1824 Pulver-, Sprengstoff- und Zündwaren-Fabriken. Fabriken: 1) Dynamitfabrik in Rönsahl, die alle Sorten von Nitroglycerin-Sprengstoffen her- stellt; 2) Fabrik für Schiesswolle, Collodiumwolle, rauchlos. Pulver, Celluloid u. Cellon in Troisdorf; 3) Fabrik f. Fahrradteile sowie Press-, Zieh- u. Stanzartikel in Troisdorf; 4) Spreng- kapselfabrik in Troisdorf; 5) Fabriken für Zündhütchen, Flobert-, Jagd- u. Militärmunition in Nürnberg u. Stadeln. Grundbesitz zus. ca. 144 ha. 1917 durchschnittl. 12 900 Arbeiter u. Arbeiterinnen. Die Ges. ist bei der Siegener Dynamitfabrik (A.-K. M. 600 000), deren Verwalt. die Cölner Ges. führt, mit nom. M. 398 500 in Aktien u. bei der Fabrik elektr. Zünder G. m. b. H. in Cöln (St.-Kap. M. 150 000) mit einer Einlage v. M. 67 500 beteiligt. 1915–1918 starke Beschäft. in Heeresliefer. Auf Wunsch der Heeresverwalt. musste die Ges. 1916 u. 1917 ihre Anlagen abermals erheblich erweitern. Die für die Neubauten verauslagten Summen sind in der Bilanz nicht aufgeführt, da es sich um Kriegsanlagen handelt, die vorweg abgeschrieben wurden. Im Zugang erscheinen nur die neugekauften Grundstücke. Den von der Ges. für die Friedenswirtschaft übernommenen Verpflichtungen hat dieselbe durch Rückstell. von M. 6 180 000 Rechnung getragen. Im J. 1918 etwa 9000 Arb., welche Zahl bis Mai 1919 auf 2500 zurückging. Die Ges. und die Act.-Ges. Siegener Dynamitfabrik waren als Rhein-Siegener Gruppe im Jahre 1994 in ein Vertragsverhältnis mit dem sogen. „General-Kartell“ getreten, dem folg. Gesellschaften: 1) Ver. Köln-Rottweiler Pulverfabriken. 2) Cramer & Buchholz Pulverfabriken m. b. H. in Hannover u. Rübeland, 3) Wolff & Co. Commandit-Ges. auf Aktien in Walsrode, u. die zur Gruppe der Nobel Dynamite Trust Company, Limited, gehörigen Dynamitfabriken nämlich: 4) Dynamit-Act.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg, 5) Rheinische Dynamit- fabrik in Opladen, 6) Deutsche Sprengstoff-Act.-Ges. in Hamburg, 7) Dresdner Dynamit- fabrik in Dresden angehören. Diesem „General-Kartell' ist auch die Nobel Dynamite Trust Company, Lim., für ihre ausserdeutschen Gesellschaften beigetreten. Zwischen dem „General-Kartell' einerseits und der „Rhein-Siegener Gruppe' andererseits besteht eine Interessengemeinschaft, nach welcher die „Rhein-Siegener Gruppe am Schluss eines jeden Jahres dem „General-Kartell' ihr gesamtes Geschäftsergebnis überweist. Dagegen vergütet das „General-Kartellé der „Rhein-Siegener Gruppe“ eine Summe, die sich aus Gewinn-Quoten für Abschreib., Div. u. Tant. zusammen- setzt. Der Vertrag läuft bis Ende 1950. Die Gesellschaften der Rhein-Siegener Gruppe ver- aussern per 31./12. 1950 ihr Vermögen im ganzen u. ihre Firma an die Vereinigten Köln- Rottweiler Pulverfabriken in Berlin, welche diese Werte für Rechnung des General- kartells übernehmen. Als Übernahmepreis ist die Summe vereinbart, welche sich ergibt, wenn man die Durchschnittszahl der für die fünf Geschäftsjahre 1946–1950 der Rhein- Siegener Gruppe zugefallenen Gewinnquote unter Annahme einer 6 % Verzins. kapitalisiert. Der 1914 zwischen Deutschland und England ausgebrochene Krieg liess ein Fort- bestehen des Generalkartell-Anschlussvertrages auf bisheriger Grundlage wegen der Abhängigkeit der Div. von derjenigen der Nobel Dynamit Trust Co. nicht zu. Nachdem die Ver. Köln-Rottweiler Pulverfabriken ihre Kartellbeziehungen zur Nobel Dynamit Trust Co. per 31./12. 