1816 Pulver-, Sprengstoff und Zündwaren-Fabriken. M. 1 162 143 angewachsenen Unterbilanz die Herabsetzung des A.-K. von M. 3 500 000 um M. 1 168 000 durch freihändigen Ankauf von 2 Aktien zum Kurse von höchstens 66 % u. durch Zus. legung der verbliebenen 3498 Aktien im Verhältnis 3:2 (Frist 17./10. 1908), sowie die Erhöhung des A.-K. durch Ausgabe von mindestens 1168, höchstens von 1500 6 % Vorz.-Aktien (div.-ber. ab 1./1. 1908) mit Nachzahlungspflicht. Es wurden 1168 Vorz.-Aktien zu pari plus Stemp. gezeichnet. Denjenigen Aktionären, welche auf Grund des G.-V.-B. v. 24./6. 1907 bereits Zuzahlungen geleistet hatten, sowie denjenigen, welche auf Grund des genannten Beschlusses neue Vorz.-Aktien gezeichnet u. auf dieselben Einzahlungen bereits geleistet hatten, wurde das Recht eiugeräumt, auf die neu zu erwerbenden Aktien keine Barzahlung zu leisten, sondern die ihnen nach Aufhebung jenes Beschlusses zustehende Forderung auf Rückzahlung in die Ges. einzubringen. Die durch die a. o. G.-V. v. 11./10. 1916 beschlossene Abfindung des Georg Nahnsen zur Ablös. seiner Gewinn-Ansprüche ist Ende Dez. 1916 durchgeführt worden, sodass die Gewinn-Ansprüche des Georg Nahnsen, der bekanntlich satzungsgemäss von demjenigen Teile des Reingewinnes, welcher nach Zahlung von 6 % Dividende an die Aktionäre ver- plieb, 40 % erhielt, mit Ende 1916 vollständig aufgehört haben. Hypoth.-Anleihe: M. 1 000 000 in 4½ % Partial-Oblig. à M. 3000 u. 1000 von 1903, rück- zahlbar zu 103 %. Tilg. durch Auslos. im Sept. auf 2./1. Noch in Umlauf Ende Dez. 1918 M. 550 000. Zahlst.: Lüneburg: W. H. Michaels Nachf., Hannov. Bank vorm. Simon Heinemann. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im 1. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., event. Sonderrücklagen, bis 6 % Div. an Vorz.-Aktien mit Nachzahlungsanspruch, dann 6 % an St.-Aktien, 12 % Tant. an A.-R. (garantiert für jedes Mitglied mit M. 1000 pro Jahr), Rest an beide Aktienkategorien gleichmässig. Wenn in einem Jahre der Gewinn nicht zur Zahlung der 6 % an die Vorz.-Aktien ausreicht, so erfolgt die Nachzahlung des fehlenden Betrages aus demjenigen Reingewinn späterer Jahre, der übrig bleibt, nachdem die Vorz.-Aktien für das Bilanzjahr eine Div. von 6 % erhalten haben. Im Falle der Liquid. ist den Inhabern der Vorz.-Aktien zuerst der Nennwert derselben zu zahlen, nachdem erhalten die Inhaber der übrigen Aktien den Nennwert derselben, ein etwaiger Überschuss wird gleichmässig auf sämtliche Aktien verteilt. Hypotheken: M. 101 750. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Fabriken-Anlagen, auswärtige Lager, Zentrale Ham- burg, Beamten- u. Arb.-Wohn. Dömitz 4 319 656, Beteilig. bei fremden Unternehm. 113 082, Kaut. 103 621, Debit. 1 961 456, Material. und Waren-Vorräte 3 182 108, Bankguth. 153 356, Effekten 2 138 120. Kassa 43 070. – Passiva: St.-Aktien 2 332 000, Vorz.-Aktien 1 168 000, Hypoth.-Anleihe 550 000, Hypoth.-Kto 101 750, R.-F. 172 823 (Rückl. 20 587), unerhob. Schuld- verschreib. 29 802, do. Div. 78 200, do. Zs.-Kto 9697, Kredit. 5 928 537, Darlehen verbündeter Ges. 1 250 000, Talonsteuer-Res. 2336, Div. 357 500, Tant. an Vorst. u. A.-R. 34 325. Sa. M. 12 014 472. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Anleihe-Zs. u. Aufgeld 27 750, Zs. 825 020, Unk. 708 960, Kursabschläge 196 067, Abschreib. 164 347, Reingewinn 411 912. – Kredit: Vortrag 162, Betriebsgewinn u. vertragsmäss. Einnahmen 2 333 895. Sa. M. 2 334 057. Dividenden: Aktien 1905–1907: 0, 0, 0 %; St.-Aktien 1908–1918: 0, 0, 4, 2, 6.6, 6.6, 6.6, 10.80, 9.65, 13.7, 10.2 %; Vorz.-Aktien 1908–1918: 6, 6, 6, 6, 6.6, 6.6, 6.6, 10.80, 9.65, 13.7, 10.2 %. Im Juni 1916 wurden an Div. für 1914 0.84 % Div. nachgezahlt. Direktion: Dr. Alex. Seelemann, Dr. jur. G. R. Schmidt, R. E. Berckemeyer, Hamburg. Aufsichtsrat: Vors. Bankier Ferd. Valentin, Lüneburg; Stellv. Gen.-Dir. Fl. Fr. Richter, Hamburg; Bürgermeister Dr. Behn, Dömitz; Justizrat Carl Bigge, Freiburg i. Br.; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Cöln; Justizrat R. Palm, Harburg; Rud. Schramm, Siegen; Georg Rolfes, Cöln. Prokuristen: Otto Bewarder, H. Meyer. Karl Riedel. Zahlstellen: Giro-Conten: Reichsbankhauptstelle; Hamburg: Deutsche Bank, Nord- deutsche Bank; Lüneburg: W. H. Michaels Nachf; Cöln: A. Schaaffhaus. Bankverein; Berlin: Disconto-Ges. Westdeutsche Sprengstoffwerke Akt.-Ges. in Dortmund mit Fabriken in Rummenohl. Gegründet: 21./5. 1894. Der Sitz der Ges. wurde lt. G.-V. v. 16./7. 1898 von Castrop nach Dort- mund verlegt u. 1910 von Dortmund nach Hagen i. W. u. 1915 wieder nach Dortmund verlegt. Die Firma lautete bis 1./4. 1910 Castroper Sicherheits-Sprengstoff-Akt.-Ges.; seitdem wie oben. Zweck: Herstellung u. Verwertung von Sicherheitssprengstoffen u. anderer Sprengstoffe, von Pulvern der dazu erforderlichen Rohstoffe, sowie von Zündrequisiten aller Art. 1904/1906 wurde in Rummenohl auf der Grenzscheide der Gemeinden Dahl und Hülscheid eine Fabrik zur Herstellung dinitroglycerinhaltiger Sprengstoffe errichtet, deren Bau ca. M. 1 350 000 erforderte. Der Betrieb wurde Ende 1907 teilweise, dann 1908 voll aufgenommen. 1909/1911 wurde eine Dynamit- u. Sprengsalpeterfabrik in Rummenohl mit einem Kostenaufwande von ca, M. 1 762 000 erbaut. Im J. 1912–1914 erforderten Zugänge auf Anlagen M. 435 735, 72 000, 107 312. Ca. 1000 Arb. Anfang 1912 wurde mit der Dynamit-A.-G. vorm. Alfred Nobel & Co., Hamburg, eine Interessengemeinschaft auf mehrere Jahre abgeschlossen, wonach der Ges. während der Ver- tragsdauer ein im Verhältnis zur Dividende der Dynamit-Trustaktien stehendes Erträgnis gesichert ist. Hiernach könne nach Vornahme angemessener Abschreib. auf einen Jahres-