2056 Bäder, Quellen-Produkte, Wasch-Anstalten etc. Nachdem Anfang 1907 Adolf C. Eberbach die Majorität der Aktien der Admirals- garten-Bad-Ges. erworben hatte, ging infolgedessen u. lt. a. o. G.-V. v. 26./7. 1907 die Ver- waltung an die sogenannte Eberbach-Gruppe über (s. unten), die nur ca. 3½ Monate im Amte war, aber trotzdem die Ges. mit vielen Schulden belastete. Näheres hierüber sowie über Regressprozesse etc. s. in Jahrg. 1909/10 u. später dieses Handbuches. Der in der Zeit Eberbachs entstandene Verlust von M. 3 703 988 hat sich einschliessl. der im J. 1907 in Vergleichswege zurückerlangten M. 596 800 um insgesamt M. 726 800 ver- ringert. Der aus 1907 übernommene Verlust in Höhe von M. 2 592 116 erhöhte sich 1908 auf M. 2 596 120, und hat sich dann 1909/10 auf M. 1 276 876 u. 1911 auf M. 1 250 335 er- mässigt, aber 1912 auf M. 1 284 738 u. 1913 auf M. 1 981 413 erhöht (San. siehe unten). Die a. o. G.-V. v. 28./10. 1909 genehmigte den Verkauf des Grundstücks Admiralsgarten- bad Friedrichstr. 102 an die Admiralspalast A.-G. in Berlin (siehe diese Ges.) mit Wirkung ab 15./11. 1909. Der Verkaufspreis betrug M. 3 913 500. Es wurden die auf dem Grundt. stück ruhenden Hypoth. übernommen, die Ges. erhielt in bar M. 675 000 und eine am 30. Sept. 1910 fällig gewordene, auf dem verkauften Grundstück eingetragene Hyptho. von M. 833 500, während für den Rest M. 880 000 5 % zweitstell. Hypoth.-Oblig. der Admiralspalast- Akt.-Ges. gegeben wurden. Nach Abzug der zur Verrechnung kommenden Aktivkonten eines von der Admiralsgarten-Bad-Ges. event. zu leistenden Zuschusses für den an den Magistrat zu zahlenden Anliegerbeitrag zur Regulierung der an der Rückseite des Grundstücks liegen. den Prinz-Louis-Ferdinangstr., der Verkaufsprovision sowie anderer Posten verblieb gegen- über dem Buchwert ein Überschuss von M. 1 248 728, um welchen Betrag sich die aus 1908 herübergenommene Unterbilanz von M. 2 596 120 auf M. 1 415 944 ermässigte; 1910 wurden M. 139 068 Gewinn erzielt, sodass die Unterbilanz auf M. 1 276 876 vermindert werden konnte. 1911: Die Ges. vereinnahmte auf Hausertragskonto M. 86 101. Nach Abzug sämtl. Unk. verblieb ein Nettoertrag von M. 67 012. Der Nutzen aus dem Savoy-Hotel betrug M. 33 944. Unter Berücksichtigung der Abschreib. mit M. 20 603 hat sich die aus dem Jahre 1910 mit M. 1 276 876 übernommene Unterbilanz auf M. 1 250 335 ermässigt. 1912: Auch im J. 1912 konnten Grundstücksverkäufe nicht erzielt werden, dagegen gelang es eine Anzahl seit längerer Zeit leerstehender Läden u. Wohnungen zu vermieten. Das Erträgnis der Badeanstalten konnte erhöht werden. Die Rückzahl. einer im Vorjahre unter Kredit. aufgeführten, aus der Aera Eberbach stammenden Hypoth. im Betrage von M. 235 000 machte die Aufnahme eines weiteren Bankkredits erforderlich, der die Ges. mit erhöhten Aufwend., Provis. u. Zs. belastete. Das Savoy-Hotel war nicht in der Lage, im J. 1912 eine Rente herauszuwirtschaften. Die Ges. erhielt anlässlich der Schlussrechnung im Konkurs Eberbach im Mai 1913 noch M. 22 000. Der Bilanzverlustsaldo stieg 1912 um M. 34 402 auf M. 1 284 738. 