2082 Hotels und Restaurants. statutar. zustehenden Rechtes M. 890 000 zu 110 % übernommen, MI.. 1 110 000 den Akaonären zu 110 %. A.-K. somit von 1906–1908 M. 6 000 000 in St.-Aktien, u. zwan in 9998 Aktien (Nr. 1–9998) à M. 300, 3000 Aktien (Nr. 1–3000) à M. 1000 u. 4 Aktien à M. 300, deren jede aber lt. G.-V. v. 26./5. 1883 nur noch über M. 150 in Kraft war. Sanierung 1908: Nach dem Bericht des A.-R. waren die Sehwierigkeiten des Unter- nehmens 1907/08 im wesentlichen durch zwei Ursachen hervorgerufen. Erstens hat der im J. 1905 begonnene Umbau u. die Neueinrichtung des Kaiserhofhotels u. des Kurkauses in Heringsdorf annähernd M. 5 000 000 beansprucht. Da durch die Kapitalsemission von 1905 nur M. 2 000 000 bare Mittel beschafft worden waren, so mussten die weiteren Asgaben im Wege des Kredites gedeckt werden, u. zum Teil ist die Regulierung der Rechnungen über die Fälligkeit hinaus verzögert worden. Die zweite Ursache der Schwierigkeiten ist der im Juli 1907 vom A.-R. beschlossene Ankauf des von Adolf C. Eberbach in Angriff genommenen Hotelbaues Hotel Atlantic in Hamburg. Dieses Wertobjekt stand Ende 1907 bei der Berliner Hotelgesellschaft mit etwa M. 7 000 000 zu Buch. Der A.-R. erachtete diesen Einstandspreis für erheblich zu hoch u. schlug den Aktionären vor, den durch Zuzahlung von 40 % auf die Aktien der Ges. zufliessenden Buchgewinn zur Abschreib. auf das Konto Hotel Atlantic zu verwenden (geschehen). Für Fertigstellung und Einvichtung des Hotel. Atlantic war eine Summe von etwa M. 5 000 000 notwendig. Es gelang, den nachstehenden Rekon- struktionsplan aufzustellen (genehmigt in der G.-V. v. 19./3. 1908): Auf das Hotel Kaiserhof wurde eine Oblig.-Anleihe 2. Serie in Höhe von M. 3 000 000 zu 5 % verzinsbar ausgegeben, eingetragen hinter der bereits begebenen M. 5 000 000 Obligat.-Anleihe; ferner wurde der Ges. unter der gleichen Voraussetzung ein Vorschuss von M. 2 000 000 hinter der- Hypothek der M. 2 990 000 auf das Hotel Atlantic für längere Jahre eingeräumt. Schliess- lich wurde den Aktionären der Umtausch ihrer Aktien in Vorz.-Aktien durch Zuzahlung von 40 % des Nominalwertes vorgeschlagen (s. unten). Lt. G.-V.-B. v. 19./3. 1908 Regressklage. gegen die alte Verwalt. Sie erstreckte sich auf einen Teilbetrag von M. 2 000 000; näheres hRhRierüber, ebenso über die Regressklage gegen den früheren Gen.-Dir. Fritz Eberbaeh sowie den früheren Vors. des A.-R. Justizrat Dr. Hirschel siehe Jahrg. 1913/14 dieses Buches. Die G.-V. v. 19./3. 1908 beschloss entsprechend obigen Vorschlägen zur Sanierung der Ges.: Denjenigen Aktionären, welche eine Barzahl. von 40 % des Nennwertes auf jede Aktie leisten, sollen ihre bisherigen Aktien in Vorz.-Aktien umgewandelt werden (siehe hierüber Jahrg. 1912/13 dieses Jahrb.). Nach Durchführ. der Transaktion betrug Ende 1908 nach handelsgerichtl. Eintrag. das A.-K. M. 6 000 000, davon M. 5 140 000 Vorz.-Aktien u. M. 860 000 in St.