Kammgarn-spinnerelen und-Webereien. 2243 zaus zwei Spinnereianlagen von zus. 50 955 Spinnspindeln u. 16 350 Zwirnspindeln, Kämmerei sowie bedeutende Färberei. Die eine, die ältere Spinnerei, auf wertvollen Grundstücken unweit des Zentrums Breslaus an der Oder gelegen, dient in der Hauptsache der Her- stellung von Strickgarnen u. sonst. gröberer Gespinste, während die andere, welche in Stabelwitz bei Breslau betrieben wird, eine ausgesprochene Feingarnspinnerei moderner Art ist. Die Anlage in Breslau hat eine Gesamtgrösse von 3 ha 32 a 2 qm, die Anlage in Stabelwitz 35 ha 90 a 90 qm. Die jährl. Produktion beträgt ca. 1½ Mill. kg Kammgarn, Arb. ca. 1000. 1910–1916 Neuanlagen u. Anschaff. in Breslau u. Eitorf zus. M. 350 355, 274 528, 257 274, 460 652, 173 414, 26 044, 18 141. 1914–1918 Lieferung von Militärstoffen aus Kammgarn. Kapital: M. 6 100 000 in 6100 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 500 000, erhöht lt. G.-V. v. 14./3. 1908 um M. 3 600 000 in 3600 Aktien zu pari mit Div.-Ber. ab 1./1. 1908. Diese neuen Aktien wurden von den Inhabern der Schoellerschen Kammgarnspinnerei in Breslau gegen Einbringung der Vermögenswerte dieser Firma übernommen. Anleihe: M. 1 500 000 in 5 % Oblig. v. 1909 à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Ausl. ab 1916 auf 2./1. Eine hypoth. Sicherheit wurde nicht bestellt. In Umlauf befindliche M. 1 000 000 wurden zur Rückzahl. per 1./1. 1919 gekündigt. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., event. besondere Abschreib. u. Rücklagen, hierauf 4 % Div., vom Ubrigen 15 % Tant. an A.-R. (mind. zus. M. 25 000 in Jahren mit Div.-Verteil.), Rest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Anlage Breslau u. Eitorf 1 032 300, Kassa 94 820, Wechsel 2684, Wolle, Zug u. Garn 6 167 936, Material. u. Farbstoffe 50 000, Wertp. u. Be- teilig. 2 278 210, Gespanne u. Kraftwagen 1, Bank- u. Waren-Schuldner 6 170 674. – Passiva: A.-K. 6 100 000, R.-F. 364 269 (Rückl. 14 602), Sonder-Rückl. 400 000, Rückl. für Pens.- u. Wohlfahrts-Zwecke 372 720, Feuervarsich.-Schadenanteil-Rückl. 47 175, Schuldverschreib. 1 000 000, unerhob. Div. 120, Kredit. 6 799 610, Div. 671 000, Tant. an A.-R. 25 000, Vortrag 6732. Sa. M. 15 796 627. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 355 370, Gewinn 717 335. – Kredit: Vortrag 425 285, Zs. 22 856, Rohgewinn 624 563. Sa. M. 1 072 705. Kurs der Eitorfer Aktien Ende 1904–1918: In Berlin: 142, 129.80, 105.90, 89.50, 90, 100, 107.50, 95, 95.80, 91, 79.75*, –, 95, 152, 112* %. – In Köln: 142, 129, –, –, 91, 100, 107, 95, 94, 89, 80*, –, 95, –, 112* %. Eingef. in Berlin 19./12. 1904 zu 138 %. In Köln wurden M. 1 250 000 Aktien 25./11. 1904 zu 135 % aufgelegt. Lieferb. sind nur die Aktien, lautend auf Schoeller- sche u. Eitorfer Kammgarnspinnerei. Dividenden 1908–1918: 0, 5, 6, 4½, 5, 4, 5, 7, 10, 12, 11 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Gen.-Dir. Arthur Schoeller, Zürich; Dir. Georg Peisert, Dir. Rob. Schneider, Herm. Jung, Breslau; Dir. Edm. Lohse, Eitorf. Prokuristen: Gustav Löwe, Ernst John, Breslau; A. Bockemühl, Martin Rüger, E. Thier, Eitorf. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Rud. Schoeller, Düren; Stellv. Friedr. Arthur Schoeller, Zürich; Justizrat Dr. Max Peusquens, Köln; Gg. Cerutti, Leipzig; Rechtsanwalt Dr. Hans Stockar, Walter Schoeller, Zürich; Leo Schoeller, Düren. Zahlstellen: Breslau u. Eitorf: Ges.-Kassen; Berlin: Disconto-Ges.; Köln u. Düsseldorf: A. Schaaffh. Bankverein. Concordia Spinnerei & Weberei in Bunzlau u. Marklissa. Gegründet: 23./6. 1888; eingetr. 4./8. 1888. Übernahme der Betriebe der Firma Gebr Woller in Marklissa u. Burglehn; letzteres seit 1908 nach Bunzlau eingemeindet. Die An' lagen, seiner Zeit für zus. M. 1 350 000 übernommen, erhöhten sich bis Ende 1918 durch Zu- gänge auf M. 4 618 660 u. sind durch Abschreib. auf M. 1 436 520 Buchwert herabgemindert. 1912/13 Aufstell. einer neuen Kraftanl. in Bunzlau, Bau eines neuen Websaales in Marklissa, sowie Erwerb einer bei Marklissa gelegenen kleinen mech. Weberei mit Wasserkraft. Nach Kriegsbeginn zunächst Stockung des Geschäftsganges, dann lebhafte Nachfrage nach Garnen und Geweben für den Heeresbedarf. 1917 Erwerb einer mechan. Weberei in Reichenau i. Sa. Zweck: Betrieb der mechan. Kammgarnspinnerei u. Weberei; spez. Herstellung von Web-, Strick- u. Stickgarn, sowie von halb- u. ganzwollenen Geweben. Neuerdings auch Papiergarnspinnerei und-Weberei; auch Aufschliessung von Pflanzenfasern, insbesondere der Brennessel. Kapital: M. 3 000 000 in 3000 Aktien à M. 1000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Bis Ende April in Berlin. Stimmrecht: 1Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (erfüllt), event. bes. Abschreib. u. Rückl., 4 % Div., vom Rest vertragsm. Tant. an Vorst. u. sonst. Angestellte, 10 % Tant. an A.-R. (ausserdem eine feste jährl. Vergüt. von M. 5000 für jedes Mitglied u. von M. 10 000 für den Vors.), weiterer Rest als Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 302 024, Gebäude 848 945, Masch. 266 810 elektr. Anlage 34 375, vorausbez. Versich. 70 745, Betriebsstoffe 141 955, Waren 2 026 424, Aussen- stände 913 246, Kassa, Reichsbank, Postscheckamt 25 907, Wechsel 4973, Bankguth. 2 415 453, Wertp. 1 011 168. – Passiva: A.-K. 3 000 000, R.-F. 300 000, Sonder-Rückl. 300 000 (Rückl. 141*