2326 Verschiedene Spezial-Fabriken der Textil-Industrie. Stafa A.-G. in Eisenach. Der Gesellschaftsvertrag ist am 25. Februar 1919 festgestellt. Gegründet: 25./2. 1919; eingetr. 31./3. 1919. Gründer: Geh. Komm-R. Eduard Stöhr Eisenbahndir. a. D. Rud. Weiss, Geh. Justizrat Dr. Alfred Appelius, Apotheker Heinrich Oldenburg, Komm.-Rat Bernh. Demmer, Firma Gebr. Demmer A.-G., Eisenach. Zweck: Anlage einer Fabrik zur Herstellung von Stapelfaser und damit zusammen- hängender Geschäftszweige in Verbindung mit der Errichtung einer Versuchsanstalt für wissenschaftliche Erforschung und praktische Prüfung der Stapelfaser sowie sozialer Neuerungen in bezug auf Gewinn- u. Kontrollbeteiligung der Arbeiter und Angestellten, Verwertung der Ergebnisse dieser Forschungen und Prüfungen und Regelung der Ausgabe u. des Umlaufs von Arbeiteraktien der Ersten Stapelfaserfabrik für Volksbekleidung, Akt.- Ges. in Eisenach u. sich anschliessender Gesellschaften. Kapital: M. 300 000 in 150 Inh.-Aktien à M. 1000 u. 750 Nam.-Aktien à M. 200, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Dividende: Die erste Bilanz wird per 31./12. 1919 gezogen. Aufsichtsrat: Vors. Geh. Komm.-R. Eduard Stöhr, Eisenbahndir. a. D. Rud. Weiss, Geh. Justizrat Dr. Alfred Appelius Apotheker Heinr. Oldenburg, Komm.-R. Bernh. Demmer, Eisenach. Prokuristin: Frl. Käthe Stöhr. Vereinigte Glanzstoff.Fabriken, A.-G. in Elberfeld, Auerschulstr. 14. Fabriken in Oberbruch b. Heinsberg, Niedermorschweiler (Els.) und in Sydowsaue b. Stettin. Gegründet: 19./9. 1899; eingetr. 20./10. 1899. Sitz der Ges. bis 1901 in Aachen, von da ab in Elberfeld. Zweck: Erwerb, Errichtung und Betrieb sowie Beteilig. an Unternehm. im Gebiet der Chemie u. Textilindustrie. Die Ges. betreibt in ihren Fabriken zu Oberbruch, Reg.-Bezirk Aachen, und zu Niedermorschweiler bei Mülhausen i. Els. die Herstellung von künstlicher Seide (Glanzstoff), künstlichem Pferdehaar, Kunststroh und ähnlicher Zellulose-Produkte. Dasselbe unterscheidet sich von dem Verfahren anderer Unternehmungen ähnlicher Art da- durch, dass die Ges. bei ihrer Fabrikation die Verwendung von nitrierter Zellulose-Schiess- baumwolle, sowie Alkohol und Aether vermeidet; sie sind durch zahlreiche Patente sowohl in Deutschland wie in den meisten ausserdeutschen Staaten geschützt. Eine grosse Anzahl von Patenten deckt die Kupferseide- wie die Viscose-Fabrikation. Eins der Hauptpatente der zuerst genannten Klasse läuft 1922 ab, eins der zweitgenannten Klasse 1920. Biszu letzterem Zeitpunkt bestehen auch mit anderen nach demselben Verfahren arbeitenden ausländischen Kunstseidefabriken Vereinbarungen, welche eine Preisregulierung und Begrenzung der Absatzgebiete bezwecken. Für sehr wesentliche Verbesserungen bestehen bereits neue Patente. Die Patente für Frankreich sind an die A.-G. „La Soie Artificielle“ zu Paris, diejenigen für Österreich an die Erste Österr. Glanzstoff-Fabrik A.-G. zu Wien (letzte Div. 10 %), diejenigen für England an die British Glanzstoff Manufacturing Co. Ltd., Flint (North Wales) übergegangen. Von den Grundkapitalien dieser 3 Ges., die frs. 1 500 000, K 4 000 000, £ 125 000 betragen, besitzen die Verein. Glanzstoff-Fabriken frs. 75 000 Aktien u. 300 Stück Genussscheine bezw. K 800 000 Aktien bezw. £ 23 750 Aktien, die mit M. 60 000 bezw. mit M. 680 000 bezw. mit M. 1 zu Buch stehen. Die engl. Fabrik nahm 1910 sukzessive den Betrieb auf. Ausserdem enthält das Effekten-Kto sonst. Beteilig., die mit etwa M. 11 zu Buch stehen, sowie einen grösseren Besitz an Staatsp. (Kriegsanleihe). In den Jahren 1916–1918 fanden umfangreiche bauliche u. maschinelle N euanlagen bezw. Bau einer neuen Fabrik in Sydowsaue bei Stettin statt. Zugänge hierfür 1917 M. 5 783 370, 1918 M. 2 775 454. Die Ges. ist durch den Krieg in Mitleidenschaft gezogen, doch ist die Fabrikation den Verhältnissen angepasst worden durch Herstell. von Ersafz für Baumwolle u. Wolle. Die Ges. ist eine der Hauptproduzentin der sog. Stapelfaser. Die Stapelfaserfabrik Sydowsaue wird mit Wirkung ab 1./6. 1918 als selbständige Kommandit-Ges. weitergeführt. (Firma: Deutsche Stapelfaserfabrik Jordan & Co., Kommandit-Ges.). Kapital: M. 15 000 000 in 15 000 Aktien à M. 1000. Urspr. M. 2 000 000, erhöht lt. G.-V. v. 17./3. 1903 um M. 500 000, angeboten den Aktionären zu 200 0%. Agio mit M. 500 000 in den R.-F. Zum Zwecke der Ermässigung der Div. u. zur Bereitstellung flüssiger Mittel beschloss die G.-V. v. 7./4. 1909 weitere Erhöh. des A.-K. um M. 2 500 000, begeben an ein Konsort. (A.-R. u. Vorst.) zu 100 %, angeboten den alten Aktionären zu demselben Kurs plus Aktienstempel u. 4 % Stück-Zs. ab 1./1. 1909, dann lt. a. o. G.-V. v. 10./6. 1913 nochmal. Erhöh. um M. 2 500 000 (auf M. 7 500 000) in 2500 Aktien mit Div.-Ber. ab ./1 1913 P Einzahl. der Valuta erfolgt aus dem Spez.-R.-F. Auf 2 alte Aktien entfiel eine neue Aktie, auf nicht bezogene Stücke wurde eine Entschädigung von M. 500 gewährt. Nochmals erhöht It. G.-V. v. 19./12. 1916 um M. 7 500 000 (auf M. 15 000 000) in 7500 Aktien mit Div.-Ber. ab 1./1. 1916, angeboten den alten Aktionären 1: 1 bis 13./1. 1917 zu pari, frei von Zs. u. Spesen; 25 % waren sofort, restl. 75 % bis spät. 1./5. 1917 einzuzahlen. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Sem. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.