Plantagen- und Kolonial-Gesellschaften etc. 2387 wirtschaft wird auf verschiedenen Stationen Viehhalt. u. Viehzucht betrieben. Bestand am 31./3. 1914: 85 Pferde, 2 Maultiere, 1258 Rinder, 179 Schafe, 335 Schweine. Dem Handels. u. dem Pflanzungsbetriebe dienen zahlreiche Gebäude u. Anlagen, die sich über die 47 Stationen verteilen. Der Handel stützt sich auf die grossen Läger in Rabaul u. Friedrich-Wilhelms- hafen sowie auf die Läger der einzelnen Stationen, die durchschnittl. über 1½ Mill. M. Waren enthalten. Die Pflanzungskopra wird mittelst grosser Kopradarren sorgfältig künstl. aufbereitet. Reparatur- u. andere Werkstätten sind für den techn. Betrieb eingerichtet. Den Verkehr an Land, insbesondere auch die Zufuhr der Produktenmassen an die Ver- schiffungsstellen, haben verschiedene Feldbahnen mit einer Gleislänge von 34 km sowie 2 Drahtseilbahnen zu unterstützen. Die Beamten sind in eigenen Wohnhäusern unter- gebracht. Die Pflanzungen stehen unter Drainagen, die Flüsse u. Bäche sind überbrückt. Der Schiffahrt dienen Hafenanlagen u. Landungsbrücken. Infolge des Kriegszustandes wurde der Reingewinn des Jahres 1913/14 M. 912 258 nicht verteilt, sondern vorgetragen. Deutsch-Guinea ist von englisch-austral. Truppen besetzt. Die Ges. ist auf Grund der Verordn. des Bundesrates v. 25./2. 1915 von der Verpflicht. befreit worden, Rechnungs- abschlüsse für die am 31./3. 1915 bis 1919 beendeten Geschäftsjahre aufzustellen sowie die Hauptversammlungen abzuhalten. Kapital: M. 11 000 000 in 22 000 Anteilen auf die Inhaber à M. 500. Das Kap. betrug lt. a. o. G.-V.-B. v. 30./5. 1899 M. 4 021 000, wurde am 27./6. 1904 durch Ausgabe von Vorz.- Anteilen auf M. 6 000 000 u. am 27./3. 1908 gleichfalls durch Ausgabe von Vorz.-Anteilen auf M. 7 500 000 gebracht. Zu jedem St.-Anteil u. jedem Vorz.-Anteil war ein Genussschein aus. gegeben worden Gemäss a. o. G.-V.-B. v. 16./2. 1911 konnten die Inhaber der 8042 = M. 4 021 000 St.-Anteile durch Zuzahl. von M. 200 auf den Anteil von M. 500 die gleichen Rechte wie die Inhaber von Vorz.-Anteilen erwerben. Von dem Rechte der Zuzahl. machten die In- haber von 7980 St.-Anteilen Gebrauch. In der a. o. G.-V. v. 16./2. 1914 verzichteten die Inhaber der Vorz.-Anteile im Interesse der Vereinheitl. des Grundkap. u. im Hinblick auf die wenigen noch ausstehenden St.-Anteile (62 Stück = M. 31 000) auf ihre Vorrechte, wodurch die restl. St.-Anteile den Vorz.-Anteilen gleichgestellt wurden. Das Grundkap. bestand nunmehr aus 15 000 gleichberechtigten Anteilen = M. 7 500 000. In der a. o. G.-V. v. 16./2. 1914 wurde so- dann beschlossen, das Grundkap. der Ges. durch Ausgabe von 7000 Anteilen zu je nom. M. 500 von M. 7 500 000 auf M. 11 000 000 zu erhöhen. Die der Comp. dadurch zugeflossenen neuen Mittel dienten zur Abtragung der Bankschulden. Die neuen Anteile sind ab 1./4. 1914 div.-ber. Die nom. M. 3 500 000 neuen Anteile wurden von einem Bankenkonsort. zu pari zuzügl. Spesen mit der Verpflicht. übernommen, M. 3 000 000 den Inhabern der alten Anteile zu einem um 2 % erhöhten Preise zum Bezuge im Verhältnis von 5: 2 anzubieten (geschehen v. 9.