2238 woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. richt. u. der Betrieb von Zweigniederlass. u. Fabriken. Spez.: Melierte u. gefärbte Kamm- strickgarne u. wollfarbige Cheviotgarne. 1907 Übernahme der Leipziger Strickgarnspinnerei mit Wirkung ab 1./1. 1907 (siehe bei Kap.). Die a. o. G.-V. vom 31./8. 1910 genehmigte die Fusion mit der Werdauer Strickgarnspinnerei mit Wirk. ab 1./4. 1910, sowie die Erhöh. des A.-K. um M. 780 000 (siehe auch bei Kap.). – 1912/13 erfolgte in Leipzig der Bau eines neuen Fabrikgebäudes; Erwerbs- u. Baukosten hierfür bis ult. 1913 M. 931 000. Infolge des Kriegszustandes arbeitet die Ges. seit Dez. 1914 eingeschränkt, meistens als Spinner für die Regierung bezw. für Heeresaufträge. Die Betriebe in Langensalza u. Werdau wurden 1917 stillgelegt. Am 1./5. 1918 hat die Ges. zwecks Abrundung ihrer Werdauer Anlage einen grösseren angrenzenden Komplex mit einer darauf befindlichen Vigognespinnerei erworben und diesen Besitz als Zugänge auf Grundstück-, Gebäude- und Maschinen-Konto zu Buche gebracht. Den Betrieb hat die Ges. im Gange übernommen und führt ihn auf Grund seiner kontingentierten Belieferung zunächst im alten Sinne weiter, später soll er der Ges. zur Verarbeitung von Faserersatzstoffen dienen. Kapital: M. 4 250 000 in 4250 Aktien à M. 1000. Urspr. A.-K. M. 1 500 000, erhöht lt. a. o. G.-V. v. 3./6. 1907 um M. 1 120 000 in 1120 ab 1./7. 1907 div.-ber. Aktien zu pari, über- lassen an die Aktionäre der Leipziger Strickgarnspinnerei (A.-K. M. 1 600 000) zwecks Über- nahme dieses Unternehmens; auf 10 Leipziger Aktien wurden also 7 Langensalzaer Aktien gewährt. Nochmals erhöht lt. a. o. G.-V. v. 31./8. 1910 um M. 780 000 (auf M. 3 400 000); Riervon dienten M. 750 000, begeben zu pari, zur Angliederung der Werdauer Strickgarn- spinnerei, die restl. M. 30 000 wurden zu 150 % an ein Konsort. begeben (iehe oben). Das A.-K. wurde lt. G.-V. v. 5./5. 1913 weiter um M. 850 000 (auf M. 4 250 000) erhöht durch Ausgabe von 850 Aktien, div.-ber. für 1913 zur Hälfte, übernommen von der Allg. Deufschen Credit-Anstalt in Leipzig zu 140 %, angeboten den alten Aktionären zu 145 %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (ist erfüllt aus 1907), event. besond. Abschreib. u. Rückl., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, sodann bis 4 % Div., vom verbleib. Rein- gewinn 10 % Tant. an A.-R. (jedoch jedes Mitgl. mind. M. 1000, sofern für das betreffende Fahr eine Div. überhaupt zur Verteilung kommt); Rest Super-Div. bezw. zur Verf. der G.-V. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstück 507 000, Gebäude 988 000, Masch. 316 600, Beleucht.-Anlage 1, Wasser- u. Luftbefeucht.-Anlage 1, Utensil. 1, Hülsen 1, Pferde u. Wagen Werdau 1, Strassen Werdau 1, Bahngleisanschluss Leipzig 1, Betriebsmaterial. 84 654, Farb- material. 42 903, Brennmaterial. 4654, Assekuranz 1994, Effekten 3 074 750, Kassa 13 608, Wechsel 84 688, Debit. 1 158 640, Wolle, Zug, Garne usw. 2 380 184. – Passiva: A.-K. 4 250 000, R.-F. 813 000, Spez.-R.-F. f. Div.-Ergänz. 175 000, Talonsteuer-Rückstell.-Kto 21 000 (Rückl. 14 200), Vorsorge-Kto 250 000, Kredit. 2 270 061, Kriegsunterstütz. 53 690, unerhob. Div. 23 280, Div. f. 1918 510 000, Tant. 102 666, Grat. 17 545, Vortrag 171 443. Sa. M. 8 657 685. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Brennmaterial. 89 530, Assekuranz 7980, Unk. 21 015, Gehälter 93 242, Krankenkassen 29 283, Steuern 103 293, Arb.-Unfall-Versich. 5039, Angest.- Versich. 1921, Abschreib. 79 759, Gewinn 815 854. – Kredit: Vortrag 129 700, Zs. 166 328, Bruttogewinn 950 890. Sa. M. 1 246 920. Kurs Ende 1899–1918: 146, 142.75, 138.25, 170, 174, 172, 153, 149.25, 142, 144.50, 181, 199, 191, 181.75, 166, 165*, –, 150, 190, 155* %. Erster Kurs 17./5. 1899: 140 %. Notiert in Leipzig. Dividenden 1901 –1918: 12, 13½, 12, 12, 5, 9, 10, 10, 16, 14, 14, 14, 12, 12, 12, 12, 12, 12 %. für 1918 ein Bonus von 8 % aus dem Div.-Ergänz.-F. ausgezahlt. Coup.-Verj.: 3 YJ. (F.) Direktion: Felix Siegel, Leipzig. Prokuristen: Theob. Fischer, Langensalza; Otto Wieske, G. Weber, Ferd. Möller, Th. Thomsen, Leipzig; Jul. Herm. Barth, Jul. Caquelin, Werdau. Aufsichtsrat: (4–7) Vors. Bankier Paul Meyer, Leipzig; Stellv. Komm.-Rat Hugo Keller, Dir. Rich. Tittel, Stadtrat Bankier Herm. Schmidt, Leipzig; Komm.-Rat Arno Lincke, Crimmitschau. Zahlstellen: Gesellsch.-Kasse; Leipzig: Allg.DeutscheCredit-Anstalt; Bankhaus Meyer & Co., Bruhm & Schmidt. Wollwaarenfabrik ,Mercur“ in Liegnitz. mit Zweigniederlassung in Leobschütz unter der Firma „M. Teichmann, Filiale der Wollwarenfabrik Mercur“. Gegründet: 28./4. 1897. Gründung s. Jahrg. 1901/1902. Zweck: Wollwarenfabrikation (hauptsächl. Herstellung von wollenen Fantasieartikeln) insbes. Erwerb u. Betrieb der der Firma Beer & Co. in Liegnitz gehörigen, für M. 1 467 112 ab 1./12. 1896 übernommenen Wollwarenfabrik. Grösse der Grundstücke der Ges. ca. 40 a 35 qm, wovon 32 a auf Gebäude entfallen. Arbeiterzahl in der Fabrik ca. 750. 1902 Erwerb der Wollwarenfabrik M. Teichmann in Leobschütz aus der Liquidationsmasse für den Kauf- preis von M. 213 500. Das Geschäft wird als selbständige Fil. weitergeführt. 1906 und 1910/11 fanden in Liegnitz Erweiterungsbauten statt. Kapital: M. 1 100 000 in 1100 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: 1./12.–30./11. Gen.-Vers.: In den ersten 5 Monaten in Liegnitz oder Berlin. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt 1901), vom Übrigen event. auf Vorschlag des A.-R.