2240 Woll-Wäschereien u. Woll-Kämmereien, Spinnereien, Wollgarn-Fabriken etc. Hamburger Wollkämmerei in Reiherstieg, Gemeinde Wilhelmsburg, Kreis Harburg a. Elbe. Gegründet: 1./4. 1890. Sitz der Ges. bis April 1897 Leipzig. Zweck: Bau, Erwerb, Betrieb oder Verpachtung von Wollwäschereien und Wollkämmereien und damit zusammenhängenden Geschäftszweigen. 1894 wurde die Fabrik an die Leipziger Wollkämmerei verpachtet gegen eine jährl. Summe, die den Aktionären eine Div. von 4½ % ermöglichte. Dies Verhältnis wurde 1897 gelöst und sind die Anlagen am 1./12. 1897 auf 17 Jahre für M. 395 000 jährl. in Pacht der „Nordd. Wollkämmerei u. Kammgarnspinnerei“ in Bremen übergegangen, welcher ein Vorkaufsrecht eingeräumt war. Die G.-V. v. 15./12. 1905 genehmigte ein Abkommen mit der Nordd. Wollkämmerei u. Kammgarnspinnerei dahin, dass für je 1 Aktie der Hamburger Ges. à M. 1000 von der Nordd. Wollkämmerei u. Kammgarn- spinnerei neu auszugebende, an Order gestellte u. ab 1./1. 1906 zu 4 % verzinsl. Schuldverschreib. von nom. M. 900 zus. also M. 3 150 000 gewährt und gegen Auslieferung des Div.-Scheins für 1905 4 % gleich M. 40 vergütet wurden. Bis Mai 1906 hatten von diesem Angebot die Besitzer von 3476 Hamb. Wollkämmerei-Aktien Gebrauch gemacht. Nach M. 277 974 Abschreib. ergab sich für 1915 ein Fehlbetrag von M. 328 391, gedeckt aus Kriegs-R.-F. (M. 140 000) u. R.-F. II (M. 188 391). 1916 M. 125 407 Reingewinn erzielt. Kapital: M. 3 500 000 in 3500 Aktien à M. 1000 (nicht notiert). Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % event. mehr zum R.-F., Rest nach G.-V.-B. (der A.-R. erhält eine auf Geschäftsunkosten zu verbuchende jährl. Entschädigung von M. 6000). Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Immobil. u. Mobil. 3 755 364, Kassa u. Guth. 534 108, Inventar 19 309, Wohnhausdepot 5042, Material. 175 445. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Prior.-Zs. 280, R.-F. 187 238, do. II 125 745, Kredit. 479 153, Talonsteuer-Kto 35 000, Unfall- versich.-Kto 6000, Unkosten 4765, Reingewinn 151 086. Sa. M. 4 489 269. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. 180 590, Abschreib. 345 383, Zs. 21 855, Rein- gewinn 151 086. – Kredit: Vortrag 3273, Eisenbahnbetrieb 6000, Kämmereierträgnis 689 642. Sa. M. 698 915. Dividenden 1902–1918: 4½, 3½, 3½, 4, 3½, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 4, 0, 0, 5, 4 %. C.-V.: 4 J. (K.) Direktion: Friedr. W. Henke, C. Stauch. Prokurist: A. Worms. Aufsichtsrat: (3–6) Vors. Geh. Komm.-Rat Carl Lahusen, Delmenhorst; Heinr. Lahusen, Herm. Rodewald, Bremen. Zahlstellen: Eig. Kasse; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anst.; Berlin: S. L. Lan dsberger 0 — = = N Saganer Woll-Spinnerei & Weberei in Sagan. Gegründet: 5./5. 1889. Zweck: Betrieb einer Wollspinnereiu.-Weberei, verbunden mit Walkerei, Rauherei, Färberei u. Appretur. In der Spinnerei mit 12 Sortimenten sind ca. 12 000 Spindeln, in der Weberei 210 Webstühle im Betrieb. Arb.-Zahl ca. 550. Das Fabrikgrundstück, 61 670 qm gross, liegt am Bober mit 563 m Wasserfront. Das Etablissement ist vollständig reorganisiert u. zur Ver- minderung der Produktionskosten mit einer den Anforderungen der Neuzeit entsprechenden maschinellen Einricht. versehen worden. Zugänge für Neuanlagen 1907 u. 1908: M. 661 738, 135 454. 1915–1918 M. 256 768, 75 794, 82 000, 42 000. 1915 –1918 Staatsaufträge. Kapital: M. 1 240 000 in 1240 Aktien à M. 1000. A.-K. bis Ende 1900 M. 1 000 000. Über die Wandlung des A.-K., Schaffung u. Tilgung von Vorz.-Aktien etc. siehe dieses Hand- buch 1917/18. Anleihe: M. 450 000 in 4½ % Partial-Oblig., 400 Stücke à M. 1000 und 100 à M. 500, auf Namen der Breslauer Disconto- Bank. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1894 in 52 Jahren durch jährl. Ausl. von ½ % mit ersp. Zs. im Juli auf 2. Jan. Sicherheit: Hypothek zur ersten Stelle. Ende 1918 noch in Umlauf M. 331 500. Zahlst.: Gesellschaftskasse; Berlin: Delbrück Schickler & Co.; Breslau: Bank f. Handel u. Ind. Coup.-Verj.: 5 J. (F.) Geschäftsjahr: Kalenderjahr. Gen.-Vers.: Im I. Sem. 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. Extra-Abschreib. und ausserord. Rücklagen, 4 % Div., vom Rest 8 % Tant. an A.-R. (ausser einer festen Jahresvergütung von zus. M. 6000), vertragsm. Tant. an Vorst., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstück u. Gebäude 637 090, Masch. 288 701, elektr. Beleucht. 1, Rohmaterial. u. Reparat. 443 730, Halb- u. Ganzfabrikate 192 065, Debit. 799 231, Kautions-Debit. 8865, Bankguth. bei Banken, Reichsbank u. Postscheckamt 194 084, Effekten 574 930, Kassa 2513. vorausbez. Feuerversich. 4331. – Passiva: A.-K. 1 240 000, Partial- Oblig. 331 500, Pens.-, Witwen- u. Waisen-F. 25 339, R.-F. 124 000, a. o. R.-F. 125 000, Delkr.- Kto 15 000, Talonsteuer-Res. 10 910, Kriegs- u. Friedensbedürfnisse 525 000, unerhob. Div. 11 520, Kredit. 290 581, Kaut. 8865, Div. 124 000, Tant. an A.-R. 23 613, Bonus 62 000, Vortrag 220 216. Sa. M. 3 145 544 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Handl.-Unk. 841 038, Ortskrankenkasse 8210, Invalid.- u. Alters-Versich. 4961, Unfallversich. 4441, Angestellten-Versicher. 2077, Feuer- Versich. 25 986, Oblig.-Zs. 14 872, Abschreib. 67 831, Gewinn 429 829. – Kredit: Vortrag 201 520, Zs. 52 529, Fabrikat.-Gewinn 1 145 198. Sa. M. 1 399 248. Kurs: Die Aktien notierten bis 1901 in Berlin. Das jetzige A.-K. von M. 1 240 000 ist noch nicht eingeführt.