Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1911

 

Kapital: M. 4 275 000 in 1575 Aktien zu M. 1000 u. in 9000 Aktien à M. 300, sämtlich
gleichberechtigt. Urspr. M. 2 700 000 in St.-Aktien, beschloss die a. o. G.-V. v. 15./7. 1909 zur
Abstossung von Kredit. u. zur Deckung der Betriebsmittel die Erhöhung des A.-K. um
M. 1 350 000 in 1350 Vorz.-Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1910, übernommen von der Dresdner
Bank, angeboten den alten Aktionären zu 104.50 %. Die a. o. G.-V. am 3./9. 1918 beschloss
die Gleichstellung der Vorz.-Aktien mit den St.-Aktien. Gleichzeitig wurden M. 225 000
neue Aktien ausgegeben, angeboten den Vorz.-Aktionären 6: 1 zu 106 % div.-ber. ab 1./1. 1918.

Hypoth.-Anleihe: M. 3 500 000 in 4½ % Teilschuldverschreib. von 1912, rückzahlbar zu
103 %; Stücke à M. 1000 u. 500; lautend auf den Namen der Dresdner Bank in Dresden
oder deren Order u. durch Indoss. übertragbar. Zs.: 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1917 bis spät.
1955 durch jährl. Ausl. von 1 % des urspr. Anleihebetrages plus ersp. Zs. im Jan. auf 177.;
ab 1917 verstärkte Tilg. oder Totalkündig. mit 6 monat. Frist vorbehalten. Sicherheit:
Sicherungs-Hypoth. von M. 3 650 000 zur ersten Stelle an dem gesamten Grundbesitze der Ges.
Der verpfänd. Grundbesitz umfasst drei Papierfabriken in Bautzen, Obergurig u. Doberschau,
eine Kunstdruckstreicherei in Singwitz, eine Holzstofffabrik in Schlungwitz, ein Halbstoffwerk
in Schwarznauslitz, eine Eisenbahnstation mit Lagerhäusern in Singwitz u. ein Bauerngut in
Schwarznauslitz. Die verpfändeten Grundstücke u. Gebäude haben nach den im Jan. 1912 auf-
genommenen Schätzungen der Sachverständigen einen Schätzungswert von M. 3 222 460, die
auf den verpfändeten Grundstücken befindl. Masch. u. Utensil., die als Zubehör unter die
Verpfändung fallen, nach der im Febr. 1912 aufgenommenen Schätzung einen Schätzungs-
wert von M. 2 969 617, so dass der Gesamtschätzungswert der verpfändeten Objekte sich auf
M. 67― 077 beläuft. Wegen Verkauf von Grundstücken Anfang 1915 siehe oben. Auf-
genommen zur Bestreit. der weiteren Kosten der von der Ges. errichteten Neubauten u. der
Aufwend. für die Neuanschaff. von Masch. usw. sowie zur Konvertierung der alten 4 % An-
leihe der Ges. vom J. 1904 im Betrage von noch M. 988 000. Coup.-Verj.: 4 J. (K.), der
Stücke in 30 J. (F.) Zahlst.: Wie bei Div. u. Allg. Deutsche Credit-Anstalt in Dresden u. Bautzen.
Kurs Ende 1912–1918: 99.50, 94, 91.75*, –, 96, –, 97* %. Zugel. in Dresden im Juni 1912.
Aufgelegt M. 1 500 000 am 3./4. 1912 zu 101 %, dann M. 1 000 000 am 15./6. 1912 zu 100 %.
Restl. M. 1 000 000 dienten zum Umtausch der Anleihe von 1904. Noch in Umlauf Ende
1918: M. 2 850 000.

Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. im April.

Stimmrecht: Je M. 100 A.-K. eine Stimme.

Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., etwaige besond. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., 6 %
Tant. an A.-R. (ausser zus. M. 6000 fester J ahresvergüt.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Bodenfläche 267 832, Wasserkraft u. Wasserbauten
107 914, Gebäude I 176 086, do. II 1 315 180, Masch. 979 947, Gasanstalten 1, Werkgeräte
u. Einrichtung. 1, Wohnungs- u. Schreibstubengeräte 1, Fernsprechanlage 1, Pahnhofsanlage
Singwitz 1, Bahnanlage Bautzen 1, Gleisanlage Obergurig- Singwitz 1, Spreetalflügelbahn
7 975, Masch. u. Einricht., Pachtung der domstiftl. Werke 20 904, Wertp. 4 811 445,
Wechsel 2060, Kassa 13 737, Debit. bei Kunden u. Banken einschl. Reichsschatzanweis.
8 266 369, Vorräte an Papieren, fertig u. in Ausarbeitung 398 184, Vorräte an Fabrikations-
material etc. 923 950, Fuhrpark 14 491, Bürgschaft 6000, Übergang 240. – Passiva: A.-K.
4 275 000, Rückst. I 161 154 (Rückl. 64 151), do. II 120 000, Teilschuldverschreib. 2 850 525,
do. Tilg.-Kto 44 290, do. Zs.-Kto 54 303, unerhob. Div. 1896, Hypoth. 96 500, Kredit. 8 328 131,
Abschreib. 98 879, Bürgschaft 6000, Übergang 157 949, Beamtenpens.-Kasse 75 000, Tant. an
A.-R. 79 911, Div. 855 000, Vortrag 177 784. Sa. M. 17 382 325.

Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Allg. Kosten, Kursverlust u. Abgaben 1 509 140,
Anleihe-Zs. 125 696, Versich. f. Feuer, Unfall etc. 39 740, Zs. 143 920, Abschreib. 1 023 010,
Gewinn 1 251 847. – Kredit: Vortrag 129 004, Ausgleich der Fabrikat.-Kont. nach Abzug
der Kriegssteuer-Rückl. 3 637 028, Eingang auf abgeschrieb. Forder. 6119, Wortp.-Zs. 313 568,
Pacht- u. Mietszs. 7634. Sa. M. 4 093 355.

Kurs der Aktien Ende 1901–1917: 121, 119, 125, 141, –, 130, 122, 101, 64, 71, 100, –, 25,
25*, –, 50, – %. Kurs der Vorz.-Aktien Ende 1910–1917: 113, 124, –, 74, 60*, –, 102, – %.
Eingef. Ende Ökt. 1910. Notiert in Dresden. Gleichber. Aktien Ende 1918: 149* %.

Dividenden: St.-Aktien 1901–1917: 6, 6, 8, 8, 7, 7½, 6, 5, 3, 3, 0, 0, 0, 0, 0, 4. 16 %. Vorz.-
Aktien 1910–1917: 6, 6, 6, 6, 6, 6, 6, 18 %. Gleichber. Aktien 1918: 20 %. C.-V.: 3 J. (K.)

Direktion: Komm.-Rat Herm. Runk, Rob. Diamant.

Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Rechtsanw. E. Wolf, Dresden; Stellv. Bankier Georg Reinhardt,
Bautzen; Gen.-Konsul Geh. Komm.-Rat G. von Klemperer, Standesherr Dr. Walter Naumann,
Dresden; Fabrikbesitzer Arwed Fischer, Weisenbachfabrik bei Gernsbach.

Prokuristen: P. Oetter, F. Stehning, O. Kretzschmar.

Zahlstellen: Für Div.: Eig. Kasse; Bautzen u. Dresden: Landständ. Bank; Bautzen, Löbau
a. Zittau: G. E. Heydemann; Bautzen: G. H. Reinhardt; Leipzig: Vetter & Co.; Dresden,
Berlin, Leipzig, Bautzen u. Zittau: Dresdner Bank.

Carl Ernst & Co. Akt.-Ges. in Berlin 80, Rungestrasse 19.

Gegründet: 18./9. 1899 mit Wirkung ab 1./1. 1899; eingetr. 12./10. 1899. Übernahmepreis
M. 2 174 460. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Das Grundsfück Rungestr. 19 hat eine Grösse
von 3036, 20 qm. Das Grundstück stand Ende 1917 mit M. 600 000 zu Buch. Dasselbe wurde am