Kammgarn-Spinnereien und -Webereien. 2251 Geschäftsjahr 1918: Bis Mitte 1919 war es der Ges. noch nicht möglich, die Bilanz per 31, Dezember 1918 aufzustellen, da die Bewertung der amerikanischen Forderungen auch nicht annähernd festzustellen ist und da diesem Posten Verbindlichkeiten in Frankenwährung gegenüberstehen, über die bei der stark gesunkenen und schwankenden deutschen Valuta ebenfalls Unsicherheit herrscht. Es ist daher der Ges. auf ihren Antrag Bilanzaufschub bewilligt worden. Wenn die Gesellschaft die Frankenschuld bei dem heutigen niedrigen Stand der Mark decken müsste, so würde sie ein schwerer Verlust treffen, der das Erträgnis. des letzten Jahres und ihre Rückstellungen auf Kriegsrückstellungskonto aufzehren würde. Das abgelaufene Geschäftsjahr 1918 war sowohl hinsichtlich der Beschäftigung als auch des Betriebsergebnisses des Plagwitzer Unternehmens dem vorangegangenen ungefähr gleich. Im neuen Geschäftsjahr ist die Beschäftigung in der Wollgarnspinnerei zwar der Menge nach ungefähr dieselbe wie im 1. Quartal 1918. Die seit der Revolution eingetretenen allg. Verhältnisse und Lohnbewegungen haben indessen den Arbeitsertrag sowohl der Menge nach als nach der finanziellen Seite auf das ungünstigste beeinflusst. Es wurde festgestellt, dass der Betrieb in den ersten drei Monaten Verluste in nicht unbedeutender Höhe ge- bracht hat. Auch weiterhin ist nicht zu erhoffen, dass das Betriebsergebnis nur im ent- ferntesten dem letztjährigen gleichkommen kann, selbst wenn die jetzigen Garnpreise eine der verteuerten Produktion entsprechende und unbedingt notwendige Erhöhung finden würden. Anleihe: M. 4 000 000 in 4 % Oblig. von 1906, rückzahlbar zu 103 %, kündbar seit 1912, Stücke à M. 1000, lautend auf den Namen der Allg. Deutschen Credit-Anstalt in Leipzig. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1912 durch Verlos. im März auf 30./6. Noch in Umlauf Ende 1917: M. 3 121 000. Die Anleihen haben keine hypoth. Sicherheit erhalten. Coup.-Verj.: 4 J. (F.), der Stücke in 15 J. (F.). Zahlst.: Leipzig: Ges.-Kasse, Allgem. Deutsche Credit-Anstalt; Berlin: Disconto-Ges. Aufgelegt am 22./6. 1906 zu 101.25 %. Kurs in Leipzig Ende 1906–1916: 101, 98.50, 97.50, 98, 98.50, 98.50, 97.50, 95, 95.40*, –, 90 %. Erster Kurs daselbst 29./10. 1906: 101 %. Am 22./7. 1907 auch in Berlin zum ersten Kurse von 98.50 % eingeführt. Kurs daselbst Ende 1909–1918: 98, 98.50, 98.50, 97, 95.50, 95.50*, –, 90, –, 90* %. Auch in Leipzig notiert. Hypotheken: M. 2 500 000 (werden bis Ende 1919 mit jährl. M. 125 000 amortisiert). Un- getilgt Ende 1917 M. 250 000. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Spät. April. Stimmrecht: Jede Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (ist erfüllt) event. Festsetzung ausserord. Abschreib. und Dotation weiterer Reserven, alsdann bis 4 % Div., 5 % Tant. an A.-R., Uberrest Super- Div. bezw. nach Verf. der G.-V. Ausser der Tant. erhält jedes Mitgl. des A.-R. eine feste Vergütung von M. 3000. der Vors. aber M. 6000. Bilanz am 31. Dez. 1917: Aktiva: Grundstücke 2 175 000, Gebäude 2 150 000, Kraft- u. Lichtanlagen 1 200 000, Masch. 375 000, Utensil. 100, Kämmerei-Anlagen 1 300 000, Beteilig. 620 000, Effekten 12 426 464, Assekuranz 176 405, Kassa 295 970, Wechsel 1 200 000, Sonder- rückl. für Kriegsgewinnsteuer 391 880, Debit. 4 902 953, Garnbestände 6 748 969. – Passiva: A.-K. 12 000 000, R.-F. 4 119 200, Spez.-R.-F. 294 250, Kriegsrückstell.-Kto 1 400 000 (Rückl. 800 000), Ed. Stöhr-Stiftung 310 000, Pens.- u. Unterst.-F. 520 000 (Rückl. 80 000), Teilschuld- verschreib. 3 121 000, Talonsteuer-Res. 140 000 (Rückl. 20 000), Amort.-Hypoth. 250 000, Ein- lage d. Beamten u. Arb. 1 290 745. Kredit. 9 175 287, Kriegsgewinnsteuer-Rückl. 404 000, Div. 720 000, do. unerhob. 11 900, Tant. an Vorst. 54 885, do. an A.-R. 18 678, Grat. 60 000, Vor- trag 72 797. Sa. M. 33 962 743. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 586 521, Steuern u. Stempel 241 787, Unfallversich., Krankenkasse, Inval.- u. Altersversich. 56 714, Gewinn 1 839 296. –— Kredit: Vortrag 121 050, allg. Erträgnis-Kto 2 603 268. Sa. M. 2 724 319. Kurs der Aktien: In Leipzig Ende 1901–1918: 143, 170, 167.75, 146.50, 171, 178, 163.75, 163.50, 229, 205.25, 180.25, 173, 155, 149*, –, 145, 167.25, 130* %. – In Berlin Ende 1901–1918: 143, 169.50, 166.25, 148, 171.50, 179, 163.75, 165, 231, 207.50, 179.75, 173.25, 155.50, 147.90*, –, 145, 167, 130* %. Eingef. 11./11. 1899 zu 185 %. Ab 2./10. 1911 sind nur solche Aktien u. Oblig. (s. oben) lieferbar, die auf die neue Firma abgest. sind. Dividenden 1901–1917: 8, 11, 7, 5, 10. 14, 14, 12, 16, 14, 10, 12, 8, 8, 10, 6, 6 %. C.-V.: 3 J. (F.) Direktion: Georg Stöhr, Dr. Kurt Kuntze, Leipzig. Prokuristen: G. Harz, W. Zenker, A. Kurtze, A. Ritzhaupt, E. Gottschalk. Aufsichtsrat: (5–7) Vors. Oberjustizrat Dr. M. Rosenthal, Stellv. Reg.-Rat a. D., Bank-Dir. Dr. Conrad Schönfeld, Komm.-Rat Ernst Petersen, Paul Gulden, Leipzig; Staatsminister a. D. Dr. Max Gutknecht, Rietzmeck; Geh. Justizrat Dr. Alfred Appelius, Eisenach. Zahlstellen: Für Div.: Gesellschaftskasse; Berlin: Disconto-Ges., Deutsche Bank, Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt, Deutsche Bank Filiale Leipzig: Mülhausen: Bank von Elsass u. Lothringen. Lugauer Kammgarn-Spinnerei vorm. F. Hey, A.-G. in Lugau (Erzgeb.) Gegründet: 1894. Seit 1915 auch Heereslieferungen; 1916 Aufnahme der Verarbeitung von Ersatzstoffen (Papiergarne u. Stapel-Faser). Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000.