Jute-Spinnereien und-Webereien. 2353 Bremer Jute-Spinnerei und Weberei A.-G., Hemelingen. Gegründet: 31./1. 1873. Zweck: Fabrikat. von Garnen und Geweben aus Jute und ähnlichen Faserstoffen. Besitztum: Die zu Hemelingen belegenen Fabrik-Etablissements (22 723 qm) nebst 124 Familienwohnungen (18 662 qm). Zurzeit sind 5738 Feinspindeln u. 400 Webstühle vorhanden. Produktion 1910–1915: 4192 818, 3 116 101, 4 578 280, 4 557 884, 3 743 830, 453 077 kg Garn; 9 198 975, 5 418 147, 8 589 655, 8 971 382, 7 639 450, 1 534 032 im Gewebe; 3 500 839, 1 642 608, 2 634 550, 2 251 662, 1 965 603, 565 925 Stück Säcke. Der Betrieb ist auf Anordnung des Kriegsministeriums seit Mitte Juli 1917 gegen Gewährung einer Ent- schädigung stillgelegt. Die Ges. ist Mitglied des Verbandes deutscher Jute-Industrieller. Kapital: M. 1 350 000 in 1350 Aktien à M. 1000 nach Erhöh. von urspr. M. 750 000 um M. 375 000 im Jahre 1882 u. lt. G.-V.-B. v. 15. Febr. 1897 um M. 225 000, angeboten den bisherigen Aktionären vom 22./2. bis 5./3. 1897 zu 122.50 %. Umschreib. der Aktien auf Namen resp. Inhaber statthaft. Anleihe: M. 500 000 in 4 % hypoth. Anteilscheinen, Stücke à M. 1000. Zs. 1/5, . Tilg. von 1898 an durch jährl. Ausl. in der G.-V. auf 1. Nov. Sicherheit: 1. Hypoth. Zahlst.: Bremen: Bremer Bank, Fil. der Dresdner Bank. Noch in Umlauf Ende 1918 M. 290 000. Kurs in Bremen Ende 1906–1918: 101, 100, 98, 98, 97.25, 99, 99, 96, 96 ―― 92, Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Jan.-April. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St., Maximum 100 St. Niemand darf für einen Teil seiner Aktien selber stimmen und für den andern durch einen Bevollmächtigten stimmen lassen, auch darf niemand mehrere Bevollmächtigte haben. Gewinn-Verteilung: 5 % zum gesetzl. R.-F. bis 10 % des A.-K. erreicht sind, mind. 2 % u. höchstens 10 % an statutenmäss. R.-F. bis dieser 15 % des A.-K. beträgt; ist letzteres der Fall, so kann ein Teil des Überschusses bis z. Höchstbetrage von 5 % z. Bildung ander- weitiger Rücklage-F. verwendet werden. Hierauf vertragsm. Tant. an Vorst., dann bis 4 % Div., vom Rest 15 % Tant. an A.-R., Überrest Super-Div. bezw. nach G.-V.-B. Die Mitgl. des A.-R. erhalten in jedem Falle als Mindestvergüt. einen Betrag von insgesamt jährlich. M. 10 000, der als Geschäftsunk. zu verbuchen ist. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke 88 000, Gebäude 400 000, Arbeiterwohn. 165 000, Betriebs- u. Arbeitsmasch. 365 000, Treibriemen 1, Utensil. 1, Gasanlage 1, elektr. Lichtanlage 1, Feuerlösch-Einricht. 1, Brunnen- u. Rückkühlanlage 1, Wasserleitungs- anlage 1, Eisenbahn-Anschlussgeleise 1, Kontor-Mobil. 1, Arbeiter-Mobil. 1, Vorräte an Waren 7681, Vorräte an Betriebsmat. 75 999, Debit. 