–21./3. 1914 zu 106.50 %). In der G.-V. v. 16./2. 1914 u. in der Versamml. der Inhaber der Gewinnscheine v. 16./2. 1914 wurde beschlossen, die Genussscheine gegen Zahlung von M. 1 für jeden Genussschein einzulösen. Die Genussscheine verloren somit alle Rechte, die ihnen gegen die Ges. nach den Satzungen zustanden. Nach der Abmach. mit dem Reiche vom Jahre 1898 hat letzteres der Comp. ein in zehn Jahresraten von je M. 400 000 zahlbares Kapital von M. 4 000 000 gewährt, welches auf wirt- schaftl. Unternehm. im Schutzgebiet verwendet werden musste. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. Gen.-Vers.: Spät. im März in Berlin. Stimmrecht: Jeder Anteil = 1 St. Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn sind vorweg mind. 10 % u. höchstens 15 % in einen R.-F. zu legen, bis 15 % des Grund-Kap. erreicht. Von dem verbleibenden Betrage erhalten zunächst die Anteile eine Div. bis zu 5 % der Anteilshöhe. Der Rest wird, nachdem 10 % für den Verwalt.-Rat als Tant. vorweg genommen sind, nach den Vor- schlägen der Verwalt. ganz oder teilweise zur Verstärk. des R.-F. verwendet oder als weiterer Gewinnanteil auf die Anteile verteilt oder auf neue Rechnung vorgetragen. Die G.-V. kann keinen geringeren Beitrag zum R.-F. u. keine höhere Verteil. vom Reingewinn an die Mitglieder der Ges. beschliessen, als der Verwalt.-Rat vorschlägt. Innerhalb 4 Wochen nach den Beschlüssen der G.-V. werden den Mitgl. der Ges. die ihnen zukommenden Div. ausgezahlt. Bilauz am 31. März 1914: Aktiva: Grundbes. der Comp. 1 895 550, Häuser, Gebäude, Kopra u. Kakaodarren, Brücken, Feldbahnen u. sonst. bauliche Anlagen 1 365 577, Hafen- anlagen 112 865, Masch, Geräte u. Invent. 115 724, Viehbestände 264 404, Lagerbestände 1 437 211, Pflanzungsbestände 8 925 223, Schiffe 139 512, Kassa im Schutzgebiet 97 772, Debit. im Schutz- gebiet 526 316, Beamten-Reisekosten, Kaut. 64 411, neue Rechnung im Schutzgebiet 108 162, Berliner Rechnung: Kassa 1050, Debit. 6401, Effekten 4586, Neu Guinea-Münz-Kto 2227, Avale 40 000, schwimmende Waren 60 470, do. Produkte 569 471, neue Rechnung 140 968. — Passiva: A.-K. 11 000 000, R.-F. 1 650 000, besond. Res. 1 000 000, St.-Anteile, Separat-Kto, Restsaldo 84 421, Übertrag v. Gewinn- u. Verlust-Kto 15 578, unerhob. Div. 100, Kredit. in Berlin 221 525, do. im Schutzgebiet 291 609, Arb.-Guth. do. 245 037, Beamten-Kaut. do. 43 364, Be- amten-Reisekosten-Kaut. 64 411, Avale 40 000, Münzkto 29 967, Akzepte 139 777, neue Rechnung im Schutzgebiet 24 865, do. Berlin 114 993, Reingewinn (Vortrag) 912 258. Sa. M. 15 877 911. Gewinn- u. Verlust-Konto: Debet: Unk. im Schutzgebiet: Persönliche 834 137, sachliche 1 303 795, Abschreib. 200 740, Unk. in Berlin: Besold. 61 908, Provis. 3660, Porti u. Telegramme 1826, Bürounkosten, Verschiedenes 14 124, Zs. 81 518, Zinsenkonto 221 836, Übertrag auf besond. Res. 15 578, Vortrag 912 258. – Kredit: Vortrag 205 778, Einnahmen aus dem Verkauf von Produkten 2 746481, do. aus dem kaufmännischen Betrieb 617 605. Sa. M. 3 569 865. 150* ――‚―――――