1854 Dünger-Fabriken. Gen.-Dir. Georg Ebeling, Hannover; Metallurgische Ges., A.-G., Bankier Aug. Ladenburg, Dr. phil. Rud. de Neufville, Frankf. a. M. Zweck: Darstellung u. Vertrieb von Calciumcarbid u. seinen Derivaten u. Beteiligung an Unternehmungen, die sich mit obigen u. verwandten Zwecken befassen; Errichtung u. Erwerbung aller Fabriken u. Anlagen, welche zu den vorbezeichneten Zwecken nach dem Ermessen des Aufsichtsrates erforderlich oder dienlich erscheinen. Die Ges. baute eine Fabrik in Knapsack, Bez. Cöln, deren Betrieb 1908 aufgenommen worden ist; es wird da- selbst Calciumcarbid, Kalkstickstoff für Düngezwecke sowie Ammon-Sulfat fabriziert. Im J. 1910 wurde die bisher nur versuchsweise betriebene Fabrikation von schwefelsaurem Ammoniak in grösserem Umfange aufgenommen. Es ergab sich 1910 bei M. 230 424 Abschreib. u. Abgängen eine Erhöhung des Verlustvortrages von M. 259 105 auf M. 445 691, zu dessen Beseitig. die Kapitalsreduktion von 1911 vorgenommen wurde (siehe bei Kap.). Das Anlagen- Kto erhöhte sich 1912/13 um M. 1 437 452, 1913/14 um M. 890 621. Erzeug. 1911: 2 107 707 kg, 1912 v. 1./1.–30./6. (6 Mon.): 1 546 195 kg Stickstoff, 1912/13: 3 200 000 kg; später nicht veröffentlicht; die Erzeugnisse werden in Form von Kalkstickstoff u. schwefelsaurem Ammoniak abgesetzt. Die Ges. beteiligte sich Ende 1912 an den neu errichteten Mittel- deutschen Stickstoffwerken G. m. b. H. in Gross-Kayna (St.-Kap. M. 1 000 000), in welche verschiedene Stickstoffpatente für M. 250 000 eingebracht wurden. Kapital: M. 8 000 000 in 2400 abgest. Aktien u. 5600 neuen Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000 erhöht lt. G.-V. v. 29./1. 1909 um M. 1 600 000. Die Cyanid-Ges. m. b. H. in Berlin und die Societa- Generale per la Cianamide in Rom haben die in dem Vertrag v. 6./4. 1908 aufgeführten Lizenz- rechte in die Akt.-Ges. gemeinsam eingebracht. Hierfür sind ihnen 300 neue Aktien zu pari gewährt worden. Die Ges. für Stickstoffdünger G. m. b. H. in Westeregeln hat alle ihr zustehend. inländischen u. ausländischen Patente u. Patentanmeldungen ebenfalls auf Grund des vorerwähnten Vertrags v. 6./4. 1908 eingebracht. Für dieses Einbringen sind ihr 200 neue Aktien zu pari gewährt worden. Die hiernach verbleibenden 1100 neuen Aktien sind zum Kurse v. 100 % ausgegeben worden. Die Ges. für Stickstoffdünger ist in Liquidation getreten, u. deren Anlagen sind durch Kauf in den Besitz der Akt.-Ges. für Stickstoffdünger übergegangen. Zur Beseitig. der Ende 1910 mit M. 455 691 ausgewiesenen Unterbilanz (siehe oben), zu Abschreib. etc. beschloss die G.-V. v. 7./6. 1911 die Herabsetz. des A.-K. von M. 3 600 000 auf M. 2 400 000 durch Zus. legung der Aktien 3: 2. Aus dem bei dieser Transaktion entstandenen Bucherlös von M. 1 200 000 wurden Abschreib. vorgenommen, vor allem auf das Patentkto (jetzt nur noch mit M. 1 zu Buch stehend). Da die Einrichtung der stillgelegten Anlage in Westeregeln nach Knapsack übertragen wurde, mussten auch hierfür Rückstell. gemacht werden, die über M. 200 000 betragen haben dürften. Zur Vergrösserung der Kraft- anlage beschloss die a. o. G.