2294 Baumwoll-Spinnereien und -Webereien. Kölnische Baumwollspinnerei u. Weberei in Liqu. in Cöln, Bayenstrasse 25. Gegründet: 1./8. 1853; eingetr. 1./4. 1862. Die Ges. bezweckte Herstellung u. Vertrieb von baumwollenen Garnen, Zwirnen u. Geweben. Die Ges. besass das in nächster Nähe der Rheinwerft in Köln gelegene, von der Bayenstrasse, dem Severinswall, der Dreikönigen- u. Zwirnerstrasse begrenzte Terrain von ca. 40 000 qm. Dieses gesamte Areal stand in der Bilanz mit M. 415 719 zu Buch. Der Verlustvortrag aus 1913 konnte 1914 um M. 11 129 auf M. 91 075 vermindert u. 1915 ganz getilgt werden. Kriegsverord., Beschlagnahmen etc. ver- anlassten die Verwalt., die Spinnerei im Febr. u. die Weberei im März 1916 stillzulegen; der grösste Teil der Vorräte konnte 1916 abgestossen werden. 1917 konnte ein geringer Teil des Betriebes aufrecht erhalten werden. Verschiedene Lagerräume etc. sind seit Mitte 1917 vermietet. Der Gewinn aus 1916 M. 84 679 wurde vorgetragen hierzu M. 1240 aus 1917, zus. M. 85 920, davon M. 45 672 Abschreib., blieben M. 40 248, die vorgetragen und 1918 bis auf M. 5054 aufgebraucht wurden. Der dreijährige Stillstand, zu welchem die Unternehmen durch Heeresmassnahmen u. Kriegsorganisationen gezwungen wurde, obwohl bei seiner Stilleg. noch ein namhaftes Quantum Rohmaterial anderen Spinnereien überlassen werden konnte, der Niederbruch Deutschlands, die früheren schwierigen Arbeiterverhältnisse, welche in der Gegenwart keine Besserung versprechen, sowie die Möglichkeit, die Liegenschaften nebst Wohnhäusern, Fabriken u. Kraftanlagen angemessen veräussern zu können, veranlassten die a. o. G.-V. v. 19./12. 1918 die Auflös. der Ges. zu beschliessen. Das Werk ist einschl. aller Liegen- schaften, jedoch mit Ausschluss der Spinnerei- u. Weberei-Masch, im Laufe des Januar 1919 in den Besitz der Firma Gebr. Stollwerck A.-G. für den Preis von M. 2 650 000, der in verschied. Raten zahlbar ist, übergegangen. Auch die Weberei ist ganz u. die Spinnerei zu ein Drittel verkauft u. bezahlt. Kapital: M. 1 950 000, und zwar M. 450 000 in 750 abgestemp. Aktien Lit. A (Nr. 1–750) à M. 600 u. M. 1 500 000 in 1500 neuen Aktien Lit. B (Nr. 1–1500) à M. 1000. Hypoth.-Anleihe: M. 1 200 000 in 4 % Oblig., Stücke à M. 1000. Zs. 2./1. u. 1./7. Tilg. ab 1900 durch jährl. Ausl. von 2 % des urspr. Anleihebetrages u. ersp. Zs. im Juni auf 31./12. Zahlst.: Cöln: J. H. Stein, Sal. Oppenheim jr. & Co.; A. Schaaffh. Bankverein. Noch in Um- lauf Ende 1918 M. 571 000. Dieser Rest gekündigt zum 1./7. 1919. Kurs in Cöln Ende 96.50, 99.50, 100, 100, 100, 98.50, 97.50, 97.50, 99, 97, 100, 93, 93 90*, –, 92, –, 100* %. jeschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im März oder April. Stimmrecht: 1 Aktie Lit. A = 3 St., 1 Aktie Lit. B = 5 St. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 415 719, Arb.-Häuser 223 102, Fabrikgebäude 444 430, Masch. u. Utensil. 410 741, Debit. 168 609, Kassa 10 058, Bankguth. 828 626, Kriegs- anleihen 304 951, vorausbez. Feuerversich. 24 103, Bestände 64 524. – Passiva: 4 -K. 1 950 000, Anleiherechn. 571 000, ausgeloster do. 1960, do. Zs.-Kto 11 780, Unterstütz.-F. 9595, Sicherheitsbestand 23 453, Div. 650, Kredit. 321 372, Gewinn 5054. Sa. M. 2 894 866. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Verwalt.-Unk. 94 459, Betriebs- do. 24 866, Herstell.- do. 57 783, Anleihe.-Zs. 22 840, Verluste auf Kriegsanleihen 75 200, Abschreib. 35 807, Gewinn 5054. – Kredit: Vortrag 40 248, Waren 198 990, Zs. u. Mieten 76 773 Sa. M. 316 012. Kurs: Die Einführ. der abgest. Aktien, sowie die neuen Aktien in Cöln erfolgte im Juli 1907. Kurs Ende 1907–1918: 107, 94, 90.75, 75, 68, 55, 45, 40*, –, 50, –, 133* %. Dividenden: Zus. gelegte u. neue Aktien Lit. B 1901–1917: 0, 0, 0, 0, 6, 6½, 12½, 8, 2½, 0, 0, 0, 0. 0, 5, 0, 0 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Liquidator: Hugo Walde. Aufsichtsrat: (5–9) Vors. Komm.-Rat Victor Busch, Hochneukirch; Stellv. Geh. Komm.-Rat Dr. Rich. von Schnitzler, Paul vom Rath, Cöln; Wilh. Cramer, Bremen; Aug. v. Reckling- hausen, Schloss Hackhausen. Zahlstellen: Eigene Kasse; Cöln: Sal. Oppenheim jr. & Co., J. H. Stein; Cöln, Düsseldorf. Crefeld, Rheydt: A. Schaaffh. Bankverein; Berlin: Delbrück Schickler & Co. Baumwoll-Spinnerei Kolbermoor, Sitz in München. Gegründet: 15./11. 1860; eingetr. 2./3. 1863. Zweck: Betrieb der Baumwollspinnerei in Kolbermoor, arbeitend mit 101 864 Spindeln. 2 Wasserkraftanlagen mit 5 Voith-Turbinen mit zus. 3000 PS. u. 1 Akkumul.-Batterie mit ca. 1000 Kilowattstund. u. eine Dampfreserve von 1800 PS. Jährl. Verbrauch ca. 16 000. Ballen Baumwolle (1915: 13 460 Ballen). Erzeugt werden jährl. an 6 000 000 Zoll-Pfd. Garne (1915 5 298 897 Zoll-Pfd. in Mittel Nr. 25.3), davon ca. % in gebleicht. Am 26./11. 1898 zerstörte ein Brand die ganzen Fabrikanlagen, deren Wiederaufbau alsbald erfolgte. 1904/05 Ausbau eines neuen Wasserwerkes von ca. 700 PS. 1907 neuer Bleichereibau u. Spinnereivorbau, 1908 Spinnerei-Neubau, in welchem 1909 22 000 Spindeln in Betrieb kamen. 1909 Schaffung einer fünften Turbine mit 700 PS., wodurch die Wasserkraft auf die jetzige Höhe von ins- gesamt 3000 PS. gebracht wurde. Erweiterung der Bleicherei-Anlage. 1910 Anlage einen ampfreserve (Dampf-Turbine) von ca. 800 PS. 1911 Aufstellung der restlichen 9000 Spindeln.