-Aktien; so Stand von 1908–1912. Interessengemeinschaft mit Aktien-Bauverein „Passage“: In den letzten Tagen des April 1912 ist zwischen den Verwaltungen des Aktien-Bauvereins „Passage“' u. der „Berliner Hotel-Ges. über eine Vereinigung beider Unternehm. ein Einverständnis erzielt worden. Von einer eigentlichen Fusion ist aus Gründen der Stempelersparnis abgesehen worden, wenn auch die geplante Kombination wirtschaftlich zu einem gleichwertigen Ergebnis führt. Der Aktien-Bauverein „Passage“ bot den Aktionären der Berliner Hotel-Ges. einen Umtausch ihrer Aktien im Verhältnis von 3: 5 an. Voraussetzung für diese Offerte war die Vereinheitlich. der beiden Aktiengattungen der Berliner Hotel-Ges. (M. 5 140 000 Vorz.- und M. 860 000 St.-Aktien) u. Zus. legung des vereinheitlichten Kapitals von M. 6 000 000 im Verhältnis von 5: 3 durch Herabsetz. um M. 2 400 000 auf M. 3 600 000 (s. unten). Hiernach wurden für M. 6000 nicht zus.gelegte bezw. für M. 3600 zus. gelegte Berliner Hotel-Ges.-Aktien M. 3600 neue Passage-Aktien, u. zwar mit Div.-Ber. vom 1./1. 1912 gewährt. Die im Umtausch der Passage eingereichten Kaiserhof-Aktien wurden von dieser ins Portefeuille genommen. Gleichzeitig ist die schwebende Schuld der Berliner Hotel-Ges. von rund M. 3 000 000 durch den Aktien-Bauverein „Passage“ finanziert worden. Zu diesem Zwecke wurde die Passage stiller Gesellschafter bei der Berliner Hotel-Ges. u. erhält auf ihre Einlage, neben 5 % Zs., denjenigen Reingewinn, welcher sich nach Dotierung der Rücklagen u. nach Verteilung einer Div. von 4 % ergibt. Hierzu nahm der Aktien-Bauverein Passage eine 5 % Oblig.- Anleihe von M. 2 500 000 auf, welche hinter ca. M. 3½ Mill. 3½ % Berliner Pfandbriefen auf den Grundstücken Unter den Linden 10, 22 u. 23, Friedrichstr. 163 u. 164, Behrenstr. 50–52 eingetragen wurden. Durch die beim Umtausch erforderliche Herabsetzung des Berliner Hotel-Ges.-Kapitals ergab sich, ebenso wie dieses bei einer Fusion in anderer Weise der Fall gewesen wäre, ein Buchgewinn von M. 2 400 000, der im wesentlichen zu Abschreib. auf die Werte der Berliner Hotel-Ges. Verwendung fand (s. unten). Hierdurch sind die Buchwerte der Berliner Hotel-Ges. auf eine Grundlage gekommen, welche für diese, von lauf. Schulden fast völlig befreite Ges., lohnende Betriebe gewährleistet. Wegen Herabsetzung des A.-K. von M. 6 000 000 auf M. 3 600 000 beschloss noch speziell die G.-V. v. 15./6. 1912. Die Herab- setzung des A.-K. erfolgte dadurch, dass die Zahl der Aktien um so viel verringert wird, dass der Nennwert der verbleib. Aktien insges. M. 3 600 000 beträgt, u. zwar eingeteilt in 3000 Aktien à M. 1200 (Frist 4./2. 1913). Die Aktionäre erhielten auf nom. M. 6000 Aktien je 3 neue Aktien über je M. 1200, zus. also M. 3600 Aktien, die mit dem Vermerk versehen sind, wonach sie auf Grund des Beschlusses der G.-V. v. 15./6. 1912 ausgestellt sind. Die Aushändig. der neuen Inh.-Aktien an die Aktionäre erfolgte, sobald die behufs Erreichung der Abgabefreiheit bei den Behörden zu erfüllenden Modalitäten erledigt waren. Der Aktien-Bauverein Passage in Berlin bot unter Bezugnahme auf die Beschlüsse der Ges. vom 20./5. u. 15./6. 1912 u. die Beschlüsse der Berliner Hotel-Ges. von denselben Tagen den