-V. v. 25./11. 1911 Erhöh. des A.-K. um M. 600 000 (auf M. 3 000 000) in 600 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1912, angeboten den alten Aktionären zu 105 % inkl. Stempel- u. sonst. Emiss.-Kosten. Nochmals erhöht lt. G.-V. v. 18./3. 1915 um M. 5 000 000 (auf M. 8 000 000) in 5000 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./7. 1915, eingez. vorerst mit 25 %, restl. 75 % am 1./1. 1917 eingez. Das A.-K. befindet sich hauptsächlich in den Händen der Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning in Höchst. Geschäftsjahr: 1./7.–30./6.; bis 1911: Kalenderj. Für die Zeit v. 1./1.–30./6. 1912 wurde eine besondere Bilanz gezogen. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Juni 1916: Aktiva: Fehlendes A.-K. 3 750 000, Grundstücke u. Grund- stücks-Einricht. 395 818, Gebäude 6 488 117, Masch. u. Apparate 17 503 179, Patente 1, Beteilig. 295 364, Wertp. 1 019 004, vorausbez. Versich. 87 472, Waren 336 769, Material. 1 625 026, Kassa 7397, Depot 800, Debit. 2 578 506, Avale 110 000. — Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 207 232, rückst. Einzahl. auf Beteilig. 31475, Löhne 30 090, Kredit. 24 967 296, Avale 110 000, Gewinn 851 364. Sa. M. 34 197 459. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 383 910, Lizenzen 5557, Patente u. Versuche 11 075, Abschreib. 2 720 450, Zs. 761 284, Kursverlust an Wertp. 8456, Kriegsunterstütz. 32 007, Gewinn 851 364. – Kredit: Vortrag 340 313, Fabrikat.-Gewinn 4 204 224, Gewinn aus Beteilig. u. Lizenzen 225 000, Miete 4567. Sa. M. 4 774 106. Bilanz am 30. Juni 1917: Aktiva: Grundstücke u. Grundstücks-Einricht. 463 352, Gebäude 6 012 719, Masch. u. Apparate 18 499 404, Warenvorräte, Betriebsmaterial, Emballagen 1 985 141. vorausbez. Versich. 151 688, Patente 1, Beteilig. 1 063 664, Wertp. 385 170, Kassa 31 283, Depot 800, Debit. 5 483 726, Avale 120 000. – Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 232 784, rückst. Einzahl. auf Beteilig. 30 200, Löhne 46 427, Kaut. 25 268, Kredit. 24 837 140, Avale 120 000, Gewinn 905 133. Sa. M. 34 196 953. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 1 012 329, Kriegsunterstütz. 59 779, Zs. 1 225 677, Kursverlust 7422, Abschreib. 4 551 786, Gewinn 905 133. – Kredit: Vortrag 355 812, Fabri- kationsgewinn 7 189 554, Beteilig. u. Lizenzen 216 762. Sa. M. 7 762 128. Bilanz am 30. Juni 1918: Aktiva: Grundstücke u. Grundstücks-Einricht. 645 248, Gebäude 7 693 528, Masch. u. Apparate 18 433 974, Patente 1, Beteilig. 563 664, Wertp. 663 480, vorausbez. Versich. 109 230, Warenvorräte, Betriebsmaterial, Emballagen 3 469 627, Kassa 47 275, Depot 10 500, Debit. 5 567 691, Bürgschaft 110 000, Verlust 204 318. — Passiva: A.-K. 8 000 000, R.-F. 271 800, rückst. Einzahl. auf Beteilig. 25 200, Löhne 73 079, Kredit. 29 038 460, Bürgschaft 110 000. Sa. M. 37 518 540.