2200 Private und öffentliche Gesellschafts Hanser Kongert- Etablissements. * Prirate und öffentlicke Gesellschafts-Häuzer, Lonzert-, Vergnügungs- und Erholungs-EFtablissements. Admiralspalast Aktiengesellschaft in Berlin, Friedrichstr. 101/102. Gegründet: 4. bezw. 20./10. 1909; eingetr. 15./11. 1909. Gründer: Gen.-Dir. Ernst Gütschow, Dresden; Rechtsanw. Dr. Rob. Levin, Berlin; Kaufm. Paul Müller-Tolffs, Kaufm. Wilh. Reimann, Schöneberg-Berlin; Kaufm. Max Sieber, Friedenau-Berlin. Der Mitgründer, Gen.-Dir. Ernst Gütschow erhielt für die Vorbereitung des Unternehmens M. 500 000 in Aktien zu pari. Die A.-G. hat nach der Eintragung 1. von der Firma „Admiralsgarten- Bad A.-G.“ das dieser gehörige, in Berlin, Friedrichstr. 102 u. Prinz Louis Ferdinandstr. 101 belegene Grundstück erworben für M. 3 913 500, die wie folgt belegt wurden: M. 300 000 bar bei Abschluss des Kaufvertrages, Übernahme von M. 1 525 000 an Hypoth., M. 1 208 500 zahl- bar am 30./9. 1910 auch in bar, M. 880 000 in 5 % Oblig.; 2. von der Commerz- u. Disconto- Bank in Berlin die sämtl. Anteile des „Terminus-Hotel G. m. b. H.“, übernommen für eine Barzahlung von M. 1 000 000, welche Ges. Eigentümerin des mit M. 1 100 000 belasteten Grund- stücks Friedrichstr. 101 ist. Der Kaufpreis aller Grundstücke u. Anteile betrug also zus. M. 6 013 000 bei M. 2 625 000 Hypoth.-Belastung. Zweck: Erwerb u. Verwertung der am Bahnhof Friedrichstrasse belegenen Grundstücke Friedrichstr. 101 u. 102 u. Prinz Louis Ferdinandstr. 10 sowie Erwerb, Pachtung u. Verwertung anderer Grundstücke; ferner Betrieb von Theater- u. sonst. Vergnügungsunternehmungen, Badeanstalten, Gastwirtschaft, Café, Hotels sowie verwandter Gewerbe sowie Beteilig. an Unternehmungen gleicher u. verwandter Art. Die beiden Grundstücke des Admiralsgarten- Bades u. des Terminus-Hotels haben einen Gesamtflächeninhalt von 295 qR mit einer Front von 33 m in der Friedrichstrasse u. 80 m in der Prinz Louis Ferdinandstrasse. Auf dem nach der Friedrichstrasse gelegenen Teil der Grundstücke wurde ein monumentaler Bau errichtet, welcher im Erdgeschoss u. I. Stockwerk ein Konzert-Café mit Billard u. Spielsälen u. einen Sommergarten, sowie im Seitenflügel des Erdgeschosses eine Bar vornehmen Charakters enthält. Das II. Stockwerk umfasst ein Kinematographen-Theater mit etwa 500 Sitzplätzen. Der III. u. IV. Stock blieb für Klub- u. Geschäftsräume vorbehalten. Auf dem nach der Prinz Louis Ferdinandstrasse gelegenen Grundstück wurde eine Eislaufhalle angelegt u. durch hervorragende Ausstattung u. Einrichtung zu einem Unternehmen I. Ranges ausgestattet. Ferner sind vorhanden ein russisch-römisches Bad, medizinische Bäder sowie ein Saal für schwedische Heilgymnastik; sodann Kühlhallen, Wäscherei etc. Mit dem Bau ist Anfang 1910 begonnen worden u. konnte die Ges. schon im April 1911 den grössten Teil der An- lage, Eispalast, dem Betriebe übergeben; das Kinematographentheater folgte im Juni 1911 etc. Das Bad wurde im August 1911, das Admirals-Casino im Okt. 1912 eröffnet. Die Anlage zur Bereitung von Kristall-Eis nahm Ende 1912 den Betrieb auf. Kapital: M. 4 000 000 in 3159 Vorz.-Aktien u. 841 St.-Aktien à M. 1000. Urspr. M. 4 000 000 in 4000 St.-Aktien, die zu pari zuzügl. M. 45 für jede bar zu zahlende Aktie als Beitrag zu den Gründungskosten, also auf 3500 Aktien ausgegeben wurden. (2000 Aktien wurden im Sept. 1909 zu 100 % plus 4½ % für anteilige Gründungsspesen etc. zur Zeichn. aufgelegt.) Die G.-V. v. 2./6. 1913 beschloss eine Zuzahl. von 20 % auf jede Aktie u. Umwandlung derjenigen Aktien, auf welche die Zuzahl. geleistet wird, in Vorz.-Aktien, die in Betreff der Div. u. der Rechte am Vermögen der Ges. im Falle der Liquid. Vorrechte erhalten. Die Zuzahl. diente zur Tilg. der durch die Bauüberschreitungen noch vorhandenen Bau- u. Bankschulden. Die Vorz.-Aktien erhalten ab 1./1. 1913 eine Vorz.-Div. von 6 % mit Nach- zahlungsrecht, während ein über 6 % hinausgehender Gewinn unter den Stamm- u. Vorz.- Aktien gleichmässig verteilt werden soll. Die Zuzahl. wurde auf 3159 Vorz-Aktien geleistet u. flossen der Ges. hierdurch M. 630 522 Barmittel zu. Geschäftsjahre 1914 u. 1915: Die Einnahmen 1914 sind von M. 3 294 661 auf M. 2 245 309 gesunken, die Betriebsausgaben von M. 2 231 344 auf M. 1 540 911 zurückgegangen. Nach Deckung der Zinsen, Steuern etc. u. Abschreib. von M. 234 443 verblieb ein Verlust von M. 198 439, der sich durch den Gewinn-Vortrag u. R.-F. auf M. 100 801 verminderte, die vorgetragen werden. Der Kriegsausbruch nötigte die Ges., einzelne Betriebe völlig zu schliessen bezw. zu ermässigten Eintrittspreisen weiterzuführen. Die Betriebsausgaben konnten vollständig u. die Handl.-Unk. u. Hypoth.-Zs. teilweise eingebracht werden. Die Minder-Einnahmen für die Zeit vom Kriegsbeginn bis Ende 1914 betrugen rund M. 930 000 im Vergleich zu der gleichen Periode des Vorjahres. Im Geschäftsj. 1915 haben sich die Verhältnisse für die Ges. noch ungünstiger gestaltet. Die Einnahmen gingen auf M. 903 760 zurück; die Unterbilanz erhöhte sich von M. 100 801 auf M. 693 908 (Ende 1915). In Hin- sicht auf dieses anwachsende Missverhältnis zwischen Einnahmen und Ausgaben hat sich die Ges. im Juni 1915 unter Geschäftsaufsicht gestellt, doch wurde dieselbe später wieder aufgehoben, dagegen auf Antrag der Hypoth.-Gläubiger das Grundstück mit sämtl. zugehörigen Betrieben am 18./10. 1915 unter Zwangsverwaltung gestellt. Der Betrieb des