Deutschen Bank zu pari, angeboten den Aktionären ebenso. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 26./10. 1907 um M. 15 000 000 (auf M. 36 000 000) in 15 000 Aktien, übernommen von einem Konsort. zu 105 %, angeboten den alten Aktionären zu gleichem Kurse. Um den Aktionären den Bezug zu erleichtern und um ausserdem die Beseitigung der zwischen der Ges. und der Badischen Anilin- und Sodafabrik bestehenden Ungleichheiten anzubahnen, wurden der Rückl. II M. 4 200 000 entnommen u. neben der ordentl. Div. von 36 % für 1907 als a. o. Div. 20 % an die Aktionäre ausgeschüttet. Agio der Emiss. von 1908 mit M. 361 835 in R.-F. Um die zwischen der Badischen Anilin- u. Sodafabrik u. der Elberfelder Ges. noch bestehenden Ungleichheiten in den beiderseitigen Vermögenswerten zu beseitigen, wurde aus dem Res.-F. II mit der Div. pro 1909 ein Betrag von M. 213 pro Div.-Schein ausgeschüttet. Mit der Auszahlung dieses Betrages u. der darauf entfallenden Tant. ist dann für die Zukunft volle Gleichheit zwischen beiden Unternehmen herbeigeführt. Lt. G.-V. v. 2./5. 1914 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 18 000 000 (auf M. 54 000 000) in 18 000 Aktien à M. 1000 mit halber Div.-Ber. für 1914, angeboten den alten Aktionären zu 107 %. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 8./12. 1917 um M. 36 000 000 (also auf M. 90 000 000) in 36 000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1917, übernommen von der Deut- schen Bank zu 107 %, angeboten den alten Aktionären 3: 2 zu demselben Kurse. Gleich-