1913 aufgelöst, gleichzeitig aber mit ihren bisherigen deutschen Kartell- freunden eine Verständig. zur Weiterführ. des Generalkartells auf rein nationaler Grund- lage getroffen hatten, war auch die Rhein.-Westf. Sprengstoff-A.-G. in der Lage, ihr Ver- hältnis zum Generalkartell unter entsprechender Abänderung des Generalkartell-Anschluss- vertrages aufrechtzuerhalten. Durch die neuen Vereinbarungen, rückwirkend mit dem 1./1. 1914,. die von der a. o. G.-V. am 30./12. 1914 genehmigt worden sind, ist der Ges. eine Div. in Höhe von 80 % der von den Ver. Köln-Rottweiler Pulverfabriken zur Ausschütt. gelangenden Div- sichergestellt. Das Geschäftsj. 1914 wurde bereits auf dieser Grundlage abgeschlossen. Umsatz 1908–1913: M. 8 715 296, 10 452 415, 11 446 253, 13 961 900, 16 632 612, 18 273 149; später nicht veröffentlicht, doch 1914–1918 bedeutend gestiegen. Kapital: M. 13 000 000 in 13 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000, davon zuerst M. 3 000 000, dann 1891 die restl. M. 1 000 000 begeben; erhöht lt. G.-V. v. 27./12. 1899 uÜm M. 1 000 000, div.-ber. ab 1./1. 1900, hiervon M. 200 000 an das Pulverkartell zu 120 % überwiesen, die restl. M. 800 000 übernahmen die Disconto-Ges. in Berlin und Sal. Oppen- heim jr. & Co. in Cöln zu 136 % mit der Verpflicht., hiervon M. 660 000 den alten Aktionären zu 140 % anzubieten (geschehen). Die G.-V. v. 23./5. 1911 beschloss weitere Erhöh. des A.-K. um M. 1 500 000 auf M. 6 500 000. Die jungen Aktien wurden durch eine Bankengruppe zu 160 % übernommen u. den alten Aktionären zu 170 % zum Bezuge angeboten. Agio mit M. 897 700 in R.-F. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 2./11. 1916 um M. 6 500 000 (auf M. 13 000 000) in 6500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916 angeboten den alten Aktionären v. 24./11.–7./12. 1916 zu 100 % zuzügl. 5 % Stück-Zs. ab 1./1. 1918 u. Schlussschein-St. Anleihe: M. 2 000 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1910, rückzahlbar ab 1915 zu 103 %, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. $ Cie. in Cöln oder dessen Order u. durch Indoss. übertragbar. 10, le. Plan ab 1915 bis 1974; Auslos. im März éerstmals 1915) auf 1./10. (zuerst 1915); verstärkte Tilg. zulässig. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt, auch verpflichtete sich die Ges. keine sonstigen bestehenden oder künftigen Verbindlichkeiten hypoth. sicherzustellen. In Umlauf Ende 1918 M. 1 724 000. Coup.-Verj. 4 J. (K.), der Stücke 30 J. (F.) Zahlst. wie bei Div. u. Bonn: A. Schaaffhaus. Bankverein. Kurs in Cöln Ende 1910–1918: 102, 101.75, 99, 98, 98.30*, –, 95, –, 98* %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im Juni. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.