Handlungs- und Warenhäuser, Einkaufsgesellschaften, Automaten etc. 2179 mittlungsgeschäfte aller Art, insoweit sie mit den vorgedachten Geschäften in irgend einer Beziehung stehen, desgleichen die Herstellung u. der Vertrieb von Fahrscheinen, Fahrkarten u. Billets aller Art sowie die Herstellung u. der Erwerb der dazu dienenden Maschinen, endlich der Betrieb von allen damit im Zusammenhang stehenden Handelsgeschäften. Es besteht ein Lieferungsvertrag auf Postwertzeichen-Automaten mit der Deutschen Reichspost. Des ferneren betreibt die Ges. die Einführung nach einem neuen, patentierten System arbeitender Fahrkarten-Automaten und automatischer Fahrkarten-Selbstdrucker, sowie die Einführung von Fahrkartenschränken zum Handverkauf von der perforierten Rolle. Die Ges. hat eine grössere Anzahl Postwertzeichen-Automaten für das Ausland hergestellt. Die Gesellschaft hat inzwischen die öffentlich bekannt gewordenen Einschreibebrief- automaten, eine Stempelmasch., Rollengepäckscheinschränke u. die dazugehörigen Gepäck- scheine, eine in einem Arbeitsvorgange grundierende u. druckende Fahrkarten- u. Brief- markenrollendruckmaschine, sowie verschiedene andere geschützte Erzeugnisse, mit Erfolg in Verkehr gebracht. Die Ges. erwarb u. verbesserte die Portokontroll- u. Brieffrankiermasch. „Poko“. Diese, sowie das Rollenbillet erwiesen sich als gute Handelsartikel. Die a. o. G.-V. v. 16./1. 1913 genehmigte den Verkauf des gesamten Besitzes an aus- ländischen Beteilig., Patenten u. sonst. Schutzrechten an ein Konsort. für insgesamt M. 4 532 000, von denen M. 2 432 000 sofort in bar bezahlt wurden, während der Restbetrag von M. 2 100 000 gestundet wurde, u. Ende 1913 von dem Konsort. mit M. 500 000 in bar u. durch Lieferung von M. 1 600 000 Aktien der Staakener Ges. geleistet wurde Der Ges. verblieb die Beteilig. bei Kartomat-Akt.-Ges. für Apparatebau in Berlin. Infolge der Ent- wicklung des Unternehmens haben sich die in der Urbanstr. 100 gemieteten Fabrikräume als unzulänglich erwiesen. Die Ges. hat deshalb in der Nähe von Staaken bei Spandau ein entsprechendes eigenes Grundstück erworben, auf welchem ein umfangreiches Fabrikations- gebäude erbaut ist, welches im März 1912 in Betrieb kam. 1915 wurden 4 neue, voneinander unabhängige Betriebe eingerichtet. Kapital: M. 1 200 000 in 1200 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 1 500 000. Die a.-o. G.-V. v. 18./12. 1909 beschloss Erhöhung des A.-K. um M. 2 100 000, begeben zu pari. Auf diese A.-K.-Erhöhung wurden eingebracht die Internationale Abel'sche Briefmarken-Automaten- Vertriebsges. (Jabavg) m. b. H. und die Internationale Eisenbahn-Fahrkarten u. Billet- Ausgabe-Ges. m. b. H. (Jefubag), beide in Berlin. (Näheres siehe dieses Handbuch 1917/18). Die General-Versammlung vom 30./6. 1914 beschloss die Herabsetzung des A.-K. der Ges. um M. 1 600 000, also von M. 3 600 000 auf M. 2 000 000, zum Zwecke der Herabminderung der Passiven der Ges., u. zwar durch Vernicht. der bereits im Eigentum der Ges. befind- lichen Aktien Nr. 2001–3600 im Gesamtbetrage von M. 1 600 000. Diese Aktien sind auf Grund des durch die a. o. G.-V. v. 16./1. 1913 genehmi gten Vertrags vom 17./12. 1912 in das Eigentum der Ges. gelangt. Nach Kriegsbeginn 1914 ruhte der Betrieb nahezu ein halbes Jahr; seit Anfang 1915 ist die Fabrik nach und nach wieder zur Vollbeschäftigung gelangt. Infolge des Stillstandes der Fabrik, sowie nach M. 96 870 Abschreib. auf Anlagen, von M. 230 758 auf Effekten u. von M. 153 362 auf Kontokorrent ergab sich für 1914 ein Bilanz- verlust von M. 661 141. Zur Beseitigung desselben beschloss die a. o. G.-V. v. 30./11. 1915 nochmalige Herabsetzung des A.-K., d. h. von M. 2 000 000 auf M. 1 200 000 durch Zus. legung der Aktien 5: 3. Für 1915 ergab sich ein Bruttogewinn von M. 173 169, der zu Abschreib. verwendet wurde. Während des Geschäftsj. 1916 war die Fabrik durchgängig voll beschäftigt. Trotzdem die Beschaffung der erforderten Arbeitskräfte und Rohmaterialien zeitweilig grossen Schwierigkeiten begeguete, konnten die Lieferungsverpflichtungen in befriedigender Weise erfüllt werden Für 1916 ergab sich ein Bruttogew. von M. 321 773, wovon M. 16 088 für den R.-F. u. M. 141 125 für Abschreib. verwendet wurden, so dass noch ein Reingewinn von M. 164 560 verblieb. 1917 M. 292 269, 1918 M. 493 132 Reingewinn erzielt. Auch 1919 günstige Absatzverhältnisse. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 98 797, Gebäude 380 000, Patente 1, Masch. 200 000, Werkzeuge, Schnitte u. Stanzen 48 000, Fabrikat.-Einricht. 5500, Modelle 1, Inventar 14 000, Effekten 456 548, Kassa 2388, Debit. 1 462 146, Waren 293 856. – Passiva: A.-K. 1 200 000, R.-F. 120 000, Kto f. die Friedenswirtsch. 230 000, Kredit. 918 105, Div. 240 000, an Vorst. 8453, do. an A.-R. 43 667, Kriegssteuer-Res. 168 209, Vortrag 32 801. Sa. L. 2 961 238. Gewinn- und Verlust-Konto: Debet: Fabrikat.-Unk. 1 225 028, Gen.-Unk. 273 079, Kto f. Friedenswirtsch. 100 000, Abschreib. 97 366, Gewinn 493 132. – Kredit: Vortrag 14 749, Gewinn 2 173 857. Sa. M. 2 188 606. Dividenden 1909–1918: 0, 0, 0, 0, 0, 0, 0, 8, 15, 20 %. Direktion: Ernst Tensfeldt. Prokuristen: Fritz Sigbjörnsen, Ing. Gottf. Richter, Konrad Münser, Frau Elisabeth Struck. Aufsichtsrat: Vors. Dir. Heinr. Wollheim, Stellv. Hans Ossenbach, Berlin; Komm-Rat Martin Ephraim, Görlitz; Komm.-Rat Nath. Rominger, Stuttgart; Gen.-Major Edwin Paetow, Berlin; Dr. Franz Graf von Matuschka, B.-Schöneberg; Immo Zimmermann. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Hardy & Co., G. m. b. H. X 137*