1913: Die Unk. wurden wesentlich (um ca. M. 40 000) verringert. Das Savoy-Hotel blieb ohne Ertrag (1913 M. 750 000 auf diese Aktien abgeschrieben). –— Der Bilanzverlustsaldo stieg um M. 696 674 auf M. 1 981 413. Sanier. der Ges. siehe Kap. 1914: Die Ges. konnte ihren Grundbesitz in Hirschgarten zum ungefähren Buchwert gegen Barzahlung abstossen. Der mit M. 1 zu Buch stehende Besitz an Belvedere-Anleihen wurde mit einem Gewinn von M. 49 999 gegen den Buchwert verkauft. In dem Schaden- ersatz-Prozess haben einige Zeugenvernehmungen stattgefunden, doch ruht der Prozess infolge des Krieges einstweilen. Die Erträgnisse der Berliner Grundstücke blieben gegen das Vorjahr zurück. Das Savoy-Hotel schloss mit M. 59 640 Fehlbetrag ab, gedeckt aus R.-F Der Besitz an Admiralspalast-Schuldverschreib. machte eine grössere Abschreib. erforderlich- Im J. 1915 machten sich die ungünstigen Einwirkungen des Krieges weiter bemerkbar. Bei der Savoy-Hotel-A.-G. ergab sich ein Verlust von M. 155 366, davon M. 90 359 aus R.-F. gedeckt. Die Admiralsgarten-Bad-Ges. selbst schloss mit einem Fehlbetrag von M. 47 426 ab Das J. 1916 ergab einen neuen Verlust von M. 343 021, so dass sich, einschliessl. des aus dem Vorjahre mit M. 47 426 übernommenen Verlustvortrages der Gesamtverlust auf M. 390 447 stellt. Derselbe wurde auf neue Rechnung vorgetragen. Der Besitz an Admirals- palast-Schuldverschreib. machte eine weitere erhebliche Abschreib. erforderlich. Die Admirals- palast Akt.-Ges. kann ihren Zinsendienst für die Schuldverschreib. noch nicht wieder auf- nehmen, ebensowenig gelangten die ausgelosten Obligationen zur Auszahl. – Die Savey- Hotel-Akt.-Ges. schloss das Geschäftsj. 1916 mit einem Verlust von M. 81 156 (i. V. M. 155 360 ab. Der neue Verlust wurde dem aus 1915 übernommenen Verlust von M. 65 007 zu- geschlagen u. der Gesamtverlust von M. 146 163 auf neue Rechn. vorgetragen. Im Jahre 1917 erbrachte der Vergleich im Regressprozess gegen die früheren A.-R.-Mitgl. M. 169 818. Sämtliche Prozesse haben nunmehr ihre Erledigung gefunden. Zur Deckung des Verlust- vortrages aus dem Jahre 1916 in Höhe von M. 390 447, zuzüglich des sich für 1917 er- gebenden Saldos von M. 125 311 wurden dem Sanierungskto M. 517 758 entnommen. Das Konto wurde aufgelöst unter Entnahme von M. 169 500 für den gesetzl. R.-F. u. unter Bildung eines Rücklage-Kontos für besondere Zwecke mit M. 738 327. Auf den Besitz an Admirals-Palast-Schuldverschreibungen sowie auf die Buchforderun gen an diese Ges. wurden insgesamt M. 271 534 abgeschrieben. Das Effekten-Konto erscheint in der Bilanz noch mit M. 84 500 (328 200). In 1918 ergab sich nach M. 14 012 Abschreib. ein Fehlbetrag von M. 15 902. Die Savoy-Hotel A.-G. hat 1917 einen Gewinn von M. 90 344 erzielt. Um diesen Betrag ermässigt sich beim Savoy-Hotel der vorjährige Verlustvortrag von M. 146 163 auf M. 55 819, der 1918 ganz getilgt werden konnte.