Bekleidungs-Industrie. 237―1 Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreibungen 80 139, Pappenfabrik (Grünstädtel) 38518, Reingewinn 371 668. – Kredit: Gewinnvortrag 100 000, Betriebsergebnis 324 327, Zuführung aus der Spezialres. 66 000. Sa. M. 490 327. Dividenden 1911–1918: 12, 12, 12, 8, 8, 8, 8, 8 %. Direktion: Dir. Alexander Schroth, Fabrik-Dir. Emil Hugo Schönfelder. Aufsichtsrat: Vors. Komm.-Rat Max Simon, Stellv. Fabrikbes. Franz Cassler, Berlin. Berliner Wäschefabrik, Akt.-Ges. vorm. Gebr. Ritter, Berlin N. 4, Gerichtsstr. 27 – Pankstr. 12. Gegründet: Am 3./4. 1907 mit Wirkung ab 1./1. 1907; eingetr. 1./5. 1907. Ph. Ritter brachte auf das A.-K. ein das Chausseestr. 99 (jetzt 106) belegene Grundst., drei deutsche Reichspatente, sowie die von ihm unter der Firma Gebr. Ritter betriebene Wäschefabrik nebst sämtl. für die Firma eingetragenen Schutzmarken und dem Rechte der Fortführung der Firma sowie sich der Bestand nach einer p. 1./1. 1907gefertigten Aufstellung ergibt, mit allen Rechten und Pflichten aus den seit dem 1./1. 1907 laufenden Verträgen und mit dem seit dem 1./1. 1907 erzielten Geschäftsgewinn. Diese Einlagen wurden folgendermassen beziffert: Gebäude M. 785 000, Patente 1, Rohmaterial. 42 048, halbfert. u. fertige Waren 196 761, Masch. und Werkzeuge 59 000, Utensil. 19 771, Debit. 394 054, Bankguth. 59 372, Wechsel 21 360, zus. M. 1 591 294. In Anrechnung hierauf übernahm die neue Ges. an Schulden Hypoth. mit M. 521 500, Kredit. mit M. 57 698, Arb.-Unterstütz.-F. von M. 6096 u. Delkr.-Kto von M. 6000, zus. M. 591 294. Für den Rest von M. 1 000 000 erhielt der Inferent 996 Aktien à M. 1000 u. M. 4000 bar. Sämtliche Kosten der Gründung trug Ph. Ritter. Zweck: Fabrikation von Wäsche und anderen Bekleidungsgegenständen, Handel mit diesen Gegenständen sowie sonstige Handelsgeschäfte aller Art, insbesondere Übernahme, Fortführung u. Ausgestaltung der unter der Firma Gebr. Ritter betriebenen Wäschefabrik. Die Ges. stellt Wäsche, insbesondere Kragen, Manschetten u. Hemden her. Sie beschäftigt gegenwärtig ca. 500 Angest., Arb. u. Arbeiterinnen in der Fabrik, u. ausserdem in wechselnder Zahl (gegenwärtig etwa 450) Heimarb. u. -Arbeiterinnen. Umsätze 1907–1909: M. 1 731 073, 1 605 304, 1 704 354; später nicht veröffentlicht. 1914 erhielt die Ges. Kriegslieferungen, die aber 1915 nachliessen; auch der Umsatz in Friedensartikeln verringerte sich im J. 1915. Trotz des geringeren Umsatzes infolge Warenmangels u. der Erhöhung der Stoffpreise war die Ges. in der Lage, die Div. um 1 % zu erhöhen u. innere Abschreib. zu machen, da die Fabrikate zu lohnenden Preisen abgesetzt werden konnten. Das von der Ges. bei der Gründung übernommene Grundstück Chausseestr. 106 wurde 1912 für M. 715 000 mit M. 7000 Buchgewinn wieder verkauft, da die vorhandenen Räume eine Ausdehnung des Fabrikbetriebes nicht zuliessen. Die Ges. hat dagegen durch Kauf- verträge v. 28./2. 1910 die aneinandergrenzenden Grundstücke Gerichtstr. 27 (Grösse 300 qR) für M. 225 000 u. Pankstr. 13/14 (Grösse 167 qR.) für M. 290 000 erworben. Die Ges. führte auf dem Hinterland (Pankstrasse) des Gesamt-Grundstückes einen Fabrikbau auf, dessen Kosten M. 1 240 000 betrugen; dieser Neubau wurde 1912 bezw. 1913 bezugsfertig. Von dem- selben sind 5000 qm Fläche in eigene Benutzung der Ges. genommen, während der Rest von 6800 qm durch Vermietung verwertet werden. Kapital: M. 1 000 000 in 1000 Aktien à M. 1000. Hypotheken: M. 920 000 auf Grundstück Pankstrasse 13/14 u. Gerichtstrasse 27, davon M. 800 000 zur I. Stelle zu 4½ % u. M. 120 000 zur II. Stelle zu 4½ %. Geschäftsjahr: Kalenderj. Gen.-Vers.: Im I. Geschäftshalbj. Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Mind. 5 %, höchstens 10 % zum R.-F., event. sonst. Rücklagen, 6 % Tant. an Vorst. u. Angestellte, 4 % Div., dann 8 % Tant. an A.-R. (unter Anrechnung einer festen jährl. Vergütung von M. 1000 pro Mitgl. u. von M. 2000 an Vors.), Rest weitere Div. bezw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1918: Aktiva: Grundstücke u. Gebäude 1 428 450, Patente u. Waren- zeichen 1, Masch. 1, Werkzeuge 1, Utensil. 1, Effekten u. Beteilig. 76 801, Kassa, Reichsbank- Giro, Postscheckkto 72 695, Wechsel 1322, Bankguth. 617 038, Wirtschaftsbeitr. für Angestellte und Arb. 50 000, Debit. 83 403, Waren 60 371. – Passiva: A.-K. 1 000 000, R.-F. 105 000, freier R.-F. 62 000 (Rückl. 12 000), Delkr.-Kto 20 000, Unterst.-F. 20 000, Res.-F. für Kriegsgewinn- steuer 15 000, Rückstell. für Zinsbogensteuer 2000, Gratifik. 50 000, Hypoth. 920 000, Kredit. 77 388, Div. 90 000, Tant. 10 469, Vortrag 18 228. Sa. M. 2 390 087. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Abschreib. 53 983, Steuern 43 411, Wohlf.-Kto 5723 Handl.-Unk. 173 632, Gewinn 130 698. – Kredit: Vortrag 41 176, Zins. 15 306, Gebäude Ertrag 31 596, Waren 319 370. Sa. M. 407 449. Kurs Ende 1910–1918: 160.50, 149, 127, 145, 135*, –, 120, 133, 115* %. Die Einführung der Aktien an der Berliner Börse erfolgte am 23./3. 1910 zum ersten Kurse von 165 %. Dividenden 1907–1918: 11, 8, 12, 9, 8, 8, 9, 9, 8, 9, 9, 9 %. Coup.-Verj.: 4 J. (K.) Direktion: Carl Gordon. Prokurist: Otto Donner. Aufsichtsrat: (Mind. 3.) Vors. Bankier Otto Carsch, Berlin; Stellv. Komm.-R. Fritz Guggen- heim, Dr. jur. K. Bett, Rechtsanw. Alfred Etscheit, Berlin. Zahlstelle: Berlin: Commerz- u. Discontobank. 149*