1818 Pulver-, Sprengsroff- und Zündwaren-Fabriken. 0 0 Ö Ö 0 * Erzgebirgische Dynamitfabrik Actiengesellschaft zu Geyer i. S. Gegründet: 7./11. 1887. Die Fabrikgrundstücke samt Verträgen und Konzession wurden bei Gründung der Ges. für zus. M. 160 000 erworben. Zweck: Fabrikation u. Verkauf von Dynamit u. anderen Sprengstoffen sowie Zündern Verwertung der Abfälle u. Gewinnung der zur Herstellung der Sprengstoffe erforderl. Roh- material. u. Säuren. Lt. G.-V. v. 12./7. 1919 ist der Gegenstand des Unternehmens dahin erweitert worden, dass der Ges. die Herstellung von Waren und sonstigen Industrie- erzeugnissen aller Art sowie der Handel mit solchen gestattet ist. Die Fabrik ist auf eine jährl. Produktion von 20 000 Ztr. eingerichtet. Die Ges. gehörte seit 1890 dem Dynamit- Syndikat an bzw. stand sie in einem Vertragsverhältnis mit der Dynamit-Act.-Ges. vormals Alfred Nobel & Co., Hamburg; an Stelle des in diesem Vertrage vorgesehenen Dividenden- satzes der Nobel-Dynamite Trust Co., Ltd., London, trat ab 1913 derjenige der Dynamit-Act.- Ges. vormals Alfred Nobel & Co. in Hamburg. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 600 000, erhöht 1889 um M. 400 000 (auf M. 1 000 000) in 400 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. Juni in Dresden. ........ Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % z. R.-F., 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergüt. von M. 4000, wovon der Vors. 2 Kopfteile erhält), vertragsm. Pant. an Vorst., Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 752 174, Masch. u. Geräte 12317, Material. 1424, Kassa 1329, ausgeliehene 1. Hypoth. 617 500, Wertp. 259 110, Bankguth. u. Guth. bei befreund. Fabriken 270 894, hinterlegte Sicherheiten 5400, Gemeinsch.-Anteile 29 747, Übergangs-Rechn. 7169. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 100 000, Ern.-F. 545 685 (Rückl. 11 516), Sonderrückl. I 47 346, do. II 4667, Garantierückl. 68 700, unerhob. Div. 7125, Verpflicht. in laufender Rechnung 5121, Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 54 000, Div. 112 500, Tant. an A.-R. 8442, do. an Vorst. 3479. Sa. M. 1 957 067. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gewinnerträgnis M. 135 937. – Kredit: Gewinn aus vertragl. Gewinn-Verrechn. M. 135 937. Kurs Ende 1902–1918: 103, 102, 122.25, 119, 115, 105.75, 105, 116, 118.50, 120, 119.50, 118, 118*, –, 173, –, 120* %. Notiert in Dresden. Dividenden 1901–1918: 6¾, 5, 6, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 7½, 5, 5, e, 7. 16½ 15, 15, 11¼ %. C.-V.: 3 J. (F.) Direktion: Guido Mengel, Dresden. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Arthur Pekrun, Weisser Hirsch, Stellv. Justizrat Dr. Bernh. Eibes, Bank. Fritz Hahn, Bankier Rich. Mattersdorff, Dresden. Zahlstellen: Dresden: Deutsche Bank, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, S. Mattersdorff. Carbonit Akt.-Ges. in Hamburg, Europahaus, Fabrik in Schlebusch, Rheinl. (Firma bis 17./6. 1919: Sprengstoff-A.-G. Carbonit.) Gegründet: 12./8. 1890; eingetr. 14./8. 1890. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit und sonst. Sprengstoffen. Lt. G.-V. v. 17./6. 1919 wurde der Gegenstand des Unternehmens dahin erweitert, dass der Ges. die Herst. von Waren u. sonst. Industrie-Erzeugnissen aller Art, sowie der Handel mit solchen gestattet ist. Ungeachtet der Schwierigkeiten, die der Umstellung der Anlagen infolge ihrer Eigenart und der besonderen Betriebsverhältnisse entgegenstehen, hofft die Ges. neben der Weiterentwicklung der bewährten Sprengstoffabrikation die Herstell. anderer Erzeugnisse aufnehmen zu können. Die Fabrik ist auf einem Gelände von 85 ha bei Schlebusch belegen, an der Chaussee, nahe dem Rhein u. mehreren Eisenbahnen, 1887 neu errichtet; 37 917 qm sind mit massiven, 9515 qm mit Gebäuden aus Fachwerk u. 9014 am mit solchen aus Holz u. Wellblech bebaut. Gesamtzahl der Gebäude ca. 350; Versich.-Summe für die nicht explosionsgefährlichen Gebäude u. Rohmaterial. M. 13 000 000. Hergestellt werden alle Arten Nitroglycerinsprengstoffe und als Specialartikel die Sicherheitssprengstoffe Kohlen-Carbonite u. Gelatine-Carbonite. Ausser- dem werden Ammoniaksalpetersprengstoffe Ammoncarbonite, Donarite, Chlorat u. Perchlorat- sprengstoffe fabriziert. 1904 wurde noch eine Anlage für nitrierte Teeröle für Sprengstoffzwecke errichtet. Arb.-Zahl ca. 600. Für Neuanlagen wurden verausgabt 1911–1918 M. 387 092, 309 021, 464 232, 1 177 891, 1 431 358, 2 203 438, 1 550 300, 1 207 230. Die G.-V. v. 28./6. 1915 beschloss die Annahme eines Anerbietens der Dynamit Act.-Ges., vorm. Alfred Nobel & Co in Hamburg wegen Abänderung des zwischen ihr und der Sprengstoff A.-G. Carbonit geschlossenen Ver- trags v. 30./6. 1900 sowie der Zusatzverträge v. 20./2. 1911 u. v. 18./1. 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel-Trust Co. derjenige der Dynamit-A.-G. Nobel tritt, der für 1914 12 % betrug. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirk. vom 1./1. 1914 ab u. gilt, nach- dem die Trenn. vom Dynamit-Trust durchgeführt wurde, bis 31./12. 1925. Mit dem 1./1. 1926 soll das gesamte Vermögen der Carbonit-Akt.-Ges. an die Dynamit-Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel verkauft werden. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit- Ges. erhalten, doch gehen die Liefer. für Rechn. u. Gefahr der Dynamit-Akt.-Ges.