Bäder, Quellen-Produkte, Wasch-Anstalten etc. 2055 Fürstliche Wildunger Mineralquellen, A.-G. in Bad Wildungen. Gegründet: Am 9./11. 1899 mit Nachtrag v. 8./12. 1899. Gründer s. Jahrg. 1900/1901. Die Ges. übernahm von der Fürstlich Waldeckschen Domänenkammer Baulichkeiten, Wege und Anlagen für ca. M. 620 000, Inventar nebst Blumen und Gewächsen für ca. M. 100 000, von der Wildunger Mineralquellen A.-G. in Liquid. Flaschen, Kisten, Körbe etc. für ca. M. 20 000, Erdarbeiten und anderes für ca. M. 35 000, Gebäulichkeiten und Anlagen lt. Vertrag v. 7./11. 1899 für M. 27–28 000. Das Unternehmen ist beschränkt auf die Zeit bis 1949, doch kann durch G.-V.-B. mit % Mehrheit eine längere Dauer beschlossen werden. Zweck: Übernahme u. Betrieb, vom 1. Jan. 1900 an, der Fürstlich Waldeckschen Mineral- quellen in Wildungen u. Umgebung nebst sämtl. Anlagen, die bis dahin unter der Verwalt. der Wildunger Mineralquellen A.-G. standen. Ferner Erwerb, Pachtung, Betrieb u. Ver- äusserung von sonst. Mineralquellen u. Grundbesitz, sowie von Hotels u. industriellen Anlagen im Kreise der Eder. Besucher 1912–1918: 14 327, 14 664, 11 229, 9306, 10 716, 10 410, II 508, Brunnenversand 1912–1918: 2 245 831, 2 278 876, 2 181 681, 1 800 738, 1 892 143, 1615 131, 1570 822 Fl. 1905/06 Neubau des fürstl. Badehotels. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Anleihen: I. M. 1 000 000 in 4 % Oblig. von 1904, (chiervon im Umlauf Ende 1918: M. 804 500). Auslos. im Sept. auf 2./1. II. M. 500 000 in 4½ % Oblig. von 1907, aufgenommen zur Be- schaffung von Mitteln für den Bade- und Hotelneubau. Stücke à M. 2000, 1000, 500. Auslos. im Dez. auf 1./4. Zahlst. wie bei Div. u. Berlin; Disconto-Ges. In Umlauf Ende 1918: M. 375 000. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im 1. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Kassa u. Bankguth. 147 769, Immopbil. 1 823 690, In- ventar 322 496, Masch. 129 002, Debit. 108 887, Grundstücke 56 930, Effekten u. Beteilig. 585 546, Brunnenversandmaterial. 234 416, Badehotel, Restaurationsvorräte 163 808, Europäischer Hof do. 19 203. – Passiva: A.-K. 1 000 000, 4% Anleihe 820 000, 4½ % do. 390 000, ge- kündigte, aber noch nicht zurückgezahlte Oblig. 4 % 15 500, do. 4½ % 14 000. Zs. 17 111, Kaut. 1620, Kredit. 492 196, R.-F. 100 000, do. II 100 000, Immobilientilg. 169 887, Inventar- tilg. 131 583, Maschinentilg. 84 367, Rote Kreuz-Stiftung 15 787, Div. 110 000, Instandsetz.-F. 120 000, Vortrag 9700. Sa. M. 3 591 59 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 142 660, Europäischer Hof, Betrieb 2247, Kurbetrieb 1693, Reingewinn 239 700. Kredit: Vortrag 93 710, Fürstl. Badehotel, Betrieb 88 452, Bäderbetrieb 12 270, Brunnenversandbetr. 144 496, Zs. 47 372. Sa. M. 386 302. Dividenden 1901–1918: 10, 10, 10, 10, 10, 10, 11, 11, 12, 13, 15, 15, 15, 9, 10, 11, 11 . Direktion: Komm.-Rat Rich. Kirchner, Arolsen. Prokurist: Ed. Briele. Aufsichtsrat: (3–5) Exzellenz von Estorff, Kammerpräsident Dihle, Arolsen; Sanitäts- Rat Dr. med. Schultheis, Wildungen Bankier Dr. jur. Ludw. Pfeiffer, Cassel. Zahlstellen: Bad Wildungen: Eigene Kasse, L. Pfeiffer (Depos.-Kasse); Cassel: IL. Pfeiffer; Arolsen: Kirchner & Menge. Admiralsgarten-Bad in Berlin, NW. 7, Friedrichstrasse 102. Gegründet: 9./9. 1872; eingetr. 14./9. 1872. Zweck: Betrieb von Bade- u. Heilanstalten, sowie von Waschanstalten u. sonst. industr. Anlagen. Erricht. einer grossen Badeanstalt auf dem für M. 750 000 angekauften, 227 qR grossen Grundstück des ehemaligen Restaur. Admiralsgarten, Friedrichstr. 102, eröffnet 27./10. 1874, das Schwimmbassin 1./7. 1879. 1890 wurde dieses Bad zu einem russ.-römischen Bade der Neuzeit entsprechend umgebaut. 1887 Ankauf des Grundstückes Alexanderplatz 3 für M. 394 072 zur Erricht. einer Badeanstalt mit 50 Wannenbädern u. eines russ.-röm. Bades. Dez. 1887 wurde in 230 m Tiefe auf dem Grundstück Friedrichstr. eine Solquelle von 3 % Salz- gehalt erbohrt; 1888 wurden am Alexanderplatz, Oranienplatz, Weddingplatz, sowie Friedrich- strasse 8, Paulstr. 6, Lützowstr. 74 weitere Solquellen entdeckt. 1887/88 wurden folg. Grund- stücke zur Erricht. von Filialbadeanstalten angekauft u. diese 1889/90 eröffnet: 30 qR, an Friedrichstr. 102 anstossend, für M. 120 000, Alexanderpl. 3 für M. 394 072, Friedrichstr. 8 (Solquelle Martha) für M. 376 085, Lützowstr. 74 (Solquelle Bonifacius) für M. 163 999, Luisen- ufer 22 (Oranienplatz) für M. 370 024, Paulstr. 6 (Solquelle Paul I) für M. 129 502, Reinicken- dorferstr. 3 (Weddingpl.) für M. 117 985, Leibnizstr. 87 (Charlottenburg) für M. 97 161, 1891 mit M. 22 000 Gewinn wieder veräussert, u. Wilhelmstr. 27 (B.-Lichterfelde) für M. 22787, 1903 für M. 47 000 wieder verkauft. — Bade-Einnahmen 1907–1918: M. 366 738, 327 632, 319 536, 154 967, 154 955, 161 470, 159 549, 125 881, 104 223, 122 416, 106 116, 107 121. Im J. 1916 war nur die Badeanstalt Alexanderplatz 3 in Betrieb. Mietseinnahmen für 1907–1918: M. 164 724, 104 732, 99 210, 92 343, 78 604, 67 012, 78 321, 84 005, 77 949, 67 487, 67 173, 62 560, ?. Die G.-V. v. 25./1. 1905 beschloss Ankauf der sämtl. M. 1 500 000 Aktien der Savoy Hotel A.-G. in Berlin zu 150 %. Siehe diese Ges. (Div. derselben 1905–1917: 16, 5, 4½, 4½, 4½, 4 4, 0, 0, 0, 0, 0, 0 %) unter Erhöh. des A.-K. der Admiralsgarten-Bad-Ges. um M. 2 250 000 Vorz.-Aktien. Das Hotelgrundstück, Friedrichstrasse 103 belegen, ist 3161 qm gross, hat eine Feuerkasse von M. 1 458 900 u. ist mit M. 4 339 000 Hypoth. belastet. Eine Veräusserung der Savoy-Hotel-Aktien darf nur mit Genehm. der G.-V. erfolgen. Den Betrieb des Savoy- Hotels hat v. 1./1. 1906 bis 31./12. 1911 das Admiralsgarten-Bad in eigener Regie geführt.