20 121, Bank-Guth. 10 860, Effekten 1 178 637 Kassa 2233, Wechsel 1526, Beteilig. 25 921, bez. Feuerversich. 26 672. – Passiva: A.-K. 1 350 000, Anleihe 290 000, R.-F. 158 646, statut. R.-F. 202 500, Arb.-Unterstütz.-F. 15 071, Vorträge für noch nicht fäll. Hypoth.-Zs., Löhne, Steuern 9672, unerhob. Div. 100, Kredit. 139 196, Abschreib. auf Reichsanleihe 85 600, Talonsteuer.-Res. 10 325, Tant. an Vorst. u. Grat. 12 673, Vortrag 93 877. Sa. M. 2 367 664. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Arb.-Wohlf.-Einricht. u. Steuern 33 129, Hypoth.-Zs. 11 933, Handl.-Unk. 39 277, Feuerversich. 6692, Reparat. 19 604, Gewinn 202 476. – Kredit: Vortrag 11 211, Zs., Miete, Entschäd. etc. 292 779, Fabrikation, Bruttogewinn 9123. Sa. M. 313 114. Kurs Ende 1901–1918: 119, 135, 140, 155, 160, 145, 140, 134, 138, 130, 111, 125, 140, 1306*, .% Dividenden 1902–1918: 8, 2, 8, 12, 8, 8, 10, 10, 8, 0, 9, 15, 15, 12, 7, 10, 0 %, C.-V: 4 J. (K) Direktion: A. Ahlers, Bruno Girardoni. Prokurist: E. Kreth. Aufsichtsrat: (3–5) Vors. Bank-Dir. C. G. Hartwig, Stellv. Wilh. Voigt, Ad. Dreier, Bremen; Dir. Rich. Jung, Blumenthal. Zahlstellen: Für Div.: Eigene Kasse; Bremen: Bremer Bank Filiale der Dresdner Bank. Deutsche Jute-Spinnerei und Weberei in Meissen mit Filiale in Nowawes bei Berlin. Gegründet: 23./8. 1872. Zweck: Betrieb von Jutespinnerei, Weberei u. Sackfabrikation. 9982 Spindeln, 377 Webstühle, ca. 900 Arb. 1883 Errichtung einer Filiale in Neuen- dorf-Nowawes; Grundbesitz in Meissen u. Korbitz 151 136 am, in Nowawes 41 130 qm. 1887 Beteilig. bei der Westdeutschen Jute-Spinnerei u. Weberei in Beuel a. Rh. Die Ges. über- nahm 220 Aktien dieser Ges. à M. 1000, trat dieselben jedoch ihren Aktionären wieder ab, behielt dabei aber 220 Genussscheine, die zus. ½ von dem nach Verteilung von 8 % Div. verbleib. Überschuss erhalten und mit M. 1 verbucht sind. Infolge geringer Jutevorräte hat die Ges. nach Kriegsbeginn den Betrieb eingeschränkt. Der Betrieb in der Spinnerei ist 1915 fast gänzlich eingestellt, während ein Teil der Weberei durch Aufnahme von Ersatz- stoffen beschäftigt werden konnte; guter Nutzen wurde aus Verkauf von Vorräten erzielt. 1916– 1918 Ausdehn. der Papiergarnspinnerei. Seit 1918 Beteil. an der Deutschen Textilit-Ges. Kapital: M. 2 584 800 in 3300 Aktien (Nr. 1–3300) à Tlr. 200 = M. 600 und 504 Aktien (Nr. 3301–3804) à M. 1200. Urspr. M. 1 200 000, erhöht 1883 um M. 300 000, 1884 um M. 480 000 u. 1890 um M. 316 800, angeboten den Aktionären zu 150 %. Bezugsrechte hatten die Zeichner der 2000 ersten Aktien auf die Hälfte der neuen Aktien zu pari, auf die andere Hälfte die jeweiligen Aktionäre zu einem vom A.-R. zu bestimmenden Kurse. Die G.-V. v. 5./4. 1909 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1919/1920. I. 148