Leder-Fabriken. 1901 Gebrüder Fahr, Akt.-Ges. in Pirmasens. Gegründet: 4. bezw. 23./11. 1905 mit Wirkung ab 1./1. 1905; eingetr. 28./11. 1905. Gründer siehe Jahrg. 1905/06. Die Firma Gebr. Fahr & Co. hat in die Akt.-Ges. Fabrik- gebäude, sonst. Liegenschaften, Waren, Kassa, Aussenstände, Wechsel, Pferde u. Fuhrpark im Gesamtwert von M. 4 235 717, die Akt.-Ges. M. 1 035 717 Schulden übernahm u. M. 3 200 000 in 3200 Aktien à M. 1000 gewährte (je 1600 Stück an Georg bezw. an Ed. Fahr), 400 Aktien wurden durch Barzahlung übernommen. Ende 1905 nahm die Ges. die Lederfabrik Heinrich König in Pirmasens in sich auf, am 1./10. 1906 dann die Lederfabrik Louis Leinenweber in Pirmasens. Zweck: Übernahme und Betrieb der seither unter der Firma „Gebrüder Fahr & Co.“ in Pirmasens betrieb. Lederfabrik sowie die Fabrikation von Leder u. damit in Verbindung stehender Artikel, der Handel in diesen u. den einschlägigen Rohmaterialien. Hohe Roh- häutepreise bei verhältnismässigen niedrigen Verkaufspreisen liessen 1909 einen Gewinn nicht erzielen. Die Anlagekonten erhöhten sich 1907–1918 um M. 243 082, 57 827, 153 460, 332 182, 211693, 94 825, 91 344, 32 260, 51 454, 44483, 31 667, 78 000. 1910 Übernahme der Lederzurichterei Wendel & Co. in Nürnberg. Das günstige Ergebnis für 1915 hängt damit zusammen, dass der bei Kriegsausbruch einsetzende grosse Bedarf an Leder die Vorräte bald geräumt u. damit die alten Abschreib. u. Rückstellung flüssig gemacht hat, welche als Gewinn ausgewiesen wurden. Durch Ausschütt. der 20 % Div. für 1915 schaffte die Verwalt. den Aktionären einen Ausgleich für die früheren dividendenmageren Jahre. Im J. 1916 erfolgte Abrech- nung u. Zahl. für die in Antwerpen beschlagnahmten Häute u. Gerbstoffe der Ges. Auch konnten früher abgeschriebene eiserne Bestände an Gerbstoffen u. Farben in Versenken u. Gruben nutzbar gemacht werden. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 600 000. Die G.-V. v, 20./8. 1906 beschloss Erhöhung um M. 1 400 000; hiervon dienten 290 Stück zu 100 % zur Übernahme der Louis Leinenweberschen Lederfabrik, die restlichen 1110 Stück zu 135 % an die Rhein. Creditbank in Mannheim begeben, die dieselben den alten Aktionären zu 140 % anbot. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Waren u. Gerbstoff-Vorrat 5 383 716, Kassa u. Effekten 5 318 396, Häuser 1, Ländereien 1, Fabrikgebäude 1, Masch. und Einrishit. 1, Fuhrpark 1, Pferde 1, Warendebit. 502 533, Bankguth. 1 391 477. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 500 000, Organisat.- u. Dispos.-F. 400 000, unerhob. Div. 7980, Delkr.-Kto 300 000, Kredit. 5 612 209, freiw. Beamten-Pens.-Kasse 113 103, do. Arb.-Pens.-Kasse 106 387, do. Arb.-Unterst.-Kasse 113 907, Div. 400 000, Tant. u. Grat. 37 211, Vortrag 5331. Sa. M. 12 596 129. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 542 793, Handl.- Unk. 258 822, Staats- u. Gemeindesteuern 537 920, Immobilienreparat. 39 504, Mobilien 19 049, Abschreib. auf Ländereien 27 200, Gewinn 442 542. – Kredit: Vortrag 38 601, Fabrikationsgewinn 1 671 093, Zs. 157 026, Ertrag der Ländereien 154, do. der Häuser 957. Sa. M. 1 867 831. Dividenden 1905–1918: 10, 10, 4, 6½, 0, 4, 0, 0, 0, 5, 20, 20, 12, 8 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Komm.-Rat Jul. Jos. Goetz, Komm.-Rat Rud. Wendel. Prokuristen: Johs. Grimm, Fr. Leinenweber. Aufsichtsrat: Vors. Bank-Dir. Geh. Komm.-Rat Konsul Dr. jur. u. Dr. med. h. c. Rich. Brosien, Mannheim; Stellv. Geh. Hofrat Franz von Wagner, Ludwigshafen; Rechtsanw. Friedr. König, Mannheim; Bank-Dir. Dr. jur. A. von Heyden, Frankf. a. M. Zahlstellen: Gesellschaftskasse; Mannheim: Rhein. Creditbank u. deren Filialen, Mann- heimer Bank. Süddeutsche Bank; Berlin u. Frankf. a. M.: Deutsche Bank Schwarzburgische Landesindustrie, Akt.-Ges. ein Rudolstadt. Gegründet: 31./7. 1918; eingetr. 3./9. 1918. Gründer: 1) Hofrat Otto Neidhold, hier, für den aus den Herren: Staatsminister Freih. von der Recke, Exz. Geh. Staatsrat Werner, Hofrat Neidhold, Komm.-Rat Tröster, Bürgerschullehrer Pfeiffer bestehenden Vorstand der Landeskriegshilfe für das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt; 2) Fabrikant Paul Lottmann, Rudolstadt; 3) Fabrikbes. Georg Krausser, B.-Zehlendorf; 4) Dr. jur. Eritz Krausser, Wies- baden; Betriebsdir. Emil Kleemann, Berlin. Zweck: a) Die Ausführung der der Landeskriegshilfe für das Fürstentum Schwarzburg- Rudolstadt erteilten Heeresbedarfsaufträge sowie der Aufträge, die der Landeskriegshilfe weiterhin erteilt werden, oder durch Vermittlung oder auf Veranlassung der Landeskriegs- hilfe der Aktiengesellschaft zugeführt werden. b) Der Erwerb und der Betrieb von Ge- werben und Geschäften, die mit der Verarbeitung von Leder oder Lederersatzstoffen, Segel- tuchen, Papierstoffen und ähnlichen Stoffen im Zusammenhang stehen. c) Der Erwerb und der Betrieb aller Gewerbe und Geschäfte, welche sich auf Artikel des Heeresbedarfs, gleichviel welcher Art, beziehen, sowie die gewerbsmässige Ausnutzung der dafür geschaffenen Einrichtungen zu Zwecken des Privatbedarfs. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000, übernommen von den Gründern zu pari. Hypotheken: M. 80 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr.