1852 Dünger-Fabriken. Stoffunternehmen. Bedeutende Vorräte ermöglichten es der Ges. 1915 u. 1916 noch grosse Mengen künstl. Düngemittel herzustellen. Die später zugeteilten Rohstoffe reichten nicht aus zur Ergänzung der Bestände. Die Londoner Zweigfabrik ist beschlagnahmt u. zwangs- weise an eine englische Ges. übergegangen. Auch die Zweigniederlassung in Antwerpen befindet sich seit 1918 in Zwangsliquidation. Die Ges. ist an den Bayer. Stickstoffwerken mit Sitz in München beteiligt. Kapital: M. 16 000 000 in 16 000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende Mai Stimmrecht: 4 Aktie ==1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 % zum R.-F., hierauf bis 4 % Div., vom Übrigen 10 % Tant. an V.-R., Rest weitere Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke, Gebäude u. Masch. 561 025, Bureau- einricht. 4, Wertp. 10 316 336, Bank, Kassa u. Wechsel 6 014 719, Bankguth. 5 700 000, Beteilig. an and. Unternehm. 637 836, vorausbezahlte Prämie 16 808, Rohwaren, Fabrikate u. Material. 1 636 777, Debit. 2 184 229. – Passiva: A.-K. 16 000 000. R.-F. 1 600 000, Assekur.-Res. 500 000, Pens.-u. Unterst.-F. 950 000 (Rückl. 72 960), Kredit. 5 582 737, Divid.-Rückst. 75 235, Rückl. f. Überführung in Friedenswirtschaft 500 000, Zinsbogensteuer 140 000, Kriegssteuer 290 880, Div. 1 280 000, Tant. 79 217, Vortrag 69 665. Sa. M. 27 067 736. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Gen.-Unk. einschl. Dir.- u. Beamten-Gewinnanteile 688 793, Abschreib. 14 215, Einkommensteuer 142 308, Rückl. f. Zinsbogensteuer 45 500, Ge- winn 1 501 843. – Kredit: Vortrag 154 037, Gewinn auf Waren u. Fabrikate 1 398 030, Zs. 840 593. Sa. M. 2 392 660. Kurs Ende 1901–1918: In Berlin: 89.80, 95.25, 104.50, 114.25, 116.50, 118.30, 109, 113.50, 114.10, 111.25, 119.90, 116.25, 119.60, 112.75*, –, 140, 217, 131 %. — In Frankf. a. M.: 90, 95.20, 105, 114.75, 117, 118.40, 109.20, 113, 113.50, 111, 120, 117, 119.50, 117 —, 140, 220, – %. – In Hamburg: 89.75, 95.30, 104.75, 113, 117, 118.15, 109, 113.10, 114.70, 111.50, 119.75, 117.60, 119.50, 117*, –, 140, 217, – %. Aufgelegt 1888 zu 125 %. Dividenden 1901–1918: 5, 6, 6, 6, 7, 7½, 7½, 7½, 6½, 7½, 7½, 8, 8, 6, 10, 12, 10, 8 C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Herm. Ohlendorff, Hamburg; Dr. T. E. Scheele, Düsseldorf. Prokuristen: Hamburg: A. Boldemann, O. Ahlers-Hestermann, Friedr. Franz Jakubiczka; Düsseldorf: J. Entling, K. Borsi, F. Martens. Verwaltungsrat (Aufsichtsrat): (5–8) Vors. Max von Schinckel, J. C. Ertel, Guido Wolff, Hans von Ohlendorff, Hamburg; Bankier Dr. Paul v. Schwabach, Berlin; Aug. Freih. von Ohlendorff, Antwerpen. Zahlstellen: Berlin: S. Bleichröder, Disconto-Ges.; Hamburg: Nordd. Bank, L. Behrens & Söhne: Frankfurt a. M.: Bank f. Handel u. Ind. Merck'sche Guano- & Phosphat-Werke A. G., Hamburg. Gegründet: 16./12. 1899 mit Wirk. ab 1./1. 1899; eingetr. 23./12. 1899. Sitz der Ges. bis 23./11. 1911 in Harburg a. E. Gründung s. Jahrg. 1900/1901. Zweck: Herstell., Bearbeit. u. Handel von resp. mit chem. Produkten u. Düngemitteln aller Art; Erwerb u. Ausnutzung von Patenten; Betrieb von Spedit.- u. Lagerungsgeschäften. Fabriken zu Vienenburg, Oker, Harburg, Schönebeck. Die Ges. gehört der Vereinig. hannov.-sächs. Düngerfabriken an. Die Fabriken in Vienenburg und Oker sind für Absatz und Produktion gleich günstig gelegen, da einerseits von hier aus die nahen den grössten Konsum an Düngerstoffen aufweisenden Provinzen Sachsen u. Hannover ohne erhebl. Transportkosten beziehen können, anderseits die Bezugsquelle der für die Produktion nötigen Säure, nämlich das fiskalische Hüttenamt, sich in unmittelbarer Nähe der Fabriken befindet. Auch die am Hafen gelegene Harburger Fabrik hat günstige Wasser- u. Bahnverbind. Die Fabrikanlagen in Vienenburg, in Schönebeck u. die in Harburg an der Elbe belegene neue Fabrik sind auf eigenem Grund u. Boden errichtet, während die Fabrik in Oker auf gepachtetem Grunde steht. Der Pachtvertrag in Oker mit dem fskalischen Hüttenamt läuft bis 1./7. 1920. Eine Kündigung dürfte in absehbarer Zeit nicht stattfinden, weil hier das Werk Hauptabnehmer der Säure des Hüttenamtes ist und das Terrain für den Betrieb der Hütte nicht in Betracht kommt. Nichtsdestoweniger sind gerade mit Rücksicht auf diese Sachlage bei Errichtung der Ges. von den Einlagen, die sich auf gepachtetem Boden befinden, von vornherein Abschläge von 40–45 % gegen- über den Taxwerten von zus. M. 431 000 vorgenommen, sodass die Fabrikanlagen in Oker mit M. 68 300, gegen den Taxwert von M. 117 500, und in Harburg, der alten inzwischen aber aufgegebenen Fabrik, mit M. 180 300, gegen den Taxwert von M. 313 500 in die Ges. eingebracht wurden; auch für die Vienenburger Anlage wurde der Einbringungswert um etwa 20 % niedriger festges. als der Taxwert v. M. 510 000. Die Fabriken sind mit den neuesten leistungsfähigsten Masch. eingerichtet, sodass der Betrieb ein sehr ökonomischer ist. Mit Rück- sicht auf eine gedeihliche Entwickel. des Exportgeschäftes, u. um das Harburger Etablissement sowohl hinsichtlich eiguen Grund u. Bodens für die Fabrikanlage, wie auch hinsichtlich eigner Fabrikation von Schwefelsäure auf eine gesichertere Grundlage zu bringen, hat die Ges. auf eigenem Grund u. Boden am neuen Harburger Seehafen eine neue Superphosphat u. Schwefelsäure-Fabrik errichtet, die im Jan. 1908 in Betrieb kam. Die Ges. hat für diese Zwecke von der Stadt Harburg ein 26 749 qm grosses am Seehafen belegenes Grundstück für den Preis von ca. M. 400 000 erworben u. später dazu gekauft 5287 qm im Werte von ca. M. 75 000. Urspr. Buchwert der Fabrikanlagen M. 584 800, hierzu die Zugänge 1899–1918