Papier-, Pappen- und Cellulose-Fabriken. 1939 M. 263 514 auf M. 863 346 erhöhte, 1915 Verminderung um M. 13 996 auf M. 849 350. Dieser Fehlbetrag konnte aus dem Gewinn von 1916 getilgt und ausserdem ein Reingewinn von M. 825 171 erzielt werden. Absatz u. Produktion wurden 1914 u. 1915 durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen. 1916–1918 war d. Ges. auf die Bedürfnisse der Kriegswirtschaft eingerichtet. Die a. o. G.-V. v. 1./10. 1918 beschloss, die gesamten Betriebsanlagen mit Wirkung ab 1./1. 1918 an die Zellstoffabrik Waldhof in Mannheim-Waldhof zu verpachten u. zwar bis 31./12. 1922. Laut Pachtvertrag vergütet die Zellstoffabrik Waldhof den Aktionären der Ges. eine Div. in gleicher Höhe u. in gleicher Weise wie sie die Zellstoff- fabrik Waldhof auf ihr A.-K. verteilt, mind aber 10 %. Unter diesen Pachtvertrag fällt auch die von der Papyrus A.-G. gepachtete Papierfabrik Dill-Weissenstein. Kapital: M. 5 000 000 in 5000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 3 000 000. Die G.-V. v. 30./6. 1908 beschloss Erhöhung um M. 2 000 000, übernommen 1909 von der Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim zu pari plus 4 % Stück-Zs. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Fabrikgrundstück u. Strassenanlage 308 700, Eisenbahn- anlage 33 500, Gebäude, Wasserwerk- u. Kanalanlagen 1 389 605, Masch., Apparate, Ein- richtungsgegenstände u. Geräte 1 075 613, Debit. 2 846 174. – Passiva: A.-K. 5 000 000, R.-F. 76 801, Sonderrückl. 145 922, Gewinn 430 874. Sa. M. 5 653 597. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 732 423, Reingewinn einschl. Vortrag 430 874. – Kredit: Vortrag 413 298, Pachteinnahme 750 000. Sa. M. 1 163 298. Dividenden: 1907–1915: 0 %; 1916–1918: 6, 12, 15 % (davon 5 % bar u. 10 % in 5 % Reichsanleihe) (1907–1910 Bau- u. Organ.-Jahre). Direktion: Dir. Rud. Fischler, Carl Büchner. Prokuristen: Bernh. Bender, Wald. Stender. Aufsichtsrat: (Mind. 3) Vors. Komm.-Rat Dr. Hans Clemm, Stellv. Rechtsanw. Dr. Wilh. Haas, Geh. Komm.-Rat Dr. med. h. c. Carl Haas, Geh. Komm.-Rat Emil Engelhard, Geh. Komm.-Rat Dr. Adolf Clemm, Dir. Otto Clemm, Bank-Dir. Dr. Rich. Ladenburg, Mannheim. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Mannheim: Süddeutsche Disc.-Ges.; Frankf. a. M.: E. Ladenburg. Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim. Gegründet: 26./6. 1884; eingetr. 10./7. 1884. Zweck: Erzeugung und Vertrieb von Holzzellstoff und sonstigen Papierhalbstoffen und von Papier jeglicher Art. Die Ges. kann sich auch mit der Beschaffung und der Erzeugung von diesem und ähnlichem Zweck die- nenden Rohmaterialien, mit der Weiterverarbeitung der Produkte und Zwischenprodukte befassen. Sie kann sich bei industriellen Unternehmungen beteiligen und solche erwerben, auch wenn diese nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Hauptprodukten und sonstigen Erzeugnissen stehen. Die Ges. arbeitet nach dem Bisulfitverfahren. Der Grund- besitz der Mannheimer Niederlassung umfasst einen Flächenraum von 61 ha 50 a 80 qm. Das Fabrikgrundstück ist 485 761 qm gross, wovon ca. 75 000 aqm bebaut sind. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 39 Dampfmasch. u. 4 Gaskraftmasch. mit einer Gesamt- leistung von ca. 15 475 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 55 Stück mit 8053 qm Heizfläche vorhanden. Im Betriebe befinden sich 28 Kocher u. 10 Langsiebmasch. Die er- forderliche Menge Wasser liefert ein weitverzweigtes Netz von 80 Rohrbrunnen. Die Fabrik besitzt eigene Metallgiessereien sowie eine grosse Reparaturwerkstätte. Das benötigte Chlor wird in eigener Anlage hergestellt. Der Güterverkehr innerhalb des Werkes wird mit 6 Lokomotiven u. ca. 270 Waggons auf einem 14 km langen Normalspur-Schienengleis be- wältigt. Ausserdem dienen 4 km Schmalspurgleis dem Betriebe. 9 Dampfkranen u. 2 Verlade- brücken von 120 bezw. 140 m Länge arbeiten am Quai u. auf den Lagerplätzen. Beamten- u. Arb.-Zahl 1914 ca. 1900 Pers. Die a. o. G.-V. v. 3./12. 1907 beschloss Übernahme der Zellstofffabrik Tilsit (s. unten bei Kapital), Die Abteil. Zellstofffabrik Waldhof in Tilsit arbeitet nach dem Bisulfitverfahren mit eigenen Verbesserungen. Die für den Betrieb nötige Kraft wird durch 8 Dampfmasch. und 2 Dampfturbinen mit einer Gesamtleist. von 8400 HP. geliefert. An Dampfkesseln sind 30 mit 4546 qm Heizfläche vorhanden. Im Betrieb befinden sich 17 Kocher und 4 Lang- sieb-Entwässerungsmaschinen. Die erforderl. Menge Wasser wird aus dem Memelstrom durch eine Filteranlage gewonnen. Die Fabrik besitzt ferner eine eigene Reparatur- werkstatt. Die beiden Fabrikgrundstücke in einer Grösse von zus. 45 ha 89 a 11 qns, von denen 3 ha bebaut sind, werden von einem mehrere Kilometer langen Schienengleis und einem ca. 4 km langen Schmalspurgleis durchzogen. Die beiden Fabriken liegen unter- halb der Stadt Tilsit am Memelstrom und sind mit diesem Fluss durch einen Stichkanz in direktem Verkehr. Die Ges. betreibt als Nebenbetrieb eine Packpapierfabrik mit einer jährl. Produktion von 2400 t Papier. Diese Fabrik besitzt 2 Papiermasch. mit den hierzu erforderl. Nebenmasch. Die Beamten- u. Arbeiterzahl in den Tilsiter Fabriken beträgt gegenwärtig ca. 1200. – Die Ges. besitzt 38 639 ha Fichtenwaldungen, von denen in Baden, Württemberg und Bayern 2041 ha, in Oesterreich 1662 ha u. in Russland, hauptsächlich in nördl. u. westl. Provinzen, 34 936 ha liegen. Die ord. G.-V. von 1915 beschloss per 31. Dez. 1914 nach M. 2012 961 Abschreib. auf Fabrikanlagen u. nach M. 164 476 Rückstell. für Talon- u. Wehrsteuer sowie bei M. 1 409 550 Abschreib. auf Effekten u. Beteilig. eine Kriegsrückstell. von M. 10 000 000 (davon M. 7 000 000 122*