1814 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Fabrikation, weiterhin der Erwerb der zur Erreichung dieses Zweckes dienlichen Immobilien und Mobilien, namentlich auch der Erwerb und die Verwertung von Erfindungen auf dem Gebiete der Chemie und Technik. Kapital: M. 6 000 000 in 6000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 650 000. Die a. o G.-V. v. 29./1. 1910 beschloss zur Begleichung von Schulden, Neuanlagen etc. die Erhöhung um M. 350 000 mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, hiervon begeben M. 312 000 zu 200 % u. M. 38 000 zu 250 %. Die G.-V. v. 26./4. 1913 genehmigte den Ankauf der Sprengstoffwerke A. W. Allendorf in Schoenebeck und die Erhöh. des A.-K. um M. 400 000 auf M. 1 400 000. Die jungen Aktien nahmen für das Geschäftsjahr 1913 zur Hälfte an der Div. teil u. wurden neben einem Barbetrage der Verkäuferin zum Nennwert in Zahlung gegeben. Weitere Erhöh. des A.-K. lt. G.-V. v. 8./5. 1915 um M. 1 400 000 (auf M. 2 800 000) in 1400 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1915, bezogen von den alten Aktionären 1372 Stück zu 150 %: restliche 28 Stück zu 225 % begeben. Die a. o. G.-V. v. 14./8. 1916 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 3 200 000 (also auf M. 6 000 000) in 3200 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916. Von diesen Aktien wurden 1 Mill. M. zum Erwerb der Anteile der Pulverfabrik Pniowitz G. m. b. H. bei Tarnowitz in Oberschlesien verwandt; ferner wurden den Anteilseignern dieser Ges. 150 000 M. Aktien zum Kurse von 150 % zur Verf. gestellt. Die Aktionäre der Ober- schlesischen Lignose erhielten ein Bezugsrecht auf 1 900 000 M. Aktien, ebenfalls zum Kurse von 150 %; auf 2 alte Aktien wurde eine neue gewährt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 %, z. R.-F. I (ist erfüllt), 10 % z. R.-F. II bis 50 % des A.-K. (gleich- falls erfüllt), 4 % Div., vom Ubrigen 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Anlagek. Kruppamühle, Keltsch, Kriewald, Pniowitz Altberun, Schönebeck, Wennigsen 5 349 073, Kassa 203 403, Effekten 3 527 155, Schatzwechsel 5 000 000, Postscheckkto 60 478, Wechsel 9028, Bankkto 953 628, Debit. 25 995 651, Material. u. Produkten 3 236 307, Anteile 181 228, Effekten für Pens.-F. 837 500. – Passiva: A.-K. 6 000 000, R.-F. I 2 570 106, do. II 552 840, Risiko 135 000, Kriegsgewinnsteuerrückst. 1 266 000, Div. 250, Hypoth. 347 836, Pens.-F. 947 966, Kredit. 33 052 164, Gewinn 481 290. Sa. M. 45 353 455. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. 374 888, Abschreib. 2 061 000, Reingewinn 481 290. – Kredit: Vortrag 93 569, Gesamtrohgewinn 2 823 610. Sa. M. 2 917 179. Dividenden 1901–1918: 20, 35, 28, 45, 80, 60, 25, 12, 8, 15, 20, 6, 10, 25, 25, 25, 25, 6 %. Direktion: Gen.-Dir. Dr. Hugo Geldermann. Prokuristen: Dir. Wilh. Laessig, Fritz Reuter, Berlin; Dr. Oelschläger, Dr. Paul Praetorius, Paul Bärm, Johannes Rothe, Kruppamühle; Dr. Osuis, Kriewald; Dr. Friedrich Thomas. Kurt Röhr, Paul Ring, Schönebeck; Fritz Luhr, Köln; Hermann Fraatz Wennigsen. Aufsichtsrat: Vors. Gen.-Dir. Geh. Bergrat Rich. Remy, Lipine; Geh. Bergrat Dr. Williger, Kattowitz; Bergrat Drescher, Schwientochlowitz; Geh. Bergrat Hilger, Siemianowitz, Ratsherr Willy Allendorf, Rittmeister Dr. Otto Allendorf, Schönebeck; Bergrat Besser, Gieschewald; Gen.-Dir. Werner, Schomberg; Gen.-Dir. Pieler, Ruda; Reg.-Rat a. D. Schulz, Breslau; Polizeipräsident von Schroeter, Trebnitz. Zahlstellen: Berlin: Dresdner Bank, Deutsche Bank, sowie die Filialen dieser Banken. Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Act.-Ges. Chemische Fabriken in Berlin, W. 9, Potsdamerstr. 127/128, Zweigniederlassung in Magdeburg mit Fabriken in Reinsdorf bei Wittenberg, Coswig in Anhalt, Haltern und Sinsen bei Recklinghausen in Westf., Urdorf (Schweiz). (Firma bis 31./5. 1919: Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Akt.-Ges.) Gegründet: 20. bezw. 28./11. 1891. Sitz früher in Wittenberg bezw. Coswig, lt. G.-V. v. 13./11. 1899 nach Berlin verlegt. Zweck: Herstellung und Vertrieb von chemischen Produkten aller Art, insbesondere Fabrikation von Sprengstoffen für den Bergbau, chemischen Produkten und modernen Kriegspulvern aller Art. 1900 Erwerb der Lithotritfabrik Urdorf (Schweiz), woselbst jetzt nach baulicher Erweiterung Westfalit, Petroklastit u. Sprengsalpeter hergestellt wird. Ende 1918 10 000 Beamte u. Arb. u. Arbeiterinnen. Ausgaben für Neubauten etc. 1907 bis 1918: M. 484 649, 239 996, 370 083, 17 359, 17 933, 419 710, 202 463, 225 258, 1 562 913, 834 270, 3 165 040, 661 826. Im Betrieb sind jetzt 6 Fabriken. Die Ges. steht ausserhalb des Pulver- und Sprengstoffkartells. Die Ges. erwarb 1918 zur Verwertung ihrer Abfallprodukte die Mehrheit der Aktien der H. A. Meyer & Riemann, Chemische Werke A.-G. in Linden bei Hannover. Dieser wurde die vorher erworbene Chemische Fabrik Oschersleben, vormals A. Brückmann, überlassen. Kapital: M. 10 000 000 in 10 000 gleichwertigen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 200 000, erhöht lt. G.-V. v. 25./6. 1894 um M. 800 000. Das A.-K. bestand alsdann aus M. 30 000 St.-Aktien u. M. 1 970 000 Prior.-Aktien, letztere mit dem Anrecht auf 5 % Vorz.-Div. Die G.-V. v. 22./10. 1900 beschloss Gleichstellung der St.-Aktien mit den Prior.-Aktien. Die G.-V. v. 12./2. 